LH-Stv. Pernkopf: Haus der Wildnis soll in Lunz entstehen
St. Pölten (nlk) - Im Juli 2017 wurde das Wildnisgebiet Dürrenstein zum ersten österreichischen
UNESCO Weltnaturerbe ernannt. Die uralten, mächtigen Buchen im 400 Hektar großen Urwald Rothwald waren
ausschlaggebend, dass das Wildnisgebiet Dürrenstein dieses Siegel seither gemeinsam mit dem Nationalpark Kalkalpen
tragen darf.
Zum einjährigen Jahrestag gewährte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf nun Einblicke in das einzigartige
Naturjuwel: „Die Erhebung zum UNESCO-Weltnaturerbe ist der Nobelpreis im Naturschutz, das Wildnisgebiet Dürrenstein
steht damit auf einer Stufe mit den Galapagos-Inseln, dem Great Barrier Reef und den Südtiroler Dolomiten.
Seit der letzten Eiszeit liegt der Urwald unberührt von menschlicher Nutzung und beheimatet seltene Tier-
und Pflanzenarten. Das macht uns stolz, ist aber gleichzeitig auch Auftrag für die Zukunft, diesen Schatz
für alle nachfolgenden Generationen zu behüten und streng zu schützen.“
Das 3.500 Hektar große Wildnisgebiet Dürrenstein liegt im Ötschergebiet und beheimatet den größten
Urwald Mitteleuropas. Durch einen jahrhundertelangen Streit zweier Stifte, äußerst schwierigen Witterungsverhältnissen
und Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten des 19. Jahrhunderts wurden die Abhänge des Dürrensteins
seit der letzten Eiszeit nicht mehr bewirtschaftet. Die Schutzkategorie „Wildnisgebiet“ bezeichnet die höchste
Schutzkategorie gemäß IUCN (Weltnaturschutzorganisation) und unterliegt damit noch höherem Schutz
als zum Beispiel Nationalparke. Charakteristisch und einzigartig ist das hohe Alter der Bäume, die zwischen
400 bis 1.000 Jahre alt sind. Das Gebiet ist Heimat für seltene Arten wie den Habichtskauz, den Luchs und
viele weitere besondere Tier- und Pflanzenarten.
Pernkopf dazu: „Dieses Juwel wird nur dann Urwald bleiben, wenn es von Menschenhand weitgehend unberührt bleibt,
in manche Gebiete dürfen daher nur Wissenschaftler hinein. Wir wollen deshalb ein Wildnisgebiets-Zentrum schaffen,
um zu zeigen, wie wichtig unberührte Natur ist und damit auch der jüngeren Generation diesen reichen
Naturschatz für die Zukunft mitzugeben.“ Das „Haus der Wildnis“ genannte Zentrum soll in den nächsten
Monaten in Lunz am See entstehen.
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