Sie beschützen den Himmel

 

erstellt am
23. 07. 18
13:00 MEZ

Pallauf bei Jubiläumsfeier 300 Jahre Himmelsschützen Zederhaus und 50 Jahre Wiedergründung
Salzburg (lk) - Sie beschützen und begleiten den "Himmel" bei Prozessionen und dies seit Jahrhunderten: die Zederhauser Himmelschützen. Am 21. Juli feierten sie ihr 300-jähriges Bestehen und ihre Wiedergründung vor 50 Jahren. "Ihre Aufgaben sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Volkskultur und des gelebten Brauchtums in Salzburg", so Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, die in Vertretung des Landeshauptmanns Grüße überbrachte.

Die Zederhauser sind etwas Besonderes unter Salzburgs Schützen: Sie zählen zu den sogenannten "Sakramentswachen", die bei Prozessionen den Traghimmel, unter dem sich das Allerheiligste befindet, begleiten. "Nachwuchsprobleme" gibt es bei den Himmelschützen keine. Die Mannschaftsstärke derzeit: 35 (davon vier Marketenderinnen), Durchschnittsalter: 39 Jahre, der Älteste ist 71 Jahre, der Jüngste 18 alt, Obmann ist Gottfried Gruber, Hauptmann Peter Trausnitz.

Fixpunkte im Jahreskreis
Zu ihren Aufgaben gehört beispielsweise die "Heilige Grab Wache" am Karsamstag in der Zederhauser Kirche. Am Ostermontag findet der Schützenjahrtag statt. Zu Fronleichnam wird ebenfalls ausgerückt und am 24. Juni, am "Sonnwendtag", werden die bekannten Zederhauser Prangstangen mitgetragen. Wichtig für die Himmelschützen ist auch das jährliche Erntedankfest mit der großen Prozession, bei der als Dank für das abgelaufene Erntejahr die Erntekrone begleitet wird. "Eng verbunden waren wir auch mit Pfarrer Valentin Pfeifenberger, dem Bezirksschützenkurator, der bei uns immer am Sonnwendtag mit dabei war", erzählt Hans Kremser, der bereits 44 Jahre Mitglied bei den Himmelsschützen ist.

"Ein Fixpunkt im Vereinsjahr ist auch das alljährliche Waldfest im Juli. Mit dem Erlös wird nicht nur der Ankauf und die Instandhaltung der Uniformen sowie sonstigen Ausrüstung finanziert, sondern es werden auch verschiedene soziale Projekte in unserer Gemeinde unterstützt", so Kremser.

Brand vernichtete gesamte Ausrüstung
Der Ursprung dieses Lungauer Traditionsvereins geht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1919 gab es einen Brand beim Klauswirt in Zederhaus, bei dem die gesamte Ausrüstung, die Uniformen, die Fahne und Gewehre vernichtet wurden. Aus finanziellen Gründen war damals eine Wiederanschaffung nicht möglich. So wurden die Himmelsschützen erst im Jahr 1968 wiedergegründet.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at