64 Bischöfe der Fokolarbewegung sind bis 1. August zu Gast in der Steiermark.
Graz (diözese) - Die Fokolarbewegung wurde 1943 in Trient von Chiara Lubich (+2008) gegründet.
Sie hat ca. 140.000 offizielle Mitglieder in 182 Ländern; etwa zwei Millionen Menschen stehen mit ihr in Verbindung
oder unterstützen einzelne Projekte – auch Angehörige anderer Weltreligionen und Menschen ohne religiöses
Bekenntnis sind darunter. Der Name (italienisch „focolare“, auf Deutsch eigentlich „Heim“, focoli = Herd, bezeichnet
die Feuerstelle der früheren Bauernhäuser in den italienischen Bergdörfern als Versammlungsstätte
der Familie) soll auf die Wärme und Geborgenheit einer Familie hinweisen. Die Fokolarbewegung gehört
zu den neueren geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen christlichen Ursprungs. In der Nähe Roms entstand
im Jahre 1960 das internationale Begegnungszentrum in Rocca di Papa, wo Chiara Lubich bis zu ihrem Tode ihren Wohnsitz
hatte. Als Gründungsdatum der Fokolarbewegung gilt der 7. Dezember 1943, an dem sich die damals 23 Jahre
junge Chiara Lubich Gott weihte. 1947 erfolgte die erste kirchliche Anerkennung durch den Bischof von Trient, 1962
die päpstliche Anerkennung durch Johannes XXIII. Der offizielle Name ist „Werk Mariens“. Seit dem Tod von
Lubich im Jahr 2008 ist Maria Voce die Präsidentin der Bewegung. Am 10. Mai dieses Jahres besuchte Papst Franziskus
Loppiano (Nähe Florenz), die erste von mittlerweile 25 Modellsiedlungen der Fokolarbewegung.
In Österreich, wo die Bewegung seit über 50 Jahren besteht, zählt sie 1300 Mitglieder und über
20.000 SympathisantInnen. Die Fokolar-Bewegung steht allen Menschen offen, unabhängig von Alter, Lebensstand,
Konfession oder Religion.
Spiritualität der Einheit
Sie gründet in der Bibel – genauer in einer Aussage im Johannes-Evangelium. Im Kapitel 17, Vers 21, bittet
Jesus seinen Vater „Alle sollen eins sein“. Das Engagement für eine lebendige Beziehungskultur, für Verständigung
und friedvolles Miteinander kennzeichnet auf unterschiedliche Weise das Leben von Mitgliedern und Freunden der
Fokolar-Bewegung.
Wort des Lebens
Seit den Anfängen der Fokolar-Bewegung gehört der Impuls aus dem Evangelium zum Leben von Mitgliedern
und Freunden der Fokolare in aller Welt. Jeden Monat wird ein Satz aus der Heiligen Schrift ausgewählt und
mit einem exegetischen Kommentar und einer Anleitung zur Umsetzung ins tägliche Leben in über 90 Sprachen
und Dialekte übersetzt.
Bischofstreffen auf Schloss Seggau
Stefan Ulz, Koordinator des Bischofstreffens vor Ort erzählt in der aktuellen Ausgabe des Sonntagsblattes:
„Die Tradition dieser Bischofstreffen begann bereits vor Jahrzehnten, als die Gründerin der Fokolar-Bewegung
Chiara Lubich (1920–2008) die mit der Fokolarbewegung enger verbundenen Bischöfe jedes Jahr im Sommer für
einige Tage in die Schweiz einlud. Seitens der Bischöfe war es der mittlerweile verstorbene Bischof von Aachen,
Klaus Hemmerle, der diese Treffen initiierte und moderierte. Bei diesen Begegnungen mit bewusst privatem Charakter,
die seither jedes Jahr und jeweils an unterschiedlichen Orten stattfinden, vertiefen die Teilnehmer das Charisma
der Einheit, pflegen den Austausch unter Bischöfen auf Weltebene und verbringen einige Tage in brüderlicher
Gemeinschaft.“
Auf Einladung unseres Diözesanbischofs findet das Bischofstreffen heuer vom 23. Juli bis 1. August im Schloss
Seggau statt. Dazu werden 64 Bischöfe aus 31 Ländern und vier Kontinenten erwartet, darunter sind auch
Kurienkardinäle und Apostolische Nuntien – einige Tage Erfahrung von Weltkirche unter Bischöfen in der
Steiermark. Am Samstag, 28. Juli, 11 Uhr, zelebriert Bischof Wilhelm Krautwaschl mit dieser Gruppe die hl. Messe
in der Basilika in Seckau, zu der auch all jene eingeladen sind, die mitfeiern möchten.
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