Hälfte der österreichischen Goldreserven lagert damit in Wien
Wien (oenb) - Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat die Rückführung von 90 Tonnen Gold
nach Österreich abgeschlossen. Damit liegen 140 Tonnen Gold in Österreich, 50 Tonnen lagerten schon immer
in der Münze Österreich AG. Die im Ausland verbleibende Hälfte der gesamten österreichischen
Goldreserven von 280 Tonnen wird gemäß dem neuen Gold-Lagerstellenkonzept der OeNB bis 2020 auf das
Vereinigte Königreich und die Schweiz mit vermutlich rund 84 bzw. 56 Tonnen verteilt werden. OeNB-Gouverneur
Ewald Nowotny erläutert: „Damit wird einerseits das Konzentrationsrisiko an einem Lagerort reduziert, andererseits
aber die Möglichkeit, Gold auf den Handelsplätzen London und Zürich im Anlassfall rasch einzusetzen,
offengehalten.“
Qualitätsprüfung für alle Goldbarren
Goldbarren, die von Zentralbanken als Währungsreserven gehalten werden, entsprechen in der Regel dem Good-Delivery-Standard
der London Bullion Market Association. OeNB-Direktor Kurt Pribil weist darauf hin, dass „im Zuge der Rückholung
des österreichischen Goldes die Echtheit jedes einzelnen Barrens erneut untersucht wurde: Mit einer hochpräzisen
Waage wird das Gewicht überprüft, ein Ultraschallgerät ermöglicht es, den Kern des Goldbarrens
zu prüfen, und mithilfe einer Röntgenfluoreszenzprüfung wird die Feinheit des Goldes bestimmt.“
Der Feingehalt muss mindestens 995 von 1.000 Teilen Feingold betragen und bestimmt den tatsächlichen Goldgehalt
eines Goldbarrens. Bei allen geprüften Barren konnte die Echtheit bestätigt werden.
Weltweite Goldreserven und wichtige Handelsplätze
Die weltweiten Goldreserven des öffentlichen Sektors beliefen sich laut Internationalem Währungsfonds
(IWF) per Juni 2018 auf rund 33.813 Tonnen. Das Land mit den höchsten Goldreserven sind die USA (rund 8.133
Tonnen) gefolgt von Deutschland (rund 3.371 Tonnen) und Italien (rund 2.452 Tonnen). Das Eurosystem insgesamt hält
aktuell einen Goldbestand von etwa 10.780 Tonnen. London ist, neben vergleichsweise kleineren Handelsplätzen
wie Zürich, nach wie vor der bedeutendste Handelsplatz für physisches Gold. Beim nichtphysischen Goldhandel
ist die amerikanische COMEX (Commodity Exchange, Inc.) vor allem im Bereich der Gold Futures und Gold Optionen
besonders relevant.
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