Überseedestinationen sind tendenziell heuer teurer, mit Ausnahme von Süd- und Mittelamerika
– Türkei, Ungarn und Kroatien liegen weiterhin an der Spitze der Topdestinationen
Wien (bank austria) - Der Wert des UrlaubsEuros für Österreicher und Österreicherinnen liegt
im Ausland im Sommer 2018 im Durchschnitt um 20 Prozent über seinem Wert im Inland. „Tendenziell sind europäische
Destinationen 2018 etwas günstiger geworden, Übersee dagegen im Durchschnitt etwas teurer“, analysiert
Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der UniCredit Bank Austria, die aktuelle Berechnung des UrlaubsEuros und ergänzt:
„In der Türkei, wo bereits in der Vergangenheit der UrlaubsEuro am meisten wert war, bekommt man heuer aufgrund
der starken Abwertung mehr als doppelt so viel wie in Österreich.“
In einer Gesamtsicht hat sich gegenüber dem Sommer 2017 beim UrlaubsEuro allerdings nicht viel bewegt,
denn in vielen wichtigen Urlaubsländern der Österreicher war der Preisanstieg ähnlich wie in Österreich
und auch die Wechselkurse blieben relativ stabil bzw. sind viele beliebte Urlaubsländer ohnehin Teil des Euroraums.
„Der UrlaubsEuro kann im Sommer 2018 nicht von einer niedrigeren Inflation als in Österreich profitieren,
denn die Preise stiegen in vielen Ländern in den letzten zwölf Monaten ähnlich wie in Österreich“,
fasst Stefan Bruckbauer die Situation im Sommer 2018 zusammen. Neben der Türkei, wo der UrlaubsEuro heuer
rund 19 Prozent mehr wert ist als 2017, konnte der UrlaubsEuro noch in Ungarn und Schweden von einer Abwertung
profitieren.
Urlaub in der Türkei, Ungarn und Kroatien weiterhin deutlich günstiger als zu Hause
Unter den wichtigsten Urlaubsdestinationen der Österreicher bekommt man weiterhin in der Türkei, in Ungarn
und Kroatien am meisten für seinen UrlaubsEuro. Unter den beliebtesten Urlaubsdestinationen kann ein Urlauber
aus Österreich auch in Slowenien, Griechenland, Portugal und Spanien mehr für seinen UrlaubsEuro erwarten
als zu Hause. „In den besonders für Städtereisen beliebten Urlaubsdestinationen dürften Urlauber
aus Österreich heuer einem ähnlichen Preisniveau wie zu Hause gegenüber stehen, so etwa in Italien,
dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich und den USA“, so Bruckbauer. In vielen Ländern Ost-
und Südosteuropas ist der UrlaubsEuro weiterhin deutlich mehr wert als in Österreich, allen voran in
Bulgarien, Rumänien und Polen.
Übersee 2018 durchschnittlich teurer geworden
In Übersee spielt die unterschiedliche Preisentwicklung kaum eine Rolle beim Wertvergleich für den
UrlaubsEuro, hier ist die Wechselkursentwicklung wichtiger. Daher zeigt Übersee ein differenziertes Bild.
„Anders als 2017 folgte der Euro 2018 bisher keinem einheitlichen Aufwertungstrend, so ist der Wert des UrlaubsEuro
in Asien und Afrika heuer gefallen, in Amerika jedoch gestiegen“, so Bruckbauer. Der Wertzuwachs des UrlaubsEuro
in Amerika reicht dabei von einem halben Prozent in Mexiko über zwei Prozent in den USA bis zu 15 Prozent
in Brasilien. In Asien ist der UrlaubsEuro 2018 dagegen leicht und in Afrika mit durchschnittlich 7 Prozent sogar
etwas stärker gefallen.
Der UrlaubsEuro ist weiterhin wenig wert in der Schweiz, aber doch erkennbar mehr als 2017
Deutlich mehr als im Vorjahr ist der UrlaubsEuro heuer in der Schweiz wert. Mit einem Wert von 74 Euro bleibt die
Schweiz aber weiterhin trotz 7 Prozent Abwertung eine der teuersten Urlaubsdestinationen für Urlauber aus
Österreich. „Mit der Abwertung im letzten Jahr erreicht der UrlaubsEuro in der Schweiz wieder einen erkennbar
höheren Wert, der bei rund drei Viertel des Wertes in Österreich liegt und damit seinem langjährigen
Durchschnitt entspricht“, meint Bruckbauer und ergänzt „noch nie seit es Wertvergleiche gibt, war der UrlaubsEuro
in der Schweiz mehr wert als in Österreich.“ Die Abwertung der Schwedenkrone in den letzten zwölf Monaten
macht den Wert des UrlaubsEuro in Schweden zwar noch nicht ganz so viel wert wie in Österreich, mit 93 Euro
liegt er jedoch erstmals seit acht Jahren wieder in der Nähe von 100 Euro.
Abschließend weisen die Ökonomen der UniCredit Bank Austria darauf hin, dass es sich um Durchschnittswerte
handelt, einzelne Regionen (wie etwa London als Zentralregion) können davon abweichen. Das Preisniveau bezieht
sich auf den Durchschnitt der Güter und Dienstleistungen in den einzelnen Ländern, einzelne Produkte
(speziell für Touristen) können davon deutlich abweichen. Daher wurde auch für die Ferndestinationen
kein Wert, sondern nur dessen Veränderung angegeben. Zudem ist die Tatsache, dass das Preisniveau in einigen
Urlaubsländern so viel günstiger als in Österreich ist, vor allem auf das hohe Einkommensniveau
in Österreich zurückzuführen. Würde Österreichs Preisniveau niedriger liegen, wäre
auch das Einkommensniveau geringer und Urlaube schwer leistbar.
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