FH Campus Wien entwickelt Verfahren
Wien (fh-campus) - An der FH Campus Wien und dem österreichischen Forschungsinstitut (OFI) arbeiten
ForscherInnen daran, eine Methode zur Sicherheitsbewertung von Lebensmittelkontaktmaterialien (LMK) zu entwickeln.
Das Ziel ist, der Verpackungs- und Lebensmittelindustrie eine vollständig validierte Teststrategie zur Verfügung
zu stellen. Sie dient dazu, gesundheitliche Risiken für die KonsumentInnen ausschließen zu können
und die Vorgaben der derzeit gültigen EU-Verordnungen zu erfüllen.
Zum Schutz der KonsumentInnen: Toxische Effekte untersuchen
Lebensmittelkontaktmaterialien (LMK) sind Materialien und Gegenstände, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln
in Berührung zu kommen. Dazu zählen etwa Verpackungen und Behälter, Küchenutensilien, Besteck
und Geschirr. LMK können unerwünschte, potenziell schädliche Substanzen enthalten, die durch Kontakt
in die Lebensmittel übergehen können. Dort stellen sie ein schwer zu beurteilendes Sicherheitsrisiko
für KonsumentInnen dar. Deshalb schreibt die europäische Union seit längerem die Untersuchung von
Verpackungsmaterialien auf toxische Effekte vor. Allerdings gibt es derzeit weder klare Richtlinien noch etablierte
und validierte Teststrategien, die in der Lage sind, ein Risiko für die EndverbraucherInnen auszuschließen.
Neue Verfahren entwickeln, bestehende Testsysteme optimieren
Ein ForscherInnen-Team unter der Leitung von Silvia Apprich hat es sich zum Ziel gesetzt, Verfahren zur Probenaufbereitung
zu entwickeln und in vitro Tests auf ihre Eignung zur Untersuchung von LMK-Migraten auf genotoxische Substanzen
zu überprüfen und zu bewerten. Zusätzlich wollen die ForscherInnen bereits bestehende Testsysteme
optimieren und neue sensitivere Methoden entwickeln und diese für das entsprechende Einsatzgebiet in der Verpackungs-,
Lebensmittelbranche oder etwa für MedizinprodukteherstellerInnen validieren. „Dies dient der Erhöhung
der Produktsicherheit für die KonsumentInnen. Zudem lassen sich teure Rückrufaktionen bei den Unternehmen
verhindern“, so Apprich.
Innovationsvorsprung durch „Schadstofffreie Verpackung“
Manfred Tacker, Leiter der beiden Studiengänge im Fachbereich Verpackungs- und Ressourcenmanagement sowie
Initiator des Projekts: „Speziell österreichische KMUs können durch den Innovationsvorsprung bei der
„Schadstofffreien Verpackung“ ihre internationalen Wettbewerbschancen steigern. Zudem fließt das Know-how
aus dem Projekt umgehend in die Lehre der Studiengänge ein. Mit unseren AbsolventInnen können wir der
Verpackungsindustrie die so dringend benötigten Fachkräfte liefern.“
Heimo Sandtner, Vizerektor für Forschung und Entwicklung an der FH Campus Wien sieht das Projekt als ein weiteres
gelungenes Beispiel für anwendungsorientierte Forschung seiner Hochschule: „Wir setzen stark auf die interdisziplinäre
Forschung wie hier zwischen dem Verpackungs- und Ressourcenmanagement und der Biotechnologie. Die Ergebnisse sind
für die Wirtschaft, aber auch für die Gesellschaft wichtig, und fließen unmittelbar in die Lehre
zurück. So wird auch die Nahtstelle zum Berufsfeld über die Forschung weiter gestärkt.“
Forschung und Entwicklung an der FH Campus Wien
Bewährte Partnerschaften: Im Projekt MIGRATOX, das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) gefördert wird, arbeiten der Fachbereich Verpackungs- und Ressourcenmanagement,die Studiengänge
der Molekularen Biotechnologie am Vienna Biocenter und das OFI) im Bereich der Werkstoffkunde, Spurenanalytik und
zellbasierten Testsysteme zusammen.
FH Campus Wien
Mit mehr als 6.000 Studierenden ist die FH Campus Wien die größte Fachhochschule Österreichs. In
den Departments Applied Life Sciences, Bauen und Gestalten, Gesundheitswissenschaften, Pflegewissenschaft, Public
Sector, Soziales und Technik steht ein Angebot von 60 Bachelor- und Masterstudiengängen sowie Masterlehrgängen
in berufsbegleitender und Vollzeit-Form zur Auswahl.
|