„Wichtiges Schaufenster für Wirtschaft, Landwirtschaft, Handel und Dienstleister“
Wieselburg/St. Pölten (nlk) - Zum mittlerweile 90. Mal findet heuer die Wieselburger Messe statt, die
noch bis Sonntag, 1. Juli, über die Bühne geht und am 28. Juni heuteoffiziell durch Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner eröffnet wurde. An den Eröffnungsfeierlichkeiten nahmen u. a. die LH-Stellvertreter
Stephan Pernkopf und Franz Schnabl, Bürgermeister Günther Leichtfried und Messepräsident Uwe Scheutz
teil.
„Die Wieselburger Messe ist ein wichtiges Schaufenster für Wirtschaft, Landwirtschaft, Handel und Dienstleister“,
betonte die Landeshauptfrau in ihrer Ansprache. „Wir erwarten uns von dieser Messe sehr viele Impulse und Anregungen“,
hielt sie fest. Die Wieselburger Messe wird von Jahr zu Jahr immer moderner, innovativer und zukunftsorientierter.
Diese Messe ist ein wichtiger Faktor für die Menschen, um sich informieren zu können, und für die
Wirtschaft, um sich präsentieren zu können“, fuhr sie fort. „Hier steht der Dialog im Mittelpunkt, weil
man zusammenkommt, um neue Kooperationen einzugehen und um Vertrauen aufzubauen“, so die Landeshauptfrau.
„Unseren Landwirten und unseren Forstwirten kommt eine ganz große Bedeutung zu“, sagte Mikl-Leitner und erinnerte
an die 40.000 Betriebe in Niederösterreich. „Jeder fünfte Arbeitsplatz im Land ist direkt oder indirekt
mit der Landwirtschaft verbunden. Durchschnittlich investiert jeder landwirtschaftliche Betrieb pro Jahr 24.000
Euro. Unsere Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor“, so Mikl-Leitner. Landwirtschaft und Forstwirtschaft
stünden aber vor vielen Herausforderungen, betonte sie: „Wir können uns auf unsere Bauern zu hundert
Prozent verlassen, deshalb müssen die Landwirte auch wissen, dass sie sich auf das Land Niederösterreich
zu hundert Prozent verlassen können.“ In diesem Zusammenhang habe das Bundesland Niederösterreich z.B.
ein Waldschutzpaket geschnürt, um die Forstwirtschaft zu unterstützen, so Mikl-Leitner. Der ländliche
Raum sei Zukunftsraum, Lebensraum, Wirtschaftsraum. „Die landwirtschaftlichen Produkte sind Visitenkarte und Botschafter
für Niederösterreich“, betonte sie.
„Die Landwirte und Forstwirte erleben gerade sehr herausfordernde Zeiten“, sagte LH-Stellvertreter Pernkopf und
erinnerte an Schädlinge wie den Rübenrüsselkäfer oder den Borkenkäfer. „Deshalb wurde
kürzlich von Landesregierung und Landwirtschaftskammer beschlossen, eine Unterstützung für die betroffenen
Bauern zu bewilligen“, informierte Stephan Pernkopf. „Wir kämpfen aber auch in Brüssel für die Landwirtschaft
und wir wollen verhindern, dass das EU-Landwirtschaftsbudget sinkt. Wir wollen unsere Landwirte stärken und
ihnen dort, wo sie es brauchen, unter die Arme greifen“, so Pernkopf. Die niederösterreichischen Bäuerinnen
und Bauern würden für Zusammenhalt und Tradition stehen, meinte Pernkopf weiters. „Die heimischen Landwirte
investieren auch viel“, betonte er. Davon würde die regionale Wirtschaft profitieren, meinte der LH-Stellvertreter.
Bürgermeister Leichtfried sagte, dass die Entwicklung von Wieselburg eng mit dem Messezentrum verbunden sei.
„1928 hatte Wieselburg rund 1.800 Einwohner und die Region war ausschließlich landwirtschaftlich orientiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und nach der Stadterhebung ist Wieselburg sehr stark gewachsen“, so der Bürgermeister.
Im Rahmen der „Ab Hof“ in Wieselburg stand zum 22. Mal u. a. die Produktprämierung „Das Kasermandl in Gold“
auf dem Programm. Dabei wurden Käse, Sauermilchprodukte, Butter, Milch und Milchmischgetränke bewertet
und prämiert. Dieser Bewerb soll eine Vermarktungshilfe für die teilnehmenden Betriebe und einen Anreiz
zu einer weiteren Qualitätssteigerung darstellen. Zum zweiten Mal wurde heuer im Vorfeld der Wieselburger
Messe die Prämierung „Das goldene Stanitzel“ durchgeführt. Dabei wurde Speiseeis aus bäuerlicher
und gewerblicher Produktion verkostet und bewertet.
Die traditionellen Schwerpunkte der Messe liegen zum einen in der Landwirtschaft, wo im Speziellen Tierhaltung
& Grünlandwirtschaft im Vordergrund stehen. Im tierischen Bereich bildet heuer die „Rinderzucht“ den Mittelpunkt
der Ausstellung. Unter dem Titel „Tierfamilien“ werden in der Tierhalle alle Zuchtverbände vertreten sein
und auch die wichtigsten Zuchttierrassen wie Pferde, Rinder, Schafe, Schweine und Hühner ausgestellt und dem
interessierten Publikum präsentiert. Zum anderen wird aber auch der Forst- und Energietechnik wieder ein breiter
Raum gewidmet.
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