Schülerinnen und Schüler wurden bei der JungenUNI im Oberpinzgau zu Studenten
Mittersill/Salzburg (oezbf) - Warum träumen wir? Wie überzeuge ich meine Eltern? Wie kann ich
fremde Sprachen verstehen? Und was haben Kinder vor über hundert Jahren gespielt? Diesen und vielen anderen
Fragen gingen knapp 90 Kinder und Jugendliche im Rahmen der JungenUNI im BORG Mittersill auf den Grund. Nach dem
großen Erfolg des letzten Jahres veranstaltete das Österreichische Zentrum für Begabtenförderung
und Begabungsforschung (ÖZBF) bereits zum zweiten Mal eine dreitägige JungeUNI für Kinder und Jugendliche
im Alter von 5-18 Jahren. Diese war auch heuer wieder komplett ausgebucht.
„Die Stärkung des Innergebirgs ist mir als Pinzgauer Landesrätin ein besonderes Anliegen. In diesem Sinne
freut es mich besonders, dass die JungeUNI im Mittersill die vielen Talente und Begabungen, die wir hier haben,
sichtbar macht und Interesse für Neues weckt. Für mich ist die Fokussierung auf die Stärken der
Kinder und Jugendlichen entscheidend. Ausnahmslos jedes Kind hat Talente und Begabungen. Diese gilt es aufzuspüren
und zu fördern. Die Begabungsfördernde Modellregion im Pinzgau und die JungeUNI ist hier ein wichtiger
Beitrag“, so Bildungslandesrätin Maria Hutter.
Von Schriftenkunde bis zu Spielforschung
Das Angebot war dabei vielfältig und reichte von Informatik, Physik, Rhetorik, Marketing, Psychologie, Schriftenkunde
bis hin zu Spielforschung. Drei Tage lang gaben Wissenschaftler/innen der FH Salzburg, der Universität Salzburg,
der Universität Mozarteum und der Universität Zürich Einblicke in ihre spannenden Forschungstätigkeiten
und nahmen sich viel Zeit für die wissbegierigen Teilnehmer/innen.
Spielen, Schallwellen und alte Sprachen
So erfuhren die jungen Forscher/innen im Spiel-Kurs, welche alten Spiele fast schon in Vergessenheit geraten sind
und durften diese gleich selbst ausprobieren. Rund um den Sieg im Zauberflöten-Spiel, das noch aus Mozarts
Zeit stammt, ging es heiß her. Gleichzeitig lernten die Kinder, wie man als Wissenschaftler vorgeht, wenn
man möglichst viel über ein altes Spiel herausfinden möchte.
Im Physik-Kurs waren die Teilnehmer/innen begeistert von den Experimenten rund um Vakuum, Luftdruck und Schallwellen
und durften sogar selbst mit Feuer hantieren. Im Sprachen-Kurs wurden fremde Schriften geübt und diskutiert,
worin sich Sprachen unterscheiden und welche Wörter wiederum fast gleich sind.
JungeUNI als Teil von BeRG – Begabung entwickelt Region und Gemeinde
Die JungeUNI findet im Rahmen des dreijährigen Programms BeRG – Begabung entwickelt Region und Gemeinde –
statt. Mit BeRG werden in der Region Oberpinzgau begabungsförderliche Strukturen und Bedingungen für
Kinder und Jugendliche sowie eine wertschätzende Atmosphäre für alle Begabungen geschaffen.
Laura Stockinger, Organisatorin der JungenUNI: „Bei der JungenUNI geht es nicht nur darum, mehr über ein Thema
zu erfahren. Vielmehr soll den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gezeigt werden, wie vielfältig und abwechslungsreich
Forschung sein kann, was Wissenschaft leisten kann und sie soll bei dem einen oder anderen vielleicht auch den
Wunsch wach werden lassen, selbst eine Karriere in der Forschung einzuschlagen.“ Die Kinder und Jugendlichen waren
vom Programm jedenfalls begeistert und belohnten ihre Dozenten durch eifriges Klopfen auf den Tisch – ganz so,
wie es sich auf einer Uni gehört.
Das Österreichische Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung ist die bundesweite Institution
zur Entwicklung der Begabungs- und Exzellenzförderung in Österreich und unterstützt Personen, Institutionen
und Initiativen, die Begabungen fördern. Es wurde 1999 gegründet und wird vom BMBWF finanziert.
Das ÖZBF vertritt einen ganzheitlichen und systemischen Ansatz der Begabungs- und Exzellenzförderung,
der alle Bildungsinstitutionen – Kindergarten, Schule, Hochschule genauso wie Elternhaus, Wirtschaft und Gemeinde
- einschließt. Nur so kann kontinuierliche Begabungsentwicklung gewährleistet werden.
Wir arbeiten an: Strategien und Konzepten, Schulqualitätsentwicklung, Professionalisierung von Pädagoginnen
und Pädagogen, Curricula, Begabungsforschung, Pilotprojekten, Netzwerken und Kooperationen, Tagungen und Kongressen,
Information und Bewusstseinsbildung.
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