Pensionsversicherungsanstalt: Höchststand bei Versicherten und Pensionisten, geringster
Bundeszuschuss seit 2014
Wien (pv) - Im Rahmen der Generalversammlung der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) am 27. Juni wurde der
Rechnungsabschluss 2017 einstimmig beschlossen. "Die Pensionsversicherungsanstalt war auch im vergangenen
Jahr bemüht, dem gesetzlichen Auftrag nachzukommen und in den Bereichen Pensionen, Rehabilitation und Gesundheitsvorsorge
im Sinne der Versicherten sowie Pensionistinnen und Pensionisten zu agieren" , so der Obmann der Pensionsversicherungsanstalt,
Manfred Anderle, der unter anderem die Vorbereitungen für die flächendeckend auszurollende neue Form
der Kur „Gesundheitsvorsorge Aktiv“ im Bereich der Erkrankungen im Stütz- und Bewegungsapparat hervorhob.
Weitere wichtige Themen betrafen die Umsetzung des Heimopferrentengesetzes zur Entschädigung bei erlittener
Gewalt in Heimen des Bundes, der Länder, der Kirche bzw. in Pflegefamilien und die Investitionen in die Gesundheitseinrichtungen
der PVA.
Der Generaldirektor der PVA, Winfried Pinggera, unterstrich die auch in diesem Jahr gestiegenen Zahlen bezüglich
der Pensionistinnen und Pensionisten, aber auch der Versicherten. „Auf Grund der positiven wirtschaftlichen Situation
gab es im Jahr 2017 so viele Versicherte wie noch nie zuvor“, betont Pinggera. Die Zahl der Pflichtversicherten
stieg im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und betrug im Jahresdurchschnitt mehr als 3,3
Millionen Menschen. Die Zahl der in Pension befindlichen Personen im Jahr 2017 stieg ebenfalls und betrug 1.935.727.
Rechnungsabschluss 2017 – Bundesbeitrag gesunken
Die Gesamtaufwendungen der PVA im Jahr 2017 betrugen 36,5 Milliarden Euro. Den weitaus größten Teil
dabei machen die Aufwendungen für Pensionen aus, die 30,519 Milliarden betragen haben, was einem Anstieg um
rund 700 Millionen gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Gleichzeitig sind auch die Einnahmen durch Beiträge
von Versicherten auf 30,508 Milliarden gestiegen. Die Ausgaben für Pensionen waren im Jahr 2017 damit beinahe
zu 100 Prozent durch die Beiträge der Versicherten gedeckt. Hier macht natürlich die Zahlung der Bank
Austria einen wichtigen Teil aus (768 Mio. Euro), allerdings selbst diesen Betrag weggerechnet, ergibt sich eine
Verringerung des Bundeszuschusses gegenüber den vergangenen Jahren. „Das Umlageverfahren ist also nicht nur
sicher, sondern deckt auch den überwiegenden Teil der Kosten des Systems“, so Anderle und Pinggera. Gleichzeitig
ist auch der Bundesbeitrag, die Ausfallhaftung des Bundes, zum vierten Mal in Folge gesunken und machte im Jahr
2017 3,203 Milliarden Euro aus.
Durchschnittliche Pensionshöhe – weiter große Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Die durchschnittliche Monatspensionshöhe im Jahr 2017 (ohne Hilflosenzuschuss, Kinderzuschuss und Ausgleichszulage)
betrug 1.125,93 Euro und ist damit im Vergleich zu 2016 um durchschnittlich 18 Euro gestiegen. Groß ist weiterhin
der Unterschied zwischen den weiblichen und männlichen Pensionsbeziehern. Während die durchschnittliche
Pension eines Mannes 1.469 Euro beträgt, sind es bei weiblichen Pensionistinnen 912 Euro. „Man muss hier eindringlich
vor der Falle Teilzeit warnen", so Anderle und Pinggera, die aber auch auf Möglichkeiten, wie das Pensionssplitting
hinweisen, um die Situation abzumildern. "Aber hier müssen die Anstrengungen auf jeden Fall verstärkt
werden", betonen die beiden.
Rehabilitations- und Gesundheitsvorsorgeaufwendungen gestiegen
Etwas weniger als eine Milliarde Euro – exakt 993 Millionen Euro – machten die Ausgaben der PVA für Rehabilitation
und Gesundheitsvorsorge aus. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Jahr 2016 von 5,6 Prozent. Die PVA stärkt
damit den Grundsatz Rehabilitation vor Pension und unterstützt mit diesen Maßnahmen den Versuch, Menschen
möglichst lange im Erwerbsleben zu halten oder Pflegebedürftigkeit hintanzuhalten.
Eigener Verwaltungsaufwand seit 2014 kontinuierlich gesunken
Zum vierten Mal in Folge ist auch der Verwaltungsaufwand gesunken, in konkreten Zahlen und prozentuell. Der
eigene Verwaltungsaufwand sank im vergangenen Jahr gegenüber 2016 um sechs Millionen Euro und macht damit
2017 nur 0,86 Prozent des gesamten Budgets aus.
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