Schlüsselprojekt für die Verkehrszukunft wird bis Herbst 2020 fertig sein
Linz (lk) - Mit einer Spatenstichfeier starteten am 4. Juli in Anwesenheit von Landeshauptmann Mag. Thomas
Stelzer, Landesrat Mag. Günther Steinkellner, Landesrätin Birgit Gerstorfer, Bürgermeister Klaus
Luger, Infrastrukturstadtrat Markus Hein, Architekt Marc Mimram sowie LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider die
Haupt-Bauarbeiten der neuen Linzer Donaubrücke. Das Bauwerk wird die Verkehrssituation ab Herbst 2020 wesentlich
entspannen. An Stelle der 2016 abgetragenen Eisenbahnbrücke entsteht eine etwa 400 Meter lange und bis zu
33,7 Meter breite Donauquerung mit zwei Fahrbahnen, Geh- und Radwegen sowie einer Trasse für die zweite Schienenachse
zwischen Mühlkreisbahnhof und Bulgariplatz.
Zu den ersten Bauaktivitäten zählt in den kommenden Wochen der Abbruch des Urfahrer Widerlagers, des
Überganges zwischen Brückenkonstruktion und Damm. Anschließend entsteht dort ein neues Anschlussbauwerk.
Der Urfahrer Vorlandpfeiler wird bis Herbst 2018 fertig.
Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer unterstreicht die Bedeutung des Brückenprojektes für Oberösterreich:
„Der Wirtschaftsraum Oberösterreich braucht leistungsfähige Verkehrswege. Das gilt gerade für den
Zentralraum. Die neue Donaubrücke ist eine notwendige Antwort dafür. Deshalb unterstützt das Land
OÖ die Stadt Linz auch mit mehr als 30 Millionen Euro. Wir wollen so wenige Staus wie möglich, denn sie
schaden der Wirtschaft bzw. den Arbeitsplätzen und beeinträchtigen die Lebensqualität jedes Einzelnen.“
„Bis 2030 ca. 74.000 zusätzliche, tägliche KFZ-Fahrten im Ballungsraum Linz prognostiziert. Das entspräche
dem Beförderungsvolumen einer zusätzlichen 6-spurigen Autobahn, für deren Bau der Ballungsraum keinen
Platz mehr finden würde. Der Ausbau des ÖV im Zentralraum ist somit das Gebot der Stunde. Mit dem Neubau
der Eisenbahnbrücke ergab sich die historisch einmalige Möglichkeit zukunftsfähige Projekte des
schienengebundenen ÖV in ein Gesamtverkehrskonzept fließen zu lassen und umzusetzen. Dadurch werden
die Mobilitätsanforderungen der Zukunft sichergestellt", so Landesrat Mag. Günther Steinkellner.
Bürgermeister Klaus Luger weiß, wie wichtig Mobilität für den Wirtschaftsstandort Linz ist:
„Schnelle Verbindungen sind sowohl stadtintern als auch überregional wachstumsfördernd. Der Ausbau des
Verkehrsnetzes im Zentralraum ist dafür ausschlaggebend. Die neue Eisenbahnbrücke bildet dabei eine der
Hauptschlagadern dieses Verkehrsnetzes. Die Ungeduld vieler bis zum Baustart der neuen Donaubrücke habe ich
gut verstanden. Ich danke allen für ihre Geduld. Umso mehr freue ich mich jetzt auf die Bauphase!“
Infrastrukturstadtrat Markus Hein betont: „Die neue Brücke wird die angespannte Verkehrssituation in der Stadt
endlich entlasten“ und merkt abschließend an: „Nach den bereits laufenden Bauarbeiten der A7-Bypass-Brücken
beginnen wir nun mit den Bauarbeiten der zweiten Brücke. Im Herbst folgt der Baubeginn der dritten Brücke,
sodass wird im Herbst 2018 drei neue Donaubrücken parallel errichten!“
LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider ging bei der Spatenstichfeier auf die umfassenden Leistungen seines Unternehmens
für die Realisierung des Projekts ein: „Als die LINZ AG die Eisenbahnbrücke von der ÖBB übernahm,
gab es eine verkehrspolitische Vision für Linz: Die Erschließung des boomenden östlichen Stadtteils
durch eine attraktive öffentliche Verkehrsanbindung. Inzwischen ist viel passiert. Ein Teil der Vision war
damals wie heute die Errichtung einer Zweiten Schienenachse mit einer neuen modernen Brücke als zentrales
Element und Nord-Südverbindung im östlichen Stadtgebiet. Inzwischen ist viel passiert und der Spatenstich
am heutigen Tag ist ein Meilenstein für die Verkehrsentwicklung in Linz.“
Elegante Brückenarchitektur
Der auch optisch gelungene Entwurf der neuen Donaubrücke stammt vom Pariser Architekturbüro Marc Mimram
als Sieger eines europaweit ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs. Mit dem Bau wurde eine Arbeitsgemeinschaft
der Firmen MCE GmbH, Porr Bau GmbH und Strabag AG beauftragt, die mit 57 Millionen Euro (ohne Umsatzsteuer, zuzüglich
Indexsteigerungen) das attraktivste Angebot stellte.
Bei der Abwicklung des Vorhabens arbeitet die Stadt Linz als Bauherrin eng mit der LINZ AG zusammen. Die Finanzierung
erfolgt durch die Stadt Linz und das Land Oberösterreich.
Zum Materialbedarf für den Brückenbau zählen etwa 9.100 Kubikmeter Beton und zirka 2.000 Tonnen
Bewehrungsstahl. Für die von der Firma MCE gefertigten Brückenbögen liefert die voestalpine etwa
8.000 Tonnen hochwertiges Stahlblech mit Dicken von sechs bis 80 Millimetern.
Während sich heuer die Bauarbeiten auf die Urfahrer Landseite konzentrieren erfolgen 2019 und 2020 besonders
auffällige Aktivitäten im Flussbereich. Bis Frühjahr 2019 wird der alte Pfeiler auf der Nordseite
durch einen elegant gestalteten Neubau ersetzt. Ein neuer südlicher Flusspfeiler und ein zeitgemäßes
Brückenwiderlager auf der Linzer Seite entstehen bis Herbst 2019. Die Stahlkonstruktionen der drei Brückenbögen
werden aus Einzelteilen am Urfahrer Ufer zusammengesetzt. Der erste Bogen wird auf der Urfahrer Seite montiert.
Bis Herbst 2019 bauen Stahlbauspezialisten die Bögen zwei und drei ein. 2020 erfolgt der Endspurt der Bauarbeiten
mit der Fertigstellung der Fahrbahnen sowie der Straßenanschlüsse an die Linke Brückenstraße
und die Hafenstraße.
|