Mahrer: Duale Ausbildung zu
 „trialer Ausbildung“ weiterentwickeln

 

erstellt am
03. 07. 18
13:00 MEZ

„Muss uns gelingen, Mitarbeiter und Betriebe für die zukünftige Arbeitswelt zu rüsten“ – WKÖ als starker Partner der Lehrausbildung
Wien (pwk) - „Lehrlinge und Unternehmen ziehen an einem Strang: Die Ausbildungsleistung der Unternehmen sichert den Fachkräftenachwuchs der Zukunft, der Einsatz und das Engagement der Lehrlinge bildet hierfür die Basis. Die WKÖ versteht sich daher als starker Partner, wenn es um die systematische Modernisierung der Lehrberufe geht. Die Digitalisierung ändert nun einige Rahmenbedingungen, nicht aber den Grundsatz einer praxisorientierten, modernen und zeitgemäßen Berufsausbildung“, betonte WKÖ-Präsident Harald Mahrer am 2. Juli anlässlich des Lehrlingsgipfels der Bundesregierung in Wien. Umso wichtiger sei es, die duale Ausbildung zur „trialen Ausbildung“ weiterzuentwickeln, indem der praktische sowie der theoretische Ausbildungsteil der Lehre um digitale Kompetenzen erweitert werden soll. „Die Bundesregierung hat heute unterstrichen, dass es uns gelingen muss, Mitarbeiter und Betriebe für die zukünftige Arbeitswelt zu rüsten und hierfür die passgenauen Instrumente zu entwickeln“, so Mahrer. Die WKÖ erarbeitet aktuell ein Bildungsinvestitionspaket, das im Herbst 2018 präsentiert wird und in das ein dreistelliger Millionenbetrag investiert werden soll.

Anwendung von Lernapps erhöht Ausbildungsqualität
In Hinblick auf die Sicherstellung digitaler Kompetenzen in den Lehrinhalten, wies Mahrer auf die laufende Adaptierung der Lehrberufe hin. Die sich immer rascher wandelnden technologischen Gegebenheiten, aber auch große Themen wie die DSGVO müssten umgehend ihren Platz in den Ausbildungsinhalten finden. Die Anwendung von Lernapps – wie aktuell bei den Gebäudereinigern – und technischen Ausbildungsassistenzen zur Unterstützung der Ausbildungsbetriebe nimmt rasant zu und führt generell zu mehr Ausbildungsqualität. „Datensicherheit, künstliche Intelligenz oder ´Internet der Dinge´ sind nichts Abstraktes, sondern bilden die Grundlage künftiger Geschäftsmodelle. Wenn unsere Lehrlinge in diesen Themen fit sind, mache ich mir um den künftigen Unternehmensstandort Österreich keine Sorgen“, unterstrich der WKÖ-Präsident.

Verschränkung der Bildungswege ist ein Erfolgskriterium
„Wunschziel“ in der Lehre sei eine deutlich verbesserte Durchlässigkeit – wie sie sich auch im Regierungsprogramm findet. Lehre und Matura sind hier richtungsweisend, aber auch der Umkehrschluss, also Lehre nach Matura müsse leichter möglich sein. Außerdem sollten Meister-, und Befähigungsprüfungen und vergleichbare Qualifikationen als „höhere Berufsbildung“ auf tertiärem Niveau sichtbar gemacht werden. „Die Verschränkung der Bildungswege ist ein Erfolgskriterium für den Fachkräftestandort Österreich, die Bildungspfade der WKÖ sind hierfür ein maßgeblicher Ansatz. Klarerweise müssen aber auch die Vorbedingungen stimmen, und leider fehlen vielen Lehrlingen die Grundvoraussetzungen, die sie eigentlich aus der Pflichtschule mitbringen müssten. Das Vorhaben der Bundesregierung, dass Schulpflicht auch eine Bildungspflicht sein muss, ist daher für die Lehrlingsausbildung von größter Wichtigkeit“, so Mahrer.

Triale Ausbildung ist die richtige Antwort
„Die Ausbildungsleistung der Betriebe steigt, wir verzeichnen Zuwächse von rund vier Prozent im ersten Lehrjahr. Jetzt die betriebliche Ausbildung zu stärken ist daher das richtige Signal. Ich begrüße nicht nur die Schwerpunktsetzung der Wirtschaftsministerin in dieser Frage, sondern auch, dass das Erfolgspaket ´duale Ausbildung´ im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft ein wichtiges Thema sein wird. Denn die Fachkräftesicherung ist eine wesentliche europäische Fragestellung, auf die wir mit der Weiterentwicklung der dualen Ausbildung in eine trialen Ausbildung aus meiner Sicht die richtige Antwort haben“, so der WKÖ-Präsident abschließend.

 

 

 

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