Kooperation der Energie Steiermark mit Saubermacher
Graz (e-steiermark) - Was passiert, wenn die Straße plötzlich selbst vor Glatteis warnt? Und
Lampen nur leuchten, wenn sie tatsächlich gebraucht werden? Die beiden steirischen Leitbetriebe präsentierten
am 4. Juli mit den Gemeinden Feldkirchen bei Graz und Riegersburg das Projekt „Smart Village“ im Steirischen Presseclub/Graz.
Das Vorhaben beschäftigt sich mit neuen (Bürger-) Services im Bereich Abfallentsorgung sowie umfassenden
digitalen Anwendungen für die Gemeinde. Neben der Bewusstseinsförderung für Umweltthemen stehen
individuellere Leistungen für den Einzelbürger als auch smarte Anwendungen für die Gemeinde im Fokus.
Intelligente Mülltonnen, moderne Wertstoffscanner, smarte Straßenlaternen oder schlaue Winterdienste
spielen dabei die Hauptrollen. Durch die direkte Kommunikation mit den BürgerInnen über die Service App
Daheim ist das Konzept in Österreich einzigartig.
Intelligente Services. „Unser gemeinsames Ziel ist es, Gemeinden mit intelligenten Sensoren auszustatten, welche
völlig neue Dienstleistungen für die BürgerInnen ermöglichen. Gleichzeitig wollen wir helfen,
die Kosten für die täglichen Einsätze vor Ort drastisch zu senken. Gemeinsam mit den innovativen
Teams in den Gemeinden untersuchen wir jetzt im Praxistest, wie die Digitalisierung bei Alltagsaufgaben von der
Straßenpflege bis zur Beleuchtung Nutzen stiften kann“, , so Christian Purrer, Sprecher des Vorstandes Energie
Steiermark, „die branchenübergreifende Zusammenarbeit ist dabei überaus wichtig, gleichzeitig greifen
wir die Anregungen der MitarbeiterInnen vor Ort auf und bauen sie in die Weiterentwicklung ein“. Die Pilotphase
startete in einem Testgebiet in Feldkirchen vor rund zwei Wochen und wird zwölf Monate dauern. Riegersburg
folgt Mitte Juli. Im ersten Schritt kommen in Mülltonnen verbaute Hightech-Sensoren zum Einsatz, die z. B.
aufgrund des Befüllungsgrades der Tonne die Abholung automatisch veranlassen und so für bedarfsgerechte
Abholintervalle sorgen. Ab August regeln Spezialsensoren Beleuchtungsgrad und -dauer von Straßenlaternen
und reduzieren somit Stromkosten und Lichtverschmutzung. Ebenfalls im August folgen mit Wertstoffscanner ausgestattete
Müllfahrzeuge, die die qualitative Abfallzusammensetzung erkennen und damit auch das richtige Mülltrennen
unterstützen. Auch Fahrzeuge des Straßendienstes werden mit Sensoren ausgestattet. Damit werden Arbeitszeiten
und Routen automatisiert erfasst und das Fahrtenbuch elektronisch erstellt. Im Oktober wird dieses Service durch
Asphalttemperatursensoren ergänzt, die genaue Rückschlüsse auf die Fahrbahnverhältnisse liefern.
Punktgenau kann dadurch mit der passenden Menge an Streusalz oder Streumaterial reagiert werden.
Smarte Bewusstseinsbildung. Mit den neuen Services soll auch die richtige Mülltrennung und das Sparen von
Energie gefördert werden. Noch immer landen allein in der Restmülltonne rund 35 Prozent Wertstoffe sowie
ca. 35 Prozent Biomüll. Durch zielgerichtete Information und Transparenz gepaart mit spielerischen Elementen
soll die Motivation für eine bessere Trennmoral gesteigert werden. „Über die Daheim App wollen wir gamifizierte
Anwendungen testen und beispielsweise fachgerechtes Mülltrennen belohnen. Wir erhoffen uns dadurch eine deutliche
Senkung der Fehlwürfe“, erläuterte Ralf Mittermayr, Sprecher des Vorstandes Saubermacher AG, den Vorteil
der direkten Kommunikationsmöglichkeit zwischen Gemeinde und BürgerInnen.
Geballte Power. Die beiden steirischen Testgemeinden Feldkirchen bei Graz und Riegersburg unterscheiden sich in
Topo- und Demografie wesentlich. In den beiden Gemeinden wurden jeweils repräsentative Testgebiete definiert,
die die gesamte Gemeinde widerspiegeln. „Wir erhoffen uns als Projektergebnis eine höhere Effizienz und mehr
Individualität bei kommunalen Dienstleistungen. Wir sind stolz, dass wir eine der ersten Gemeinden sind, die
diese smarten Lösungen testen können“, freute sich Bürgermeister Erich Gosch (Feldkirchen bei Graz).
„Innovative Projekte dieser Art bauen die Spitzenposition der Steiermark weiter aus und tragen wesentlich zum Umweltschutz,
zur Sicherheit und Kostensenkung in der Gemeinde bei“, ergänzte Bürgermeister Manfred Reisenhofer (Riegersburg).
Wichtige Projektpartner sind auch der Steirische Abfallwirtschaftsverband sowie die Energie Graz. Mit T-Matix,
Denovo, Sloc und T-Mobile sind vier weitere innovative Unternehmen mit an Bord.
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