Preise für hervorragende Übersetzung österreichischer Literatur in eine Fremdsprache
bzw. fremdsprachiger Literatur ins Deutsche – Verleihung am 1. Juli im Literaturhaus Wien
Wien (bka) - Der Österreichische Staatspreis für literarische Übersetzung 2017 geht an die
Österreicherin Brigitte Große und den Kroaten Andy Jelcic. Bundesminister für EU, Kunst, Kultur
und Medien Gernot Blümel gratuliert: "Ich freue mich, dass Brigitte Große und Andy Jelcic mit dem
Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung 2018 ausgezeichnet werden. Zwei Persönlichkeiten,
die zum einen mit ihren Übersetzungen den höchsten Ansprüchen gerecht werden, zum anderen neben
ihrer kreativ-literarischen Arbeit zu bedeutenden Vertretern ihrer Profession und zu Botschaftern jener Literatur
und jener Autorinnen und Autoren geworden sind, die sie mit Begeisterung und Leidenschaft übersetzen. Außerdem
gratuliere ich den Übersetzerinnen und Übersetzern, deren Leistungen vom Fachbeirat mit einer Prämie
gewürdigt werden."
Das Bundeskanzleramt vergibt alljährlich den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung,
wobei ein Preis für die hervorragende Übersetzung österreichischer Literatur in eine Fremdsprache
vergeben wird, ein weiterer Preis für die hervorragende Übersetzung fremdsprachiger Literatur ins Deutsche.
Die diesjährige Preisverleihung durch Jürgen Meindl, Leiter der Sektion für Kunst und Kultur im
Bundeskanzleramt, findet am 1. Juli um 11:00 Uhr im Rahmen einer Matinee im Literaturhaus Wien statt. Die Staatspreise
sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Darüber hinaus erhielten 50 Übersetzerinnen und Übersetzer
insgesamt 74.400 Euro als Prämien für ihre Leistungen.
Die einstimmige Wahl Brigitte Großes begründete die Jury mit deren Vielseitigkeit. Ihr übersetzerisches
Oeuvre, das über 60 Buchpublikationen aus den Bereichen Belletristik und Essayistik umfasst, verfügt
über eine beeindruckende Spannweite, Empathie und Ausdruckskraft. Unter den Werken, die sie seit 1993 in erster
Linie aus dem Französischen, aber auch aus dem Englischen übersetzt hat, finden sich erzählende
Texte aus unterschiedlichsten Kulturräumen, etwa von Frédéric Beigbeder, Thomas Reverdy, Fatou
Diomé, Amélie Nothomb oder Linda Lê, ebenso wie anspruchsvollste Essayistik, u.a. von Georges-Arthur
Goldschmidt. Dabei versteht sie es, sich mit großer Präzision auf die unterschiedlichen Stile und Erzählstimmen
einzustellen und für jedes Werk einen eigenen und ihm angemessenen Ton zu entwickeln.
Auch der aus Kroatien stammende Andy Jelcic hat sich seit drei Jahrzehnten als Übersetzer österreichischer,
deutscher, britischer und amerikanischer Literatur ins Kroatische einen Namen gemacht. Eine zentrale Rolle in seiner
Laufbahn spielen die Übertragungen einer breiten Palette von Werken der österreichischen Literatur des
20. und 21. Jahrhunderts, vor allem von Heimito von Doderer, Christoph Ransmayr, Paulus Hochgatterer und ganz besonders
von Robert Musil: Jelcics Übertragungen sind durch Originaltreue und Sensibilität für die Aspekte
des regionalen Kolorits sowie durch das Bestreben charakterisiert, für die durchaus unterschiedlichen stilistischen,
dialektalen und soziolinguistischen Ebenen der Ausgangstexte eine stets adäquate und zugleich schöpferische
Entsprechung in der Sprache des Zielpublikums zu finden.
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