Schwaiger zieht vorläufige Katastrophenfonds-Bilanz / Muren-Extremsommer 2017 / Schnelle
und unkomplizierte Hilfe
Salzburg (lk) - Das Jahr 2017 war geprägt von vielen Murenkatastrophen. Der Katastrophenfonds des Landes
half insgesamt in 1.189 Schadensfällen, davon waren 772 Mal Vermurungen und Erdrutsche die Ursache. Am 23. Juli
tagten die Experten erneut und beschlossen alleine in dieser Sitzung Hilfe von 2,1 Millionen Euro. Insgesamt wurden
für das Jahr 2017 bereits sechs Millionen Euro bewilligt. "Die Menschen im Land treffen Naturkatastrophen
hart, sie stehen oft vor den Trümmern ihrer Existenz. Da ist es besonders wichtig, sie nicht alleine zu lassen",
betont Landesrat Josef Schwaiger.
Verschlammte Häuser. Eine Mure, die gefilmt wurde und so auf „youtube“ um die Welt ging. Ein Mann, der seine
Mutter aus dem Pflegebett reißt und sie so vor den heranschießenden Geröllmassen rettet. Diese
Bilder haben sich im Sommer 2017 in die Köpfe der Salzburgerinnen und Salzburger gebrannt. Der Katastrophenfonds
springt in diesen Fällen ein. „1.189 Fälle mit einer Gesamtschadenssumme von 8,7 Millionen Euro im Jahr
2017 wurden in der Fondskommission behandelt, 292 Fälle werden noch begutachtet. Den Menschen wird mit sechs
Millionen Euro unkompliziert und schnell geholfen“, so Landesrat Schwaiger.
Katastrophenfonds kein „Ruhekissen“
Fest steht für Landesrat Schwaiger aber auch, dass der Katastrophenfonds nicht alles abfangen kann. Er betont:
„Das Land Salzburg verfolgt damit das Ziel, Bürgerinnen und Bürger in existenzgefährdenden Situationen
zu helfen. Dieser Fonds ersetzt jedoch keine Elementarversicherung.“
2017 war ein extremes Murenjahr
Insgesamt kann man 2017 mit 1.189 Katastrophenfällen als außergewöhnlich bezeichnen. Die häufigsten
Katastrophen: 772 Mal gab es Vermurungen und Erdrutsche, 336 Schadensfälle durch Orkane sowie 46 durch Hochwasser.
Das Wetter wird extremer
„Experten sind sich einig, dass in Zukunft mit mehr lokalen Extremwetterereignissen zu rechnen ist. Wo keine Geschiebesperren
vorhanden sind, werden mehr Vermurungen auftreten, besonders an den steilen Hängen in den Gebirgsgauen“, fasst
Schwaiger die Prognosen zusammen, betont aber gleichzeitig: „Die Schutzbauten zeigen ihre Wirkung. Sonst wäre
vor einem Jahr noch weitaus mehr passiert. Dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind, darüber bin ich sehr
erleichtert.“
Sofortmaßnahmen verhindern noch größere Schäden
Verletzte gab es keine, aber die ländliche Infrastruktur hat im Jahr 2017 unter den Unwettern gelitten. Wege,
Brücken, Bachläufe, Sperren, Kanäle und vieles mehr mussten saniert beziehungsweise freigeräumt
werden. „Wird eine Sperre durch ein Unwetter angefüllt, ist es essenziell, sie schnell zu räumen, um
noch Schlimmeres zu verhindern, falls es weiter regnet. 3,6 Millionen Euro wurden daher für die Soforthilfe-Einsätze
im Jahr 2017 ausgegeben, um noch größere Schäden zu verhindern“, sagt Schwaiger.
Zusammenhalt in Salzburg groß
Gedankt hat der Landesrat allen Beteiligten, die im Sommer 2017 mitgeholfen haben. „Katastrophenschutzreferenten,
Wildbach- und Lawinenverbauung, Bürgermeister und ihre Gemeindemitarbeiter, die Landesgeologen, die Unternehmen
und ihre Baggerfahrer – bis zu 40 waren gleichzeitig im Einsatz –, die Feuerwehren, das Österreichische Bundesheer,
die Landwirte und Privatpersonen, sie alle haben mitangepackt“, unterstreicht Schwaiger.
Daten und Fakten Katastrophenfonds 2017
- Gesamtschadenssumme: 8.736.435 Euro
- Bisherige Beihilfe: 6.025.259 Euro (davon 40 Prozent Landes-
und 60 Prozent Bundesmittel).
- Alleine in der Sitzung des Katastrophenfonds am Montag,
23. Juli 2018, wurden 722.803 Euro Sofortanweisungen, 620.633 gegen Rechnungslegung und 786.747 Euro Soforthilfe-Einsätze
abgesegnet.
- Großarl hat es besonders hart getroffen. Alleine hier
ging es um 206 Schadensfälle im Jahr 2017 mit einer bisherigen Schadenssumme von 2,3 Millionen Euro. 1,8 Millionen
Euro Hilfe wurde zugesagt.
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