115 Jahre Strombad Kritzendorf

 

erstellt am
10. 07. 18
13:00 MEZ

"Schwimmkleider, die den Anstand und die Sittlichkeit verletzen, verboten"
Klosterneuburg (stadt) - Bis Oktober präsentiert das Stadtarchiv in der Aula des Rathauses Allerlei Kurioses aus der Geschichte des Strombads. Die Ausstellung widmet sich den goldenen 1920er-Jahren und dem Jubiläumsjahr 1928.

Das Stadtarchiv Klosterneuburg zeigt in der Aula des Rathauses wieder eine Kleinausstellung. Diesmal wird die Entwicklung des Strombads Kritzendorf in den goldenen 20er Jahren bis zum Jubiläumsjahr 1928 beleuchtet. Denn nach der Gründung 1903 wurde das 25. Jahr groß gefeiert. In diesem Jahr wurden der neue Kassenbereich, das Rondeau und die Brücke, eröffnet. Sie machen heute noch den Charme des inzwischen nicht mehr als städtisches Bad geführten Freizeitareals aus. Zu entdecken gibt es Dokumente und Fotos, welche die seinerzeit angesagte Bademode sowie Trends der körperlichen Ertüchtigung und vieles mehr zeigen.

In der Badeordnung ist unter anderem nachzulesen: "Die Benützung von Schwimmkleidern, die den Anstand und das Sittlichkeitsgefühl verletzten, ist strengstens untersagt." Den Journalisten wurden bei einem Empfang 1927 eine Kritzendorfer Blättersuppe, Omelette Surprise und Weißer Ribiselwein vorgesetzt. Darüber hinaus gibt es Impressionen von einem Kindermaskenfest, der Bade-Feuerwehr oder Vorführungen der Rettungsriege des Arztes Dr. Emil Bergmann zu bestaunen.

Das 1903 gegründete Strombad bestand ursprünglich aus einem in der Donau vertäuten Badeschiff zu einem der ersten Freiluftbäder Österreichs. Es ist heute eine öffentlich zugängliche Kleingartensiedlung mit Zugang zur Donau - ohne Badebetrieb und daher keine Badeanstalt. Der Badebetrieb wurde Ende der 70er-Jahre eingestellt. Die Stadtgemeinde Klosterneuburg verfügt jedoch noch über Wohnkabinen, die an Erholungssuchende vermietet werden.

Zu sehen ab sofort bis Oktober in der Aula, 1. Stock, alter Teil des Rathauses - Eintritt frei.

 

 

 

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