Schnöll: Der Weg zum automatisierten Fahren wird wissenschaftlich untersucht
Salzburg (lk) - Sieben Monate war der Digibus, ein autonom fahrender Kleinbus, in Koppl im Testeinsatz.
Immer mit einem Fahrer zur Absicherung. "Jetzt wissen wir, was aktuell technisch möglich ist. Aber auch,
was in Zukunft noch zu lösen ist, um ohne Fahrer unterwegs zu sein", erklärte Verkehrslandesrat
Stefan Schnöll bei einem Lokalaugenschein auf der Versuchsstrecke.
Die landeseigene Forschungsgesellschaft Salzburg Research untersucht im neuen österreichischen Leitprojekt
"Digibus® Austria" in den kommenden drei Jahren Methoden, Technologien und Modelle für den zuverlässigen
und verkehrssicheren Betrieb von automatisierten Fahrzeugen im Personennahverkehr. Erforscht wird, wie sie zu Zubringern
in einem regionalen Mobilitätssystem werden können. Außerdem wird daran gearbeitet, die Selbstständigkeit
und Fahrsicherheit solcher Fahrzeuge weiter zu verbessern.
Simulationen in realer Umgebung
Bis dahin ist aber noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig: "Derzeit erfüllen selbstfahrende
Kleinbusse auf öffentlichen Straßen im Mischverkehr gerade einmal Automatisierungsstufe 2. Das bedeutet,
dass in manchen Fahrsituationen wie beispielsweise beim Linksabbiegen an ungeregelten Kreuzungen ein menschlicher
Eingriff notwendig ist. Im Leitprojekt wollen wir mit Simulationen und Tests in realer Umgebung erreichen, dass
solche Situationen möglichst ohne menschlichen Eingriff regelkonform und verkehrssicher bewältigt werden
können" sagt Karl Rehrl, Projektleiter von "Digibus® Austria".
Noch ein weiter Weg bis Vollautomatisierung
Auf lange Sicht wird die Automatisierungsstufe 5, also die Vollautomatisierung, angestrebt. Da muss das Fahrzeug
komplett ohne menschliches Eingreifen sicher im Verkehr funktionieren. Neben der Straßentauglichkeit werden
menschliche Faktoren in der Kommunikation zwischen Bus und Fahrgästen sowie anderen Verkehrsteilnehmern sowie
die digitale sowie bauliche Ausstattung unter die Lupe genommen. "Wir haben sozusagen bei der automatisierten
Mobilität gerade gehen gelernt und probieren jetzt die Kinderschuhe an, damit in Zukunft große Sprünge
möglich werden", rückt Landesrat Schnöll den aktuellen Umsetzungsstand realistisch zurecht.
"Klar ist, dass automatisierte Mobilität in Zukunft eine Rolle spielen wird, das Wie und das Wann sind
noch herauszufinden."
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