"Kombinierter Güterverkehr neu" kann Verlagerung von Straße auf Schiene
bewirken/Spürbare Entlastung auf Transitstrecken "Kombinierter Güterverkehr neu" kann Verlagerung
von Straße auf Schiene bewirken/Spürbare Entlastung auf Transitstrecken
Brüssel (ep) - "Das ist eine echte Chance für den Brenner: Mit den neuen Regeln für
den kombinierten Güterverkehr kann auf Transitstrecken eine deutliche Verlagerung des Schwerverkehrs auf die
Schiene gelingen", sagt die ÖVP-Europaabgeordnete Claudia Schmidt am 10. Juli zur Abstimmung im
Verkehrsausschuss. "Für die ersten und letzten Kilometer des Ferntransports per Lkw planen wir spürbare
Entlastungen. Der Bahntransport soll günstiger werden. Bewohner an den Transitrouten in Tirol und Salzburg
könnten aufatmen: Die Luft würde besser, der Lärm weniger und Staus seltener."
"Die neuen Regeln für den kombinierten Verkehr sehen vor, dass die Güter nur noch die ersten und
letzten 150 Kilometer per Lkw transportiert werden dürfen. Ein Änderungsvorschlag von Herbert Dorfmann
von der Südtiroler Volkspartei und mir wurde heute im Ausschuss angenommen: Bei besonderer Belastung kann
künftig ein Mitgliedsland die Lkw-Distanz auf 75 Kilometer verringern. Damit ist der Tirol-Transit per Lkw
ausgeschlossen, wenn man von der Kombi-Lösung profitieren möchte", sagt Schmidt. "Für
diese kurzen Lkw-Strecken gelten dafür keine Nacht- und Wochenendfahrverbote, ein Teil der Straßenmaut
kann erlassen werden. Und wichtig: Die bisher oft abschreckende Bürokratie wird durch elektronische Frachtpapiere,
automatische Containererkennung und einheitliche Normen abgebaut."
"Sollte unser Vorschlag so bestätigt werden, haben vor allem Transitländer ein gutes Werkzeug in
der Hand, um den Fernverkehr auf der Straße zu reduzieren. Bei Strecken ab 700 bis 800 Kilometer Entfernung
könnte die Schiene bereits das kostengünstigere Angebot sein", sagt Schmidt. "Das kann freilich
nur ein erster Schritt sein: Wenn wir wollen, dass die Schiene beim grenzüberschreitenden Güterverkehr
tatsächlich eine ernste Konkurrenz zur Straße wird, müssen die vielen absurden, protektionistischen
Hürden bei der Eisenbahn endlich abgeschafft werden, die den Güterverkehr auf der Schiene zuverlässig
bremsen. Bestes Beispiel: Jeder Lokführer braucht fortgeschrittene Sprachkenntnisse eines jeden Landes, durch
das er den Güterzug lenkt."
Das Abstimmungsergebnis im Verkehrsausschuss ist die vorläufige Position des Europaparlaments für die
Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten. Die fallen unter Österreichs EU-Vorsitz.
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