Von 27. Juni bis 23. Dezember 2018 in der Landesgalerie Burgenland
Tirana/Eisenstadt (landesgalerie) - Edi Rama ist nicht nur der Ministerpräsident Albaniens, sondern
auch ein international ausgestellter Künstler. Auf tausenden von Kalenderblättern hält er seine
Gedanken und Eingebungen fest. Hierfür fertigt er mit Tinte, Filzstift und Fettkreiden in seinem Kalender
blumig-organische, vornehmlich bunte Zeichnungen an. Die kleinformatigen Zeichnungen, die in der Landesgalerie
gezeigt werden, bilden ein visuelles Tagebuch seines persönlichen und staatsmännischen Alltags und des
Weltgeschehens.
Der 1964 in Tirana geborene Edi Rama arbeitet hauptsächlich im Kleinformat auf Papier. Atelier und Amtszimmer
von Edi Rama sind eins. Zur Bewältigung seines immensen Arbeitspensums und der Angst um die politische Verantwortung,
die er beim Aufbau einer neuen Gesellschaft in seinem Heimatland Albanien trägt, hilft ihm die Kunst, sich
verständlich zu machen.
Die illustrierten Gedanken auf den Blättern des Ministerpräsidenten stehen der starren vorgegebenen Grundstruktur
seiner täglichen Agenda entgegen und wachsen über die Begrenzung des Blattes und des funktional-linearen
Gerüsts hinaus. Wie Blumen die sich durch Asphalt brechen, erobern und sprengen Ramas Formen den auf DIN A4
begrenzten Raum in einer als Kalender normierten Fläche und verleihen dadurch der bevorstehenden, aber auch
der vergangenen Zeit, eine neue optische Ebene.
Edi Ramas Werke wurden international ausgestellt und befinden sich in der Nationalgalerie Tirana und im Osten Museum
of Drawing in Skopje. Als Künstler war er bereits mehrfacher Biennale-Teilnehmer und nahm er an wichtigen
künstlerischen und kulturpolitischen Podiumsdiskussionen, darunter in der Tate Modern in London, teil. Edi
Rama wird von der Galerie Michael Schulz in Berlin vertreten.
In der Ausstellung "Fantastische Notizen von Albaniens Ministerpräsident" wird eine Auswahl aus
Edi Ramas Kalenderzeichnungen seit seiner Zeit als Bürgermeister Tiranas gezeigt.
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