Bereits rund 925 Millionen Euro nach Österreich – Informeller Wettbewerbsrat in Wien mit
erster Bestandsaufnahme zu „Horizon Europe“-Verhandlungen – FFG unterstützt gezielt
Brüssel/Wien (bmbwf) - Am 16. und 17. Juli begrüßt Wissenschafts- und Forschungsminister
Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann seine Amtskolleginnen und Amtskollegen sowie EU-Forschungskommissar Carlos
Moedas zum informellen Wettbewerbsrat in Wien. Im Mittelpunkt der Gespräche werden dabei das 9. EU-Forschungsrahmenprogramm
„Horizon Europe“ (2021 – 2027) und der Europäische Forschungsraum (European Research Area) stehen. „Europa
hat ein überzeugendes Angebot, das gilt insbesondere auch für die Bereiche Bildung, Wissenschaft und
Forschung“, betont der Minister. „Der enorme Mehrwert der europäischen Forschungsförderung ist unumstritten“,
so Faßmann. Ein Teil dieses Mehrwerts lasse sich auch messen, verwies der Minister auf neu vorliegende Daten
zum aktuellen EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“. Von den insgesamt zur Verfügung stehenden Mittel
von 77,2 Milliarden Euro gingen bisher rund 32 Milliarden Euro an Forscherinnen und Forscher in Europa und anderen
teilnehmenden Ländern. „Nach Österreich sind bereits rund 925 Millionen Euro geflossen und wir sind unserem
ambitionierten Ziel von 1,5 Milliarden Euro wieder ein gutes Stück näher gerückt“, so der Minister.
„Österreich gehört zu den TOP-3 Ländern in ‚Horizon 2020‘“, verweisen die beiden FFG-Geschäftsführer
Dr. Henrietta Egerth und Dr. Klaus Pseiner auf die Erfolgsquote für Beteiligungen, die bei 16,9 Prozent und
damit auch deutlich über dem Durchschnitt aller Staaten (14,7 Prozent) liegt. Es zeige sich auch, dass der
Anteil an Förderzusagen für Österreich (2,9 Prozent) über jenem aus dem vorigen EU-Forschungsrahmenprogramm
(2,6 Prozent) liege. Die heimischen Hochschulen konnten seit 2014 336,5 Millionen Euro einwerben, die Unternehmen
321,2 Millionen Euro und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen 208,7 Millionen Euro. Nach Programmen
betrachtet sind die Forschenden und Unternehmen in Österreich insbesondere erfolgreich in ERC (European Research
Council; 193,7 Millionen Euro), ICT (Informations- und Kommunikationstechnologien; 128,6 Millionen Euro) und Transport
(105,5 Millionen Euro). Die FFG unterstützt die Forschenden und Unternehmen als Nationale Kontaktstelle gezielt
mit einem umfassenden Informations- und Beratungsangebot und stellt ihr Know-how auch während der Ratspräsidentschaft
zur Verfügung.
Die Europäische Kommission hat Anfang Juni ihren Vorschlag für „Horizon Europe“ vorgelegt und es wird
insbesondere auch an Österreich liegen, diesen nun während der Ratspräsidentschaft gemeinsam mit
den anderen EU-Mitgliedsstaaten und weiteren Akteuren mit Leben zu erfüllen. „Wir nutzen das informelle Treffen
der Ministerinnen und Minister für eine erste Bestandsaufnahme“, so Faßmann. Die Ausgangsbedingungen
seien mit Blick auf die im nächsten EU-Mehrjahresbudget (2021 – 2027) vorgesehenen 100 Milliarden Euro für
Forschung und Innovation sehr gut. „Zudem bietet ‚Horizon 2020‘ eine solide Basis, auf der wir aufbauen und die
Instrumente und Maßnahmen entsprechend nachschärfen können, um weiterhin den gesamten Forschungs-
und Innovationskreislauf zu unterstützen und die wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche
Wirkung der europäischen Forschungsförderung weiter zu erhöhen“, betont Faßmann. „Wir stehen
guten Mutes am Beginn eines spannenden und ambitionierten Weges und möchten die Verhandlungen zu ‚Horizon
Europe‘ während unseres EU-Vorsitzes so weit wie möglich voranbringen.“
Der Vorschlag der Europäischen Kommission für „Horizon Europe“ sieht wie bereits „Horizon 2020“ drei
Säulen vor: Säule I („Open Science“) konzentriert sich auch künftig auf exzellente Wissenschaft,
maßgeblich durch Förderungen des Europäischen Forschungsrates (ERC). Säule II legt den Fokus
auf globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit und sieht u.a. „Missionen“ vor, um Ziele
mit hoher gesellschaftlicher Relevanz und eine verstärkte Sichtbarkeit zu erreichen. Neu ist die Säule
III („Open Innovation“), sie soll insbesondere mit dem Europäischen Innovationsrat (EIC) dazu beitragen, dass
die EU bei bahnbrechenden marktschaffenden Innovationen führend wird.
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