Bischof Schwarz nimmt mit „Vergelt‘s Gott“
 Abschied von Kärnten

 

erstellt am
28. 06. 18
13:00 MEZ

Festgottesdienst anlässlich 80 Jahre Heilige Hemma zugleich letzter offizieller Auftritt von Bischof Alois Schwarz - LH Kaiser dankte für die Einigkeit in für das Land wesentlichen Fragen
Klagenfurt (lpd) - Nach der Messe am 24. Juni im Klagenfurter Dom nahm Bischof Alois Schwarz am 27. Juni anlässlich des 80jährigen Jubiläums der Heiligsprechung von Hemma, der Schutzfrau Kärntens, im Dom zu Gurk Abschied von Kärnten. Die Messe und das Hemmafest waren damit auch seine letzten offiziellen Auftritte als Bischof von Kärnten. Am Sonntag wird Schwarz ins Amt des Bischofs der Diözese St. Pölten im Rahmen der feierlichen Liturgie eingeführt.

Repräsentanten aus Politik und dem öffentlichen Leben, wie der Landeshauptmann von Kärnten, Peter Kaiser, der Bürgermeister von Gurk, Siegfried Kampl und St. Veits Bezirkshauptfrau Claudia Egger haben an den Feierlichkeiten in Gurk teilgenommen. Am kommenden Sonntag überträgt der ORF von 10 bis 11 Uhr österreichweit die hl. Messe aus dem Dom zu Gurk.

Schwarz wies in seiner Predigt auf die Besonderheit Kärntens hin, nicht nur wie andere Bundesländer einen Landespatron zu haben, sondern in der Hl. Hemma auch eine Landesmutter. Nach einem kurzen Einblick in das Leben und Wirken der Hemma von Gurk, ging der Bischof auf sein Wirken im Land gemeinsam mit der Politik ein. So konnte in gemeinsamen Gesprächen mit Politik und Sozialpartnern der freiwillige Religionsunterricht in den Berufsschulen eingeführt werden. Auch die touristische Positionierung mit den Pilgerwegen durch Kärnten sei laut Bischof nur mit der Politik möglich geworden.

Sein spezieller Blick galt der Flüchtlingskrise. „Ich danke Landeshauptmann Kaiser für seine Sorgen für die Menschen in Not. Landeshauptmann Kaiser führt das Land mit großer Umsicht, mit Bedächtigkeit und großer Ruhe“, betonte der Bischof. Er werde dem Land Kärnten verbunden bleiben, wenn er nach Niederösterreich geht und der Bischof verabschiedete sich von Kärnten mit den Worten „Vergelt’s Gott!“

Kaiser begann seine Dankesrede für den Bischof mit Goethes Gedicht „Willkommen und Abschied“. „Der Abschied unseres Bischofs aus Kärnten tut mir leid, ich freue mich aber auch für Niederösterreich, ihn Willkommen heißen zu können“, so Kaiser. Kaiser verwies darauf, dass Bischof Schwarz vieles bewirkt habe in Kärnten und im ganzen Land verankert sei. „In entscheidenden Fragen für das Land waren die wichtigsten Repräsentanten des Landes einer Meinung. Es für einen Landeshauptmann wichtig, sich Eins zu wissen“, erklärte Kaiser.

Der Landeshauptmann dankte aber nicht nur in Vertretung für das Land, sondern auch persönlich. Es sei dem Bischof gelungen, Kraft zu vermitteln und damit zu helfen, eine positive Entwicklung im Land einzuleiten. „Wir bleiben immer verbunden“, schloss Kaiser seine Rede.

Den Dankensworten des Landeshauptmannes schlossen sich Bürgermeister Siegfried Kampl, Stiftspfarrer Gerhard Kalidz und unter weiteren der Geschäftsführer des Bistums, Ernst-Hans Lackinger, an.

Bischof Alois Schwarz wird in Kärnten in seinem 17jährigen Wirken mit einer zeitgemäßen und lebensnahen Seelsorge in Verbindung gebracht und war stets ein Förderer der pfarrübergreifenden Zusammenarbeit. Vehement verteidigt hat Schwarz die Pfarrauflösungen, die er immer als zentrale Erfahrungsorte von Kirche, der Gemeinschaft und der Gläubigen sah. Schwarz: „Pfarren bleiben immer Nahversorger für Seelen. Ich danke allen Priestern, dass sie den Weg mit mir gegangen sind!“

Schwarz lebte auch Diözesanpartnerschaften wie jene seit 2004 von Gurk-Klagenfurt mit der Erzdiözese Sarajewo. Eines seiner Hauptanliegen war stets das gedeihliche Zusammenleben mit der Volksgruppe in Kärnten. Aber auch für die Wirtschaft im Land war Schwarz immer offen, die Etablierung des Hemma-Pilgerweges als touristisches Highlight in Kärnten geht auf seine Initiative zurück. Als Bischof hat er im Rahmen des Dialogs mit Führungskräften in Wirtschaft und Industrie zahlreiche Initiativen gesetzt und sich für nachhaltiges Wirtschaften wie auch die Schöpfungsverantwortung engagiert. Selbst in der Bischofskonferenz ist Schwarz für Sozial-, Wirtschafts- und Umweltfragen verantwortlich.

Nach der Festmesse lud die Stiftspfarre zur Agape in den Stiftshof ein. Außerdem wurde eine von Werner Hofmeister gestaltete Skulptur enthüllt, die an den Besuch von Papst Johannes Paul II. vor 30 Jahren in Gurk erinnern soll.
Um 14.30 Uhr fanden die Festlichkeiten mit der Hemma-Vesper in der Krypta des Gurker Doms, gefeiert von Generalvikar Guggenberger, ihre Fortsetzung. Anschließend wurde den Besuchern die Möglichkeit geboten, den Augensegen zu empfangen, der mit dem Ring der hl. Hemma am Hemmagrab gespendet wurde.

Mit 1. Juli beginnt in der Diözese Gurk-Klagenfurt die Sedisvakanz. Gemäß Kirchenrecht muss innerhalb von acht Tagen ein Diözesanadministrator für die unbesetzte Diözese gewählt werden. In der Diözese Gurk erfolgt die Wahl dieses interimistischen Leiters durch das Domkapitel bereits am 2. Juli. Wahlberechtigt sind die Mitglieder des Domkapitels. Das sind Dompropst Engelbert Guggenberger, Domdekan Michael Kristof sowie die Domkapitulare Karl Heinz Frankl, die Stiftspfarrer Josef-Klaus Donko und Gerhard Christoph Kalidz, Matthias Hribernik, Jakob Ibounig und der Klagenfurter Dompfarrer Peter Allmaier. Zum Diözesanadministrator gewählt werden kann jeder Priester über 35 Jahre. Die Zugehörigkeit zum Domkapitel ist keine Voraussetzung.

 

 

 

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