Erneuerbare Energietechnologien 2017-
 ein zaghafter Aufwärtstrend

 

erstellt am
19. 06. 18
13:00 MEZ

Das Technologieministerium präsentiert die aktuelle die Marktentwicklung für Photovoltaik, Wärmepumpen und Windkraft.
Wien (bmvit) - Die Marktentwicklung von Technologien zur Nutzung Erneuerbarer Energie in den Bereichen Biomasse, Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpen und Wind zeigt ein gemischtes Erscheinungsbild. Im Jahr 2017 konnten Steigerungen im Bereich der Biomasse Brennstoffe (+7,7 %), bei den Biomassekesseln (+7,0 %), bei der Photovoltaik (+11,0 %) und bei den Wärmepumpen (+9,1 %) verbucht werden, während es bei den Biomasseöfen (-1,9 %), der Solarthermie (-9,1 %) und der Windkraft (-13,9 %) im Vergleich zu 2016 zu Rückgängen bei den neu installierten Anlagen kam. Durch den Betrieb der genannten Technologien konnten in Österreich im Jahr 2017 netto 66,6 TWh erneuerbare Energie bereitgestellt werden, 13,5 Mio. Tonnen CO2äqu eingespart werden, 4,9 Mrd. " Umsatz erwirtschaftet und 32.600 Arbeitsplätze gesichert werden. Das geht aus der Marktstudie des Technologieministeriums (BMVIT) über innovative Energietechnologien 2017 hervor.

"Erneuerbare Energietechnologien sind eine verlässliche Säule für eine nachhaltige Energieversorgung und tragen wesentlich zum Erreichen der Energie- und Klimazielen in Österreich bei. Das BMVIT spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Erprobung neuer Technologien und Lösungen in diesem Bereich. Erfreulich ist, wenn diese Bemühungen zu konkreten, auch internationalen Markterfolgen umgesetzt werden können" so Mag. Andreas Reichhardt, Generalsekretär im BMVIT.

Um die Marktentwicklung zu beschleunigen sind Forschung, Technologieentwicklung und Innovation essentiell. Das BMVIT investiert jährlich rund 100 Mio. Euro in die Energieforschung, rund ein Drittel davon in den Bereich Erneuerbare Energien. Der Fokus liegt dabei nicht nur in der Weiterentwicklung von Einzeltechnologien, sondern auch auf Systemintegration und Kopplung von Sektoren sowie das Erproben von Innovationen im Realmaßstab.

Nach Jahren des konstanten Wachstums zählt die Photovoltaik 2017 zu den Gewinnern. "Trotz schwieriger Umstände, noch unter dem alten Ökostromgesetz, ist es gelungen den jährlichen Zubau um 11 Prozent zu steigern. Im vergangenen Jahr wurden Photovoltaik Anlagen mit einer Leistung von 172,9 Megawatt zugebaut, womit in Österreich 1,269 Gigawatt Photovoltaik-Leistung installiert sind", so DI Vera Immitzer, Generalsekretärin vom Bundesverband Photovoltaic Austria. Mittlerweile wird mehr als 2 % des österreichischen Stromverbrauchs durch Photovoltaik-Anlagen gedeckt.

2017 wurden neben 19.000 Heizungswärmepumpen knapp 6.000 Brauchwasserwärmepumpen abgesetzt. Damit ist jedes vierte in Österreich verkaufte Heizungssystem bereits eine Wärmepumpe. "Zur Erreichung unserer Klima- und Energieziele ist es jedoch noch ein langer Weg. Die Entwicklung und der Marktausbau mit Wärmepumpen muss drastisch beschleunigt werden, denn über 2.000.000 Haushalte in Österreich heizen derzeit noch mit Öl oder Gas." so Richard Freimüller, Verbandspräsident Wärmepumpe Austria. Positiv ist der Ausbau von Ökostrom durch Photovoltaik und Windkraft, denn Wärmepumpen, die mit Ökostrom betrieben werden, sind zu 100 % CO2-frei.

Derzeit erzeugen 1260 Windräder mit einer Leistung von 2844 MW 7 Milliarden Kilowattstunden Windstrom, soviel wie 11% des österreichischen Stromverbrauches. Schwierige gesetzliche Rahmenbedingungen haben den Windkraftausbau in den letzten Jahren kontinuierlich seit 2014 um 48% einbrechen lassen. "Mit der Klima- und Energiestrategie und dem Regierungsziel bis 2030 eine 100%-ige erneuerbare Stromversorgung zu erreichen hofft die Branche nun auf eine Trendumkehr. Bis 2030 könnte die Windbranche ihre Stromerzeugung auf 22,5 Milliarden Kilowattstunden verdreifachen", erklärt Mag. Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und ergänzt: "Die Windenergie sorgt nicht nur für sauberen Strom, sondern schafft hochqualifizierte Arbeitsplätze. Diese Zukunftschance gilt es zu nutzen."

"Das Marktgeschehen für Erneuerbare Energietechnologien wird wesentlich vom Ölpreis, der Witterung und der allgemeinen Wirtschaftslage beeinflusst. Wettbewerbe zwischen Photovoltaik und Solarthermie und auch seit kürzerem zwischen Biomasseheizsystemen und Wärmepumpen sind zu beobachten. Dies liegt an unterschiedlichen ökonomischen Lernkurven der Technologien, unterschiedlichen Förderungen und an äußeren Faktoren wie an der Ölpreisentwicklung" erläutert Studienautor und Projektleiter DI Dr. Peter Biermayr von der TU Wien. Zur Erreichung der nationalen Energie- und Klimaziele 2030 und 2050 eine neue Dynamik der Entwicklungen erforderlich ist. Alle erneuerbaren Energietechnologien werden einen markanten Beitrag dazu leisten müssen.

 

 

 

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