Gasen/Wien (bmlv) - Im gemeinsamen Kampf gegen Naturgewalten arbeiten zwölf Soldaten vom Pionierbataillon
1 aus Villach gemeinsam mit Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung seit 28. Juni an der Errichtung von Hangsicherungsverbauungen.
Nach schweren Unwettern in Gasen kam es unter anderen im Finkenpetergraben, einem von zahlreichen Wildbächen
im steirischen Almenland, zu gefährlichen Hangrutschungen, die zur weiteren Gefahrenabwehr stabilisiert werden
müssen.
Mensch und Technik im gemeinsamen Einsatz
Die im Wildbach Finkenpetergraben notwendigen Schutzbauten werden unter besonders herausfordernden Bedingungen
errichtet. Ein zwölf Tonnen schwerer Schreitbagger musste mit Stahlseilen gesichert mehr als 500 Meter von
einer Forststraße Hang abwärts zur Baustelle gebracht werden.
Der Abstieg dorthin ist für die Pioniere und die Arbeiter von der Wildbach- und Lawinenverbauung sehr mühsam.
Aus Sicherheitsgründen wurden mehrere Fangnetze und ein Seilgeländer gebaut.
Baumaterial wird mit Seilkran geliefert
Der Vorarbeiter Peter Zink arbeitet seit 14 Jahren für die Wildbach- und Lawinenverbauung und hat deshalb
schon viele herausfordernde Baustellen abgewickelt. Zur Arbeit im Finkenpetergraben sagt er: "In meiner langjährigen
Tätigkeit ist das die schwierigste Baustelle bezüglich Steilheit des Geländes und der Möglichkeit
zur Materialanlieferung."
Zink weiter: "Das gesamte benötigte Rundholz für die hier einzubauenden Konsolidierungssperren muss
mit einem Seilkran transportiert werden. Für die nachhaltige Sicherung von diesem Steilhang müssen wir
gemeinsam mit den Pionieren vom Bundesheer voraussichtlich fünf derartige Sperren einbauen."
Teamarbeit und Fachkenntnisse
Wachtmeister Mario Rumpold führt die Pioniere als Gruppenkommandant bei diesem besonderen Einsatz. Ein
Schwergewicht seiner verantwortungsvollen Aufgabe besteht darin, bestehende Gefahrensituationen vorausschauend
zu beurteilen und zu erkennen und durch geeignete Maßnahmen für die Sicherheit der Soldaten zu sorgen.
Dazu bemerkt er: "Wir Villacher Pioniere bilden hier das Team der Facharbeiter, die unter der Anleitung von
Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung diese Arbeiten für die Hangsicherung bewältigen. Es besteht
dabei immer die Gefahr, dass sich Material und Gesteinsbrocken im Hang lösen, weshalb aus Sicherheitsgründen
hier mehrere Fangnetze eingebaut sind."
Sanitätsversorgung und Rettungskette
Vizeleutnant Robert Melbinger, ein erfahrener Sanitätsunteroffizier mit Notfallsanitäterausbildung,
ist mit seinem Team vor Ort, um im Bedarfsfall alle erforderlichen Rettungs- und Bergemaßnahmen zu veranlassen,
um verunfallten Soldaten oder Zivilpersonen rasch zu helfen.
"Unsere Hauptaufgabe bei einem Arbeitsunfall ist die Durchführung lebensrettender Sofortmaßnahmen
an der Unfallstelle sowie die unverzügliche und trotzdem schonende Sicherstellung des Abtransportes bis zu
einem Aufnahmepunkt durch einen Notarztwagen oder im Bedarfsfall auch durch einen Notarzthubschrauber. Diese Rettungskette
ist mit meinem Team durchgedacht und im Detail geplant," erklärt der Sanitätsunteroffizier.
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