Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfängt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude
Juncker im Rahmen des traditionellen Arbeitstreffens des Kollegiums der Europäischen Kommission zu Beginn
der österreichischen Ratspräsidentschaft
Brüssel/Wien (apa/prk) - Vor dem Hintergrund der nationalen Alleingänge von EU-Staaten hat Bundespräsident
Alexander Van der Bellen am 6. Juli eine Lanze für deren Zusammenarbeit gebrochen. "Unsere einzige
Option ist es, durch Kooperation zu handeln und die Antwort kann nur starker Multilateralismus sein", twitterte
Van der Bellen anlässlich des Besuchs der EU-Kommission in Wien.
"Das ist genau das, wofür die Europäische Union steht, da sie selbst ein europäisches Friedensprojekt
ist, errichtet auf genau diesem Prinzip", betonte der Bundespräsident nach einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident
Jean-Claude Juncker in der Hofburg. "Es freut mich, Sie in Wien zu empfangen", so Van der Bellen.
Es gebe "zahlreiche Fragen", mit denen die EU derzeit konfrontiert sei. "Aber im Wesentlichen geht
es um die Frage, welche Art der Europäischen Union wir wollen", betonte der Bundespräsident, der
sich in der Vergangenheit als Befürworter einer engeren Kooperation der EU-Staaten gezeigt hat. "Kühne
Schritte sind nötig, um die EU weiterzubringen." Gerade angesichts der derzeitigen internationalen Lage
sei die Relevanz der EU "unbestritten".
Jean-Claude Juncker und seine Mannschaft waren am heutigen Freitag zum traditionellen Arbeitstreffen zu Beginn
der Ratspräsidentschaft mit den österreichischen Regierungsmitgliedern zusammengetroffen. Jean-Claude
Juncker und Bundeskanzler Sebastian Kurz betonten nach der Zusammenkunft im Austria Center Vienna ihren europapolitischen
Gleichklang, etwa, was den Schutz der Außengrenzen betrifft oder die Vollendung des digitalen Binnenmarktes.
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