5-Millionen-Sonderfonds für Kulturprojekte mit Graz-Bezug
Graz (stadt) - Kultur ist auch Stadtentwicklung und Stadtentwicklung ohne Kultur nicht denkbar: "Graz
ist seit 2003 um 50.000 Menschen gewachsen und daher brauchen wir jetzt einen starken kulturellen Wachstumsimpuls.
Diesen wollen wir mit dem Kulturjahr 2020 setzen und wir budgetieren dafür einen Sonderfonds mit 5 Millionen
Euro", kündigte Stadtrat Günter Riegler am 2. Juli an. In der kommenden Gemeinderatssitzung am 5.
Juli 2018 sei dazu ein konkreter Beschluss geplant. Gemeinsam mit dem Regierungspartner und Klubobmann Armin Sippel,
dem Leiter des GrazMuseums Otto Hochreiter sowie Kulturamtsleiter Michael Grossmann hatte Riegler zu einer Pressekonferenz
in die Tennenmälzerei in Graz-Reininghaus geladen. Das ehemalige Industriegebäude inmitten des neugeborenen
Stadtteils, ist ein symbolträchtiger Ort für diesen Anlass: Das Haus dient schon jetzt für den einen
oder anderen Kulturabend und soll in Zukunft richtig zum Leben erweckt werden.
Kulturprojekte mit klarem Graz-Bezug: "Wir möchten Kulturschaffenden die Gelegenheit geben, neue Projekte
zu realisieren, solche, die in normalen Jahren nicht möglich wären", betonte Kulturstadtrat Riegler.
Der Fokus soll auf Kunst im öffentlichen Raum liegen und einen klaren Schwerpunkt auf Stadtentwicklung in
Graz haben. "Der Call wird einen klaren Graz-Bezug haben, aber offen für alle sein, für Einzelkünstler
ebenso wie für Institutionen", betonte Riegler.
Auch der freiheitliche Klubobmann Armin Sippel ladet alle Kunst- und Kulturschaffenden ein: "Ich will meine
Hand in Richtung Kulturszene ausstrecken und ich sage das im Bewusstsein, dass es Kritik und Spannungen mit Kulturschaffenden
gegeben hat. Doch wir laden alle ein, sich aktiv zu beteiligen und neue Ideen und Lösungen für konkrete
Zukunftsfragen einzubringen."
"Stadt ist immer ein Mehr an Gesellschaft", betonte Otto Hochreiter, der Leiter des GrazMuseums. Er leitete
ein Vorprojekt zum Kulturjahr 2020, das neben inhaltlichen Vorarbeiten auch die Stimmung in der Bevölkerung
auslotete. Das Ergebnis einer Online-Befragung zeigte, dass 90 % der Befragten das Kulturjahr begrüßen.
Im Vorprojekt wurden auch erste inhaltliche Kriterien für das Vorhaben definiert: Zukunftsorienteriung, Urbanität.
Die inhaltliche Ausrichtung Kulturjahres entscheidet jetzt jedoch der Programmbeirat. "Es geht dabei um eine
Neudefinition der Beziehung zwischen Stadt und Kultur", meinte Hochreiter.
Schlanke Strukturen: Das Kulturjahr wird keine eigenen Intendanten haben, sondern durch einen Programmbeirat geleitet.
Dieser soll aus sieben Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Kultursparten bestehen. Klar ist: Kein Mitglied
im Programmbeirat kann gleichzeitig ein gefördertes Projekt beim Kulturjahr 2020 betreiben. Die Mitglieder
des Beirats werden demnächst bekanntgegeben", kündigte Otto Hochreiter an. Die Umsetzung erfolgt
dann durch ein Team im Kulturamt, erklärte dessen Leiter Michael Grossmann. Alle Fäden laufen nicht zuletzt
bei einem Kulturmanager zusammen, dessen Stelle ausgeschrieben wird.
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