Wien (rk) - Am 27. Juni wurde der neue Leiter der Wiener Festwochen vorgestellt: Der belgische Festivalkurator
und Spezialist für Kunst und Gegenwartstheater, Christophe Slagmuylder, wird die Wiener Festwochen 2019 interimistisch
übernehmen.
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler: "Die Wiener Festwochen sind einzigartig in der europäischen
Festivallandschaft. Ich bin wirklich glücklich, dass es gelungen ist, mit Christophe Slagmuylder einen der
weltweit wichtigsten Kuratoren für dieses großartige Festival zu gewinnen. Er hat in seiner Intendanz
beim Kunstenfestivaldesarts bewiesen, was ein urbanes zeitgenössisches Festival sein muss: Ein Ort der künstlerischen
Produktion, der Erst- und Uraufführung, ein Ort der Neuentdeckung von Künstlerinnen und Künstlern
aus aller Welt, ein Ort der Verhandlung zentraler Themen unserer Zeit. Ein Festival, das beständig den Dialog
des Publikums mit zeitgenössischer Kunst initiiert und in vielen Produktionen die Bevölkerung mit einschließt.
Ich bin sicher, dass er auch Wien künstlerisch umarmen wird."
"Wir sind uns beide bewusst, dass die extrem kurze Vorbereitungszeit eine enorme Herausforderung ist. Aus
diesem Grund musste der Beste gefunden werden. Notlösungen sehen anders aus – ich bin überzeugt, dass
wir hier die beste Besetzung gefunden haben, die sicherstellt, dass das Festival seine Leuchtkraft wieder erhält."
Dr. Rudolf Scholten, Aufsichtsratsvorsitzender der Wiener Festwochen: "Ich danke Tomas Zierhofer-Kin dafür,
was er für die Festwochen geleistet hat. Trotz Kritik muss man seinen leidenschaftlichen Einsatz und auch
seine Erfolge anerkennen. Zugleich freue ich mich sehr, dass es gelungen ist, Christophe Slagmuylder für die
Festwochen zu begeistern. Nicht nur seine bisherige Arbeit, sondern auch unsere Gespräche der letzten Woche
machen neugierig auf jemanden, der sich intensiv mit Wien beschäftigen und ein Festival gestalten wird, das
in den künstlerischen Formen, aber auch in seinem Ehrgeiz, ein breitgefächertes Publikum zu erreichen,
hohe Ansprüche stellt. Die künstlerische Leitung der Wiener Festwochen mit deren Ziel, eine ganz besondere
Rolle im Kunstleben dieser Stadt zu spielen und international beachtet als auch wegweisend erlebt zu werden, ist
bei ihm in sehr guten Händen. Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute."
Christophe Slagmuylder, zukünftiger Festwochen-Leiter: „Die Wiener Festwochen stellen ein einzigartiges Forum
für herausfordernde Arbeit, Risikobereitschaft und bemerkenswertes künstlerisches Schaffen dar. Die Festwochen
sollten künstlerische Visionen zur Gegenwart und zur heutigen Welt in Auftrag geben, initiieren und begleiten;
Visionen und Arbeiten, die Menschen aus ihrer Komfortzone führen, deren Vorstellungskraft fordern und zum
Erforschen unbekannten Terrains anregen – manchmal auch mit dem Risiko, sichere Konzepte aufzugeben; Visionen und
Arbeiten, die Diversität und Nuancenreichtum, Offenheit und Neugier gegenüber dem scheinbar Fremden und
Unbekannten fördern. All dies sind Werte, die Europa weiterhin in den Mittelpunkt seiner Gesamt- und Kulturpolitik
stellen sollte. Ich freue mich darauf, ein neues Kapitel aufschlagen zu können."
"Ich sehe die Wiener Festwochen als eine Bühne für multidisziplinäres Kunstschaffen, das
zugleich visionär und traditionsbewusst ist; das sowohl international als auch in der Stadt verwurzelt ist;
das einen fruchtbaren Dialog ermöglicht zwischen renommierten Kunstschaffenden und VertreterInnen der aufstrebenden
Kunstszene; zwischen verschiedenen Kräften in der Kunstwelt und zwischen den Menschen im Publikum."
"Zu guter Letzt sollten die Festwochen auch Raum für visionäre künstlerische Ausdrucksformen
bieten, die einen Beitrag zur Entwicklung neuer Ideen leisten wollen; die nicht davor zurückscheuen, sich
von der Realität zu distanzieren, ohne sich jedoch von ihr zu isolieren; die sich nicht schämen, kritisch
Stellung zu beziehen, aber immer ausreichend offen und aufnahmefähig bleiben."
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