Hochrangige Konferenz zum Schutz der Störe

 

erstellt am
10. 07. 18
13:00 MEZ

Internationale Veranstaltung im Rahmen des Österreichischen EU-Ratsvorsitzes vom 9. – 10. Juli in Wien
Wien (bmnt) - Der Stör gilt als „lebendes Fossil“ und zählt zu den größten und ältesten Süßwasserfischen Europas. Heute gelten 85 Prozent der Störarten als bedroht. Um den länderübergreifenden Schutz der Störe an der Donau zu diskutieren, treffen sich hochrangige Expertinnen und Experten aus aller Welt derzeit in Wien. Organisiert wird die Konferenz im Rahmen des Österreichischen EU-Ratsvorsitzes durch das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus gemeinsam mit der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD).

Länderübergreifender Schutz
So wie es in anderen Teilen der Erde gefährdete Tierarten, wie Nashorn und Tiger zu schützen gibt, zählt es zu einer wichtige Aufgabe, für den in Europa vom Aussterben bedrohten Stör eine nachhaltige Lebensgrundlage sicherzustellen. Er reagiert sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse und ist deshalb ein guter Indikator für ein gesundes Flusssystem. Bei den Aktivitäten der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau spielt der Stör eine zentrale Rolle. Er ist zum Leitfisch geworden, mit großer fachlicher Bedeutung und gezielten Kommunikationsmaßnahmen, wie sie zum Beispiel im Rahmen der jährlichen Danube Day Aktivitäten gesetzt werden. Im Dezember 2017 haben die Vertragsstaaten des Donauschutzabkommens eine Stör-Strategie verabschiedet, die eine gut abgestimmte Arbeitsgrundlage darstellt. Die wichtigsten Maßnahmen der „Stör-Strategie“ betreffen neben den Schutz der Lebensräume, auch die Wiederherstellung von Wanderrouten und wirtschaftliche Alternativen zur Störfischerei. Bei der Konferenz werden konkrete Erfahrungen aus vielen Ländern ausgetauscht. Vertreten sind dabei nicht nur die Donauländer, sondern auch „Störschlüsselfiguren“ aus den USA, Kanada, Frankreich und Italien. Sie werden über konkrete Erfahrungen zum Schutz und der Wiederansiedlung des Störs berichten und mit Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission, der Meeresschutzkonventionen und der Arten- und Naturschutzkonventionen über Strategien zum effektiven Schutz der Störe beraten.

Warum der Stör?
Störe gibt es auf der Erde seit der Zeit der Dinosaurier. Sie gehören zu den ältesten Fischen, die schon seit 200 Millionen Jahren im Süßwasser leben. So kann der Europäische Hausen, auch Belugastör genannt, bis zu 8 Meter lang und ein Gewicht von über 2.000 kg erreichen. Zum Vergleich, das Durchschnittsgewicht eines PKWs liegt bei 1.400 kg.

Durch die intensive Nutzung unserer Flüsse und Bäche, zum Beispiel durch die Wasserkraft oder auch bedingt durch Maßnahmen des Hochwasserschutzes, werden Störe am Wandern gehindert und damit ihr Lebensraum eingeschränkt. Auch die Überfischung stellt eine große Bedrohung dar, denn der Europäische Hausen liefert mit seinen unbefruchteten Eiern (Rogen) den wertvollsten Kaviar und zählt zu den teuersten Delikatessen weltweit.

In Österreich gibt es nur noch eine wildlebende Stör Art, den Sterlet, der in einem sehr kleinen Gebiet der Donau vorkommt. Diesem ist ein eigenes derzeit laufendes LIFE Sterlet Projekt gewidmet.

 

 

 

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