Festgottesdienst anlässlich 80 Jahre Heilige Hemma zugleich letzter offizieller Auftritt
von Bischof Alois Schwarz - LH Kaiser dankte für die Einigkeit in für das Land wesentlichen Fragen
Klagenfurt (lpd) - Nach der Messe am 24. Juni im Klagenfurter Dom nahm Bischof Alois Schwarz am 27. Juni
anlässlich des 80jährigen Jubiläums der Heiligsprechung von Hemma, der Schutzfrau Kärntens,
im Dom zu Gurk Abschied von Kärnten. Die Messe und das Hemmafest waren damit auch seine letzten offiziellen
Auftritte als Bischof von Kärnten. Am Sonntag wird Schwarz ins Amt des Bischofs der Diözese St. Pölten
im Rahmen der feierlichen Liturgie eingeführt.
Repräsentanten aus Politik und dem öffentlichen Leben, wie der Landeshauptmann von Kärnten, Peter
Kaiser, der Bürgermeister von Gurk, Siegfried Kampl und St. Veits Bezirkshauptfrau Claudia Egger haben an
den Feierlichkeiten in Gurk teilgenommen. Am kommenden Sonntag überträgt der ORF von 10 bis 11 Uhr österreichweit
die hl. Messe aus dem Dom zu Gurk.
Schwarz wies in seiner Predigt auf die Besonderheit Kärntens hin, nicht nur wie andere Bundesländer einen
Landespatron zu haben, sondern in der Hl. Hemma auch eine Landesmutter. Nach einem kurzen Einblick in das Leben
und Wirken der Hemma von Gurk, ging der Bischof auf sein Wirken im Land gemeinsam mit der Politik ein. So konnte
in gemeinsamen Gesprächen mit Politik und Sozialpartnern der freiwillige Religionsunterricht in den Berufsschulen
eingeführt werden. Auch die touristische Positionierung mit den Pilgerwegen durch Kärnten sei laut Bischof
nur mit der Politik möglich geworden.
Sein spezieller Blick galt der Flüchtlingskrise. „Ich danke Landeshauptmann Kaiser für seine Sorgen für
die Menschen in Not. Landeshauptmann Kaiser führt das Land mit großer Umsicht, mit Bedächtigkeit
und großer Ruhe“, betonte der Bischof. Er werde dem Land Kärnten verbunden bleiben, wenn er nach Niederösterreich
geht und der Bischof verabschiedete sich von Kärnten mit den Worten „Vergelt’s Gott!“
Kaiser begann seine Dankesrede für den Bischof mit Goethes Gedicht „Willkommen und Abschied“. „Der Abschied
unseres Bischofs aus Kärnten tut mir leid, ich freue mich aber auch für Niederösterreich, ihn Willkommen
heißen zu können“, so Kaiser. Kaiser verwies darauf, dass Bischof Schwarz vieles bewirkt habe in Kärnten
und im ganzen Land verankert sei. „In entscheidenden Fragen für das Land waren die wichtigsten Repräsentanten
des Landes einer Meinung. Es für einen Landeshauptmann wichtig, sich Eins zu wissen“, erklärte Kaiser.
Der Landeshauptmann dankte aber nicht nur in Vertretung für das Land, sondern auch persönlich. Es sei
dem Bischof gelungen, Kraft zu vermitteln und damit zu helfen, eine positive Entwicklung im Land einzuleiten. „Wir
bleiben immer verbunden“, schloss Kaiser seine Rede.
Den Dankensworten des Landeshauptmannes schlossen sich Bürgermeister Siegfried Kampl, Stiftspfarrer Gerhard
Kalidz und unter weiteren der Geschäftsführer des Bistums, Ernst-Hans Lackinger, an.
Bischof Alois Schwarz wird in Kärnten in seinem 17jährigen Wirken mit einer zeitgemäßen und
lebensnahen Seelsorge in Verbindung gebracht und war stets ein Förderer der pfarrübergreifenden Zusammenarbeit.
Vehement verteidigt hat Schwarz die Pfarrauflösungen, die er immer als zentrale Erfahrungsorte von Kirche,
der Gemeinschaft und der Gläubigen sah. Schwarz: „Pfarren bleiben immer Nahversorger für Seelen. Ich
danke allen Priestern, dass sie den Weg mit mir gegangen sind!“
Schwarz lebte auch Diözesanpartnerschaften wie jene seit 2004 von Gurk-Klagenfurt mit der Erzdiözese
Sarajewo. Eines seiner Hauptanliegen war stets das gedeihliche Zusammenleben mit der Volksgruppe in Kärnten.
Aber auch für die Wirtschaft im Land war Schwarz immer offen, die Etablierung des Hemma-Pilgerweges als touristisches
Highlight in Kärnten geht auf seine Initiative zurück. Als Bischof hat er im Rahmen des Dialogs mit Führungskräften
in Wirtschaft und Industrie zahlreiche Initiativen gesetzt und sich für nachhaltiges Wirtschaften wie auch
die Schöpfungsverantwortung engagiert. Selbst in der Bischofskonferenz ist Schwarz für Sozial-, Wirtschafts-
und Umweltfragen verantwortlich.
Nach der Festmesse lud die Stiftspfarre zur Agape in den Stiftshof ein. Außerdem wurde eine von Werner Hofmeister
gestaltete Skulptur enthüllt, die an den Besuch von Papst Johannes Paul II. vor 30 Jahren in Gurk erinnern
soll.
Um 14.30 Uhr fanden die Festlichkeiten mit der Hemma-Vesper in der Krypta des Gurker Doms, gefeiert von Generalvikar
Guggenberger, ihre Fortsetzung. Anschließend wurde den Besuchern die Möglichkeit geboten, den Augensegen
zu empfangen, der mit dem Ring der hl. Hemma am Hemmagrab gespendet wurde.
Mit 1. Juli beginnt in der Diözese Gurk-Klagenfurt die Sedisvakanz. Gemäß Kirchenrecht muss innerhalb
von acht Tagen ein Diözesanadministrator für die unbesetzte Diözese gewählt werden. In der
Diözese Gurk erfolgt die Wahl dieses interimistischen Leiters durch das Domkapitel bereits am 2. Juli. Wahlberechtigt
sind die Mitglieder des Domkapitels. Das sind Dompropst Engelbert Guggenberger, Domdekan Michael Kristof sowie
die Domkapitulare Karl Heinz Frankl, die Stiftspfarrer Josef-Klaus Donko und Gerhard Christoph Kalidz, Matthias
Hribernik, Jakob Ibounig und der Klagenfurter Dompfarrer Peter Allmaier. Zum Diözesanadministrator gewählt
werden kann jeder Priester über 35 Jahre. Die Zugehörigkeit zum Domkapitel ist keine Voraussetzung.
|