Schlankere Verwaltung und Stärkung der Truppe
Wien (bmlv) - Verteidigungsminister Mario Kunasek hat dem Ministerrat am 20. Juni die Reorganisation
des Österreichischen Bundesheeres zum Beschluss vorgelegt. Er hat im Mai den Generalstab beauftragt, die Struktur
des Bundesheeres so zu planen, dass die Truppe gestärkt und die Verwaltung verschlankt wird. Durch gestraffte
Strukturen und dem Wegfall einer Zwischenebene sollen interne Beurteilungsverfahren effizienter werden.
„Mit dieser Reform können Entscheidungen schneller umgesetzt und die Sicherheit in den Bundesländern
gestärkt werden. Es ist mir wichtig, dass sich die Bevölkerung in Krisen- und Katastrophenfällen
voll auf unser Bundesheer verlassen kann“, sagt Minister Kunasek.
Konkret war die Anzahl der Dienstbehörden zu vermindern und im Sinne der Effizienzsteigerung die obere operative
Führung auf zwei Kommanden zu reduzieren – ein Kommando „Streitkräfte“ mit Hauptstandort Graz und ein
Kommando „Streitkräftebasis“ mit Standort Wien.
Die Streitkräfte haben die Kernaufgabe alle Einsätze zu führen, zu planen und vorzubereiten.
Dem Kommando Streitkräfte sind im Wesentlichen die neun Militärkommanden, die 3. Brigade (Kommando Schnelle
Einsätze) mit Brigadekommando (BrigKdo) in Mautern, die 4. Brigade mit BrigKdo in Hörsching, die 6. Brigade
mit BrigKdo in Absam, die 7. Brigade mit BrigKdo in Klagenfurt, die Brigade Luftunterstützung in Hörsching
und die Brigade Luftraumüberwachung in Wals-Siezenheim nachgeordnet.
Die Streitkräftebasis unterstützt die Streitkräfte in den Bereichen der Logistik, des Sanitätswesens
und der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Weiters wird es den Bereich IKT & Cyberverteidigung
abdecken.
Der Streitkräftebasis sind im Wesentlichen der Bereich Logistik inklusive der Heereslogistikschule sowie die
Heereslogistikzentren, die Heeresmunitionsanstalten, die Heeresbekleidungsanstalt, das Militärhundezentrum,
die Sanitätsorganisation mit allen Sanitätszentren und Feldambulanzen, der Bereich Führungsunterstützung
& Cyberverteidigung, die Führungsunterstützungsschule, das Heeressportzentrum und der Entminungsdienst
nachgeordnet.
Als Kern der Milizkräfte bleiben die zehn Milizbataillone, ebenso die Anbindung an je einen präsenten
Verband der Streitkräfte, bestehen. Die jederzeitige Einsetzbarkeit der Miliz steht dabei im Fokus.
Die Führungsaufgabe der Militärkommanden bleibt unverändert aufrecht, ebenso wie die Zuordnung der
selbstständig strukturierten Milizverbände und -einheiten. Die Sicherstellung der Führungsfähigkeit
der Militärkommanden ist dabei essentiell. Im Sinne des territorialen Prinzips können diese weiterhin
bei Bedarf auf dringend benötigte Truppenverbände im Bundesland zugreifen.
Auf Grundlage des Ministerratsbeschlusses erhält der Generalstab nun den Auftrag für Detailplanungen.
Es ist das Ziel, diese Planungen – inklusive der Organisationspläne – bis Ende 2018 abzuschließen. Im
Jahr 2019 soll die Zentralstelle evaluiert und den neuen Anforderungen angepasst werden.
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