Durchschnittlich erhalten Frauen in Oberösterreich 43,5 Prozent weniger Pension als Männer
– Maßnahmen zu Einkommensgerechtigkeit in Frauenstrategie „Frauen.Leben.2030“
Linz (lk) - Während der Equal Pay Day jedes Jahr im März darauf hinweist, dass eine Frau statistisch
gesehen durchschnittlich fast drei Monate länger arbeiten muss, um das gleiche Gehalt wie ein Mann mit identischer
Qualifikation zu verdienen, fällt der Equal Pension Day in Oberösterreich für alle Pensionsarten
auf den 21.7.2018 und für alle Alterspensionen auf den 9.7.2018. Das Datum verdeutlicht, dass es rund sieben
Monate länger dauert, bis eine Frau durchschnittlich die gleiche Pension wie ein Mann erhält.
Das mittlere Bruttojahreseinkommen der Pensionistinnen liegt in Oberösterreich um 43,5 Prozent unter dem Einkommen
der Männer. Im Vergleich zum Jahr 2015 ist dieser Einkommensunterschied um 0,4 % gesunken.
Um auf diesen Umstand hinzuweisen und besonders junge Paare und Familien für dieses Thema zu sensibilisieren,
soll der Equal Pension Day ein markanter symbolischer Stichtag sein, um gemeinsam die Öffentlichkeit wachzurütteln.
Lohnunterschiede von Frauen und Männern haben Auswirkungen auf die Pension.
„Um den Pension Pay Gap zu verringern, muss es ein wichtiges Ziel sein, die Einkommensschere zu schließen
und damit mehr Einkommensgerechtigkeit zwischen Frauen und Männern zu schaffen“, so Landesrätin Mag.a
Christine Haberlander.
Viele Maßnahmen dazu, finden sich in der Frauenstrategie „Frauen.Leben.2030“ wieder, die vor kurzem einstimmig
in der Oö. Landesregierung beschlossen wurde.
„Vor allem junge Frauen müssen verstärkt und frühzeitig informiert werden, welche Auswirkungen beispielsweise
eine zu lange Teilzeitarbeit auf eine spätere Pension haben, welche Modelle von Pensionssplitting oder Väterkarenz
es gibt und welche rechtlichen Absicherungen wichtig sind“, so Haberlander.
Eltern haben seit 2005 die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen zukünftige Pensionsunterschiede
durch Kinderziehungszeiten mittels einer freiwilligen Übertragung im Pensionskonto abzumildern. Expertinnen
und Experten sehen darin ein wichtiges Instrument, um die Pensionsunterschiede von Frauen auszugleichen. Derzeit
nehmen noch zu wenige Eltern diese Möglichkeit in Anspruch, da diese noch zu wenig bekannt ist. Jener Elternteil,
der das Kind nicht überwiegend betreut, kann freiwillig bis zu 50 Prozent der Teilgutschriften seines Pensionskontos
auf das Pensionskonto des anderen Elternteils übertragen lassen. Das kann die durch Kinderbetreuungszeiten
entstehenden Einbrüche am Pensionskonto zwischen den Eltern ausgleichen oder zumindest abfedern.
Im Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere (KOMPASS) des Frauenreferates des Landes OÖ wurde in Kooperation
mit Frau in der Wirtschaft vor kurzem eine neue Broschüre zum Thema Väterkarenz „Partnerschaftlichkeit
hat viele Facetten“ aufgelegt, die kostenlos unter http://www.kompass-ooe.at
heruntergeladen werden kann.
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