Wirtschafts- und Energiereferent LH-Stv. Dr. Michael Strugl: „Zwei von drei Vorzeigeregionen
für innovative Energietechnologien haben ihr Herzstück in Oberösterreich, in allen drei sind oberösterreichische
Partner vertreten.“
Linz (lk) - Das Programm „Vorzeigeregion Energie“ ist eine österreichweite Initiative des Bundes. Hier
sollen mit innovativen Energietechnologien aus Österreich Musterlösungen für intelligente, sichere
und leistbare Energiesysteme der Zukunft entwickelt und demonstriert werden. Die Initiative soll auch dazu beitragen,
Wertschöpfung im Technologiefeld „innovative Energietechnologien“ österreichweit auszubauen. Drei Vorzeigeregionen,
in denen innovative Energietechnologien aus Österreich großflächig erprobt werden, gehen nun in
die Umsetzung. Zwei dieser drei Vorzeigeregionen haben ihr Herzstück in Oberösterreich, in allen drei
sind oberösterreichische Partner vertreten. „Oberösterreich baut damit die Position als Energie-Leitregion
weiter aus und hat somit ein Schaufenster für seine bestehenden und neu zu entwickelnden Energietechnologien
geschaffen“, unterstreicht Wirtschafts- und Energiereferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl.
Der Umstieg auf erneuerbare Energie ist für die heimische Industrie Herausforderung und Chance zugleich. Oberösterreichs
industrieller Wirtschaftssektor hat die Zeichen der Zeit bereits früh erkannt und ist auf dem besten Weg,
durch Forschung und Innovation weltweit die Marktführerschaft zu übernehmen. „Die Dekarbonisierung des
industriellen Energiesystems wird durch Schlüsseltechnologien ‚made in Austria‘ ermöglicht. Oberösterreich
trägt mit seinen innovativen Ideen und Unternehmen wesentlich zum Umstieg auf erneuerbare Energien bei“, betont
LH-Stv. Strugl.
Vorzeigeregion „New Energy for Industry“
Mit „New Energy for Industry“ soll in Oberösterreich und der Steiermark gezeigt werden, dass mit in Österreich
entwickelten Energietechnologien eine 100%-ige erneuerbare Energieversorgung von Industriestandorten möglich
ist. Die länderübergreifende Allianz zeigt, dass die produzierende Industrie möglichst ohne fossile
Energie – Stichwort: Dekarbonisierung – funktionieren kann. Dafür haben 80 Unternehmen, 14 Forschungspartner/innen
und fünf öffentliche Institutionen aus ganz Österreich beim Klima- und Energiefonds ein Förderprojekt
eingereicht. Rund die Hälfte der Bewerber kam aus Oberösterreich. In