Errichtung von 6 neuen Gesundheitszentren beschlossen
St. Pölten (nögkk) - Bis zum Jahr 2021 entstehen 14 neue Gesundheitszentren in Niederösterreich.
Ab Oktober 2018 starten die ersten drei Gesundheitszentren im Rahmen eines Pilotprojektes – je eines in Böheimkirchen,
Schwechat und St. Pölten. Gleichzeitig wurde vereinbart, künftig weitere drei Einrichtungen in der Nähe
von oder in einem NÖ Landesklinikum sowie Einrichtungen, die als Netzwerk organisiert sind, umzusetzen. Die
Finanzierung übernimmt überwiegend die NÖ Gebietskrankenkasse, unter Co-Finanzierung des Landes
Niederösterreich. Nach einer laufenden Evaluierung sollen die Pilotprojekte in den Regelbetrieb gehen. Die
Partner Land Niederösterreich, NÖ Gebietskrankenkasse und NÖ Ärztekammer gaben am 29. Juni
in einer Pressekonferenz die näheren Details bekannt.
„Niederösterreich ist das erste Bundesland, das gleich die Etablierung von 6 neuen Gesundheitszentren beschlossen
hat. Auch für eine Netzwerk-Variante wurde im Übereinkommen Vorsorge getroffen. Das zeigt, dass auch
in der Gesundheitspolitik das Miteinander in Niederösterreich hervorragend funktioniert. Die neuen Gesundheitszentren
sind ein Gewinn für die wohnortnahe hochqualitative Versorgung der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher
und ein attraktives Berufsumfeld für die Ärztinnen, Ärzte und Gesundheitsexperten in unserem Land“,
so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
„Mit den neuen Gesundheitszentren setzen wir einen Meilenstein im niederösterreichischen Gesundheitswesen.
Die Teamarbeit verschiedener Berufsgruppen sichert eine umfassende und kontinuierliche Behandlung – von der medizinischen
Diagnostik und Behandlung und von der Betreuung chronisch kranker Menschen bis hin zur Gesundheitsförderung.
Und das bringt ein Mehr an Qualität in der Patientenversorgung. Die ärztliche Versorgung für Patientinnen
und Patienten zwischen 7 und 19 Uhr an Werktagen ist somit sichergestellt“, so NÖGUS-Vorsitzender Landesrat
Martin Eichtinger.
„Wir haben uns genau überlegt, was wir haben wollen und eine maßgeschneiderte Lösung für die
Region erarbeitet. Niederösterreich ist bundesweit das erste Land, in dem alle Regelungen und Voraussetzungen
vorab geklärt wurden, und das die Pilotphase mit mehreren Primärversorgungseinheiten einleitet“, erklärte
NÖGKK-Obmann Gerhard Hutter. „Unser Land erfüllt einmal mehr eine Vorbildfunktion. Die NÖ Gebietskrankenkasse
erzielte mit Ärztekammer und Land eine beispielgebende Vereinbarung. Diese ist ein Beleg für die hervorragende
Zusammenarbeit und die innovative Kraft in Niederösterreich. Die Patienten und die beteiligten Ärzte
profitieren beide davon.“
„Das in den letzten Monaten ausverhandelte und nun vorliegende Modell der Primärversorgung stellt eine sehr
gute Ausweitung des Angebotes der medizinischen Versorgung in Niederösterreich dar“, ist der Präsident
der Ärztekammer für NÖ, Dr. Christoph Reisner, MSc, überzeugt und weist auf das ausführliche
– zwischen NÖGKK und NÖ Ärztekammer ausverhandelte Basispapier – und die finanzielle Beteiligung
durch das Land Niederösterreich als essentielle Grundlagen hin. Einen weiteren wichtigen Punkt stellt Reisners
Ansicht nach die Evaluierung dar: „Die Ärztekammer für Niederösterreich steht der Weiterentwicklung
des Gesundheitssystems positiv gegenüber und ist offen für Neuerungen. In einem so komplexen System ist
es aber besonders wichtig, Neuerungen zunächst zu testen und anschließend zu evaluieren. Daraus wird
sich ergeben, wo wir uns in Niederösterreich letztendlich hin orientieren.“
Angebote in einem Gesundheitszentrum
In einem Gesundheitszentrum arbeiten mindestens drei Allgemeinmediziner, diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal,
Ordinationsassistenten und mindestens drei andere Gesundheitsberufe (Logopäden, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten,
Diätologen, Hebammen etc.) unter einem Dach bzw. eng vernetzt zusammen. Die Ordinationen sind mindestens 50
Stunden in der Woche ganzjährig geöffnet – von Montag bis Freitag zwischen 7 und 19 Uhr, in Zukunft werden
auch Randzeiten abgedeckt, ohne Schließtage wochentags.
Patienten profitieren von der verbesserten Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsberufen, den verlängerten
Öffnungszeiten und der Betreuung an einem Ort bzw. in enger Abstimmung. Ärztliche und nicht-ärztliche
Gesundheitsberufe erwarten attraktive Arbeits- und Rahmenbedingungen sowie eine unterstützende Zusammenarbeit
bei der Patientenversorgung bei einer Entlastung von administrativen Aufgaben.
Gesundheitszentren sind eine wertvolle Ergänzung zum bewährten Netz an Hausärzten und Allgemeinmedizin-Gruppenpraxen
und sollen dabei helfen, die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich zu verbessern und den Patienten eine
Alternative zu den stark in Anspruch genommenen Ambulanzen anzubieten.
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