Brüssel/Wien (khm) - Im Rahmen des Kunst- und Kulturprogrammes während des Eu-Ratsvorsitzes Österreichs
im 2. Halbjahr 2018 sowie anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres präsentiert das Kunsthistorische
Museum mehrere Projekte, die sowohl in Wien als auch in Brüssel zu sehen sein werden:
Museum in a Nutshell – Europa vereint in der Kunst
Justus Lipsius Gebäude, Hauptsitz des Europäischen Rates, Brüssel
11. Juli bis Dezember 2018
Das Kunsthistorische Museum hat anlässlich des EU-Ratsvorsitzes die mobile Präsentationsform "Museum
in a Nutshell - Europa vereint in der Kunst" für das europäische Ratsgebäude in Brüssel
entwickelt. Vermittelt werden soll dabei wie sich Europa in der Kunst und in besonderer Weise in den Sammlungen
des KHM-Museumsverbands und der anderen Bundeskunstmuseen Albertina, Österreichische Galerie Belvedere, Museum
moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien und Museum angewandter Kunst vereint.
Die Präsentation besteht aus einem begehbaren, zentralen Kubus, auf den bauliche Elemente sowie zwei Highlightobjekte
des Kunsthistorischen Museums kaschiert sind. Im Inneren des Kubus sind eine Vielzahl von Objekten abgebildet,
die dem Gast die Vielfalt der Sammlungen der Bundesmuseen erfahren lassen. Um den Kubus reihen sich sogenannte
Satelliten, die jeweils zwei EU-Themen gewidmet sind und mit zwei Objekten bespielt werden. Erweitert wird die
Präsentation durch eine multimediale Gestaltung, unter anderem durch den Einsatz von Screens und einer Virtual
Reality Brille, mittels derer ein Rundgang durch das Kunsthistorische Museum simuliert und der Gast zum Mitmachen
angeregt wird.
"Unser gemeinsames kulturelles Erbe ist ein starkes Zeugnis der Zusammengehörigkeit in Europa. Der Blick
in die Vergangenheit bringt uns nach vorne: Unser Kulturerbe erzählt die Geschichten von Begegnung, Austausch
und Wandel und ist Grundlage für unser heutiges Verständnis von Europa. Als eine lebendige gesellschaftliche
Ressource steht das Kunst - und Kulturschaffen, sowie das damit verbundene Erbe für unsere kulturelle Vielfalt
und Kreativität", so Generaldirektorin Sabine Haag.
Eröffnet wird die Präsentation „Museum in a nutshell“ als kultureller Auftakt des österreichischen
Eu-Ratsvorsitzes in Brüssel und wird in der gesamten zweiten Jahreshälfte 2018 im Gebäude des europäischen
Rats zu sehen sein. Wer das „Museum in a nutshell“ in Brüssel besucht, soll Lust auf „mehr“, auf die originalen
Standorte der österreichischen Bundesmuseen bekommen.
GANYMED GOES BRUSSEL
Musées Royaux des Beaux Arts, Brüssel
11. Oktober bis 12. Dezember 2018
GANYMED NATURE sorgte zuletzt mit 14 ausverkauften Vorstellungen vor insgesamt über 9.000 begeisterten ZuseherInnen
im Kunsthistorischen Museum für Furore. Für Frühjahr 2019 ist bereits die nächste Inszenierung
GANYMED IN LOVE geplant. Ab Oktober 2018 präsentieren Regisseurin Jacqueline Kornmüller und Produzent
Peter Wolf nun in den Musées Royaux des Beaux Arts in Brüssel eine brandneue Ausgabe ihres preisgekrönten
Theaterformats: GANYMED GOES BRUSSELS
Zeitgenössische AutorInnen und KomponistInnen schreiben Texte und Kompositionen über die Alten Meister
der Gemäldegalerie, die entstandenen Werke werden vor den Originalen mit einem Ensemble aus SchauspielerInnen,
MusikerInnen, SängerInnen und TänzerInnen inszeniert und in eine Gesamtperformance eingebunden.
