LH Kaiser und LHStv.in Schaunig bei Spatenstich zur fünften Baustufe – Raum für Forschung
und Entwicklung der Joanneum Research und der Alpen-Adria-Universität sowie für weitere Unternehmen
Klagenfurt (lpd) - Seit der Eröffnung 2005 wuchs der Lakeside Science & Technology Park im Süden
Österreichs zu einem international ausgezeichneten und anerkannten Innovationszentrum heran. Unternehmen,
Forschungs-und Bildungsinstitute arbeiten hier an der Zukunft von Informations-und Kommunikationstechnologien.
2015 zog die Joanneum Research mit ihrem Robotics-Institut ein. Der Erfolg und das rasche Wachstum des Instituts
fordern nun mehr Raum. Daher erfolgte am 20. April unter Beisein hoher Vertreter der Länder Kärnten
und Steiermark, der Stadt Klagenfurt, der Joanneum Research, der Alpen-Adria-Universität und des Lakesidepark-Managements
der Spatenstich zur fünften Baustufe.
„Die 15-Prozent-Beteiligung Kärntens an der Joanneum Research war einer der Meilensteine beim Aufbau der Forschungsachse
Süd. Mit unserem klaren Fokus auf Forschung & Entwicklung im Bereich der elektronikbasierten Systeme erlangen
wir internationale Sichtbarkeit und spielen im Reigen der europäischen Top-Forschungsregionen mit“, sagte
Landeshauptmann Peter Kaiser.
Im neuen Gebäude wird Zukunft geschaffen: „Seitens des Bundes wurde uns Unterstützung unter anderem für
das Projekt Robotics/Machine Learning in Aussicht gestellt. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von
Joanneum Research, Lakeside Labs, Alpen-Adria Universität und Lakesidepark. Ziel soll es sein, auch 5G-Technologie
einzusetzen, um Robotersysteme und Produktionsmaschinen in Echtzeit miteinander kommunizieren zu lassen. Überdies
sollen diese autonome Lernprozesse durchführen und so autonom komplexe Prozesse erstellen und abarbeiten“,
erklärte Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig.
Die steirische Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl betonte: „Der Schulterschluss unserer beiden Bundesländer
zur ‚Achse Süd‘ macht sich mit erfolgreichen Entwicklungen wie dem Robotics-Institut der Joanneum Research
bezahlt.“ Eine interdisziplinäre Forschungslandschaft komme auch den Unternehmen zugute, „was man sowohl im
Lakesidepark als auch in der Steiermark sehr gut sehen kann“, so Eibinger-Miedl.
„Wenn man sich vor Augen führt, dass dort, wo noch vor 15 Jahren ein sumpfiger Acker war, heute mehr als 1.300
Arbeitsplätze entstanden sind, so sehen wir einem weiteren Ausbau des Lakesideparks freudig entgegen“, sagte
Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz. „In einer solchen Kooperationsplattform, wie hier mit
Joanneum Research und der Alpen-Adria-Universität in einem Gebäude, entstehen immer wieder neue Geschäftsfelder
und Einsatzgebiete. Dies stärkt die internationale Wahrnehmung von Klagenfurt für zukünftige Technologieentwicklung
und zieht junge Menschen an“, betonte sie.
„Der Spatenstich läutet eine weitere Entwicklungsstufe in der Robotik ein“, so Michael Hofbaur, Leiter des
Robotics-Instituts im Park. Sechs Meter hohe Laborräume im neuen Gebäude für Forschung an Roboter-Mensch-Kollaboration
setzen neue Maßstäbe und eröffnen Geschäftsfelder. Joanneum Research-Geschäftsführer
Wolfgang Pribyl betonte das Alleinstellungsmerkmal in Österreich: „Wir freuen uns einerseits über die
verfügbare Infrastruktur, die uns größeren Spielraum in unserer Forschung zulässt, und andererseits
über die Vorzüge des Standorts. Gemeinsam mit der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt als Kooperationspartner
können wir unseren Schwerpunkt der mobilen Manipulation nun auch in die Luft erweitern.“
Das Thema der intelligenten, automatisierten Aufgabenerfassung und -verteilung in der Luft beschäftigt Stephan
Weiss von der Alpen-Adria-Universität intensiv: „Dank der Flughalle werden wir neue Methoden und Algorithmen
zur Drohnen-Navigation sicher, schnell und gezielt testen können, sodass innovative Forschung schnell in die
Praxis und weiter in die Industrie einfließen kann.“ Der turmartige Raum, der für die Alpen-Adria-Universität
Klagenfurt errichtet wird und sich über drei Stockwerke erstreckt, wird mit einem hochwertigen Motion-Capture
Systemausgestattet. Dieser von Weiss entwickelte kamerabasierte Algorithmus zur GPS-unabhängigen Drohnen-Navigation
kam bereits auf Mars-Missionen zum Einsatz und eröffnet wichtige Möglichkeiten für nationale und
internationale Zusammenarbeiten. Verbindungen mit Institutionen wie dem Jet Propulsion Laboratory, der University
of Southern California, der ETH Zürich, dem MIT und der University of Toronto bestehen bereits.
„Erfolg zieht weiteren Erfolg an“, sagte Hans Schönegger, Geschäftsführer des Lakesideparks, über
die unerwartet schnelle Entwicklung der letzten vier Baustufen: „Knapp 70 Unternehmen und drei Forschungsinstitute
sind mittlerweile in den Park gekommen und wir sind voll ausgelastet.“ 13 Millionen Euro werden jetzt investiert
für weitere 4.600 Quadratmeter für Büros, Labors und Forschungseinrichtungen. Bis zum Herbst des
nächsten Jahres soll das neue Gebäude fertiggestellt sein.
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