Neue Ausstellung von 12. Juli 2018 bis 3. Februar 2019
Wien (mumok) - Die Ausstellung Film und mehr. Aus den Archiven von Kurt Kren und Ernst Schmidt jr. ist zwei
maßgeblichen Filmemachern der österreichischen Nachkriegsavantgarde gewidmet und gibt einen Einblick
in die künstlerischen und filmischen Auseinandersetzungen der 1960er- und 1970er-Jahre. Der schriftliche Nachlass
von Ernst Schmidt jr. (1938–1988) wurde dem mumok 2015 als Schenkung überlassen. 2018 kam nun auch der Nachlass
von Kurt Kren (1929–1998) als Dauerleihgabe der Republik Österreich ans Haus: Anlass und Ansporn, eine Auswahl
aus diesen beiden Konvoluten im Rahmen einer Präsentation öffentlich zugänglich zu machen und so
die beiden Zeitgenossen, die auch künstlerisch viel verband, gemeinsam vorzustellen.
Kurt Kren und Ernst Schmidt jr. waren in den 1960er-Jahren beide im filmischen und künstlerischen Geschehen
verankert. Es gab zahlreiche Verbindungen zu Literat_innen, zu bildenden Künstler_innen oder auch zum Wiener
Aktionismus: Abgesehen von der Tatsache, dass sie eine jeweils eigene filmische Sprache für ihre (eben nicht
im rein Dokumentarischen verhafteten) Aufnahmen entwickelten, reicht das künstlerische Schaffen in beiden
Fällen weit über diese Zusammenhänge hinaus. Ihre vergleichbare Auseinandersetzung mit Materialität
und Körperlichkeit spielt in der Ausstellung ebenso eine Rolle wie die jeweils singuläre künstlerische
Praxis. Eine weitere Parallele stellt ihre Beteiligung an der Gründung der Austria Filmmakers Cooperative
– gemeinsam mit VALIE EXPORT, Hans Scheugl, Gottfried Schlemmer und Peter Weibel – im Jahr 1968 dar. Einige Jahre
später brachte Schmidt jr. mit Scheugl das zweibändige und bis dato umfangreichste Kompendium zum Thema,
Avantgardefilm. Eine Subgeschichte des Films (1974), heraus.
Grundlage der Präsentation sind – darauf verweist bereits der Ausstellungstitel – die Notizen, Skizzen, Korrespondenzen
und Arbeitsmaterialien aus den Nachlässen von Kurt Kren und Ernst Schmidt jr., die neben einer Auswahl ihrer
Filme gezeigt werden. Eine wesentliche Werkgruppe stellen Kurt Krens Partituren dar, die sein strukturelles Arbeiten
sowie sein visuelles Denken verdeutlichen. Bei Ernst Schmidt jr. spielt die konzeptuelle Auseinandersetzung mit
Sprache eine herausragende Rolle, ob als Autor, Kritiker, Herausgeber oder Filmemacher.
Das Ausstellungsdisplay entwickelte der Künstler Josef Dabernig. Dabei wird der Fokus auf das Archivmaterial
gelegt und ein formaler Rahmen hergestellt, um die Vielfalt und die Kleinteiligkeit der Exponate entsprechend zur
Geltung kommen zu lassen.
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