Zadie Smith, Jean-Philippe Toussaint, Lize Spit, Stefan Hertmans u.v.a. haben sich ein Bild der Gemäldegalerie
ausgesucht, um sich in aller Aktualität mit den Alten Meistern auseinander zu setzen. Die entstandenen Texte
und Kompositionen werden mit einem renommierten Künstlerensemble inszeniert. Für jedes Bild entwickeln
Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf eine eigene theatralische Szene von kurzer Dauer. Jede Szene wird mehrmals
wiederholt, sodass jede/r BesucherIn die Möglichkeit hat, alle Szenen zu sehen. Das Projekt findet in französischer,
holländischer, deutscher und englischer Sprache statt.
Premiere: Donnerstag 11. Oktober 2018
Weitere Vorstellungen: Do 18.10. / 25.10. / 8.11. / 15.11. / 22.11./ 12.12.
Jeweils 19 – 22 Uhr, Einlass ab 18.15 Uhr
Eintritt: € 25
Ermäßigter Eintritt: € 15 (für SchülerInnen, StudentInnen, Personen mit Behinderung)
Tickets erhältlich unter
http://www.fine-arts-museum.be/fr/ganymed
oder an der Tageskasse des Museums.
Es geht um Europa - Ein Rundgang durch die Schatzkammer
Kaiserliche Schatzkammer Wien
Juli bis Dezember 2018
Im Zusammenhang mit der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs wird auch leidenschaftlich diskutiert, was
Europa ist und in Zukunft sein soll. Für diese Diskussion kann die Kaiserliche Schatzkammer in der Wiener
Hofburg ein Forum sein, denn viele der dort bewahrten Gegenstände haben ganz direkt mit der Geschichte Europas
zu tun, so zum Beispiel die Krone des 1806 untergegangenen Heiligen Römischen Reiches und die Krone des Kaisertums
Österreich. Beide Insignien sind zentrale Symbole der europäischen Geschichte.
Europa war geografisch wie politisch nie eine konstante, homogene Größe. Dem entspricht die Devise der
Union „In Vielfalt geeint“. Hier will die Aktion „Es geht um Europa in der Kaiserlichen Schatzkammer" ansetzen
und die Aufmerksamkeit auf die kulturelle Diversität des Kontinents lenken. Unter dem Aspekt Europa werden
zwölf Objekte neu betrachtet. Dabei soll vor allem der historische Kontext beleuchtet werden, in dem die Kunstwerke
entstanden sind, denn dadurch werden die vielfältigen Wurzeln sichtbar, aus denen „die Idee Europa“ erwachsen
ist.
Der Rundgang ist mittels eines eigens gestalteten Folders in deutscher und englischer Sprache erlebbar sowie auch
über die Website http://www.kaiserliche-schatzkammer.at/es-geht-um-europa
Falsche Tatsachen - Das Privilegium Maius und seine Geschichte
Kunsthistorisches Museum Wien
16.10.2018 bis 20.1.2019
Der Wunsch, mit Hilfe falscher Behauptungen Tatsachen zu schaffen, ist nicht nur in unserer Zeit allgegenwärtig,
sondern wohl so alt, wie die Menschheit selbst. Er liegt auch der bekanntesten Urkundenfälschung der österreichischen
Geschichte zugrunde, welche das Selbstverständnis des Hauses Habsburg im Gefüge der politischen Großmächte
Europas bis 1918 wesentlich prägte und als Schöpfung eines jungen und ehrgeizigen Politikers bis heute
fasziniert: dem sogennanten „Privilegium Maius“.
Alle fünf Teile dieses Dokumentenkomplexes, den Herzog Rudolf IV. der Stifter (1339–1365) in Auftrag gab,
werden mit dieser Ausstellung im Jahr des Europäischen Kulturerbes erstmals überhaupt gemeinsam gezeigt.
Ergänzt wird die Präsentation durch so spektakuläre Leihgaben, wie einem Exemplar der zum UNESCO-Weltdokumentenerbe
gehörigen „Goldenen Bulle“ oder dem Standbild Rudolfs IV. vom Singertor am Stephansdom.
Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien in Kooperation mit dem Österreichischen Staatsarchiv.
http://www.khm.at/besuchen/ausstellungen/falsche-tatsachen/
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