Innovative Mess-Systeme für medizinische Diagnosen und Analytik im Fokus
Wien (universität) - Von der medizinischen Diagnostik und Umweltanalytik bis hin zur Lebensmittelsicherheit
und Sicherheitstechnologien wie der Raumluftüberwachung – chemische Sensoren spielen heute in vielen Bereichen
unseres Alltags eine zentrale Rolle. Von 15. bis 19. Juli kommen über 400 internationale ExpertInnen aus verschiedensten
Fachbereichen zur IMCS 2018 (International Meeting on Chemical Sensors) an die Universität Wien, um neue Trends
in Forschung und Entwicklung vorzustellen.
"Das Gebiet der Chemischen Sensorik entwickelt sich sehr dynamisch, weil das Messen außerhalb von Analyselabors
zunehmend Bedeutung erlangt. Einzelne kommerzielle Chemo-Sensoren sind auf dem Markt schon sehr erfolgreich, beispielsweise
der Glukosesensor oder die Lambdasonde. In der Forschung und Entwicklung liegen die Schwerpunkte der Entwicklung
derzeit bei Systemen zur Diagnostik, der Umweltanalytik und der Raumluftüberwachung. Mit der IMCS an der Universität
Wien bietet den heimischen ForscherInnen und Unternehmen die Möglichkeit, mit der akademischen Spitzenforschung
in diesen Gebieten der Messtechnik in Kontakt zu treten", so Peter Lieberzeit, Organisator der Konferenz an
der Fakultät für Chemie.
Neue Mess-Systeme für Diagnose und Umweltanalytik
Bei der IMCS präsentiert etwa die US-Forscherin Perena Gouma nichtinvasive Diagnostika, also neue Sensoren,
die darauf abzielen, die Gesundheitsparameter von PatientInnen via Atem oder über die Haut durch Schweiß
zu bestimmen. Der Pionier bei der Entwicklung von sogenannten "Ultra-low-cost"-Sensoren, Spas Dimitrov
Kolev von der University of Melbourne stellt seine neuen Arbeiten auf dem Gebiet gedruckter Sensorsysteme (paper-based
sensors) vor: Mit ihnen lassen sich sehr leicht unter Zuhilfenahme von Smartphones Messungen für Diagnosezwecke
oder Lebensmittelsicherheit durchführen. Sergey Piletsky von der University of Leicester (UK) entwickelte
künstliche Antikörper als Grundlage für neue Immunassays; also Testmethoden, bei denen Antikörper
als Nachweisreagenzien dienen, wie zum Beispiel in Schwangerschaftstests. Der Japaner Hiroaki Suzuki gilt als Pionier
der Mikrofluidik. Diese Technik braucht man für minimal invasive Messungen – wie beispielsweise bei der mehrmals
täglichen Messung von Glukose im Blut.
Das wissenschaftliche Programm umfasst mehr als 450 Beiträge aus aller Welt. Neben der Gas-Sensorik, die traditionell
eine große Rolle bei IMCS-Konferenzen spielt, wird die IMCS 2018 durch zwei weitere Themen stark geprägt:
die Biosensorik bzw. die chemische Sensorik biologischer Analyte sowie die Entwicklung neuartiger Nanostrukturen
für Sensoranwendungen. Ergänzt werden diese unter anderem durch stark anwendungsbezogene Themengruppen
in den Bereichen Diagnostik und Gesundheitswesen, Sicherheit und Luftqualitätskontrolle in Innenräumen.
"Die chemische Sensorik verbindet in herausragender Weise Grundlagenforschung mit Anwendungsorientierung.
In diesem Sinne stellt die IMCS2018 auch für die Wirtschaft ein interessantes Forum dar, um in direkten Kontakt
mit neuesten Sensorkonzepten aus dem akademischen Bereich zu kommen", so Lieberzeit.
17th International Meeting on Chemical Sensors
Zeit: Sonntag, 15. Juli, bis Donnerstag, 19. Juli 2018
Ort: Hauptgebäude der Universität Wien, 1010 Wien, Universitätsring 1
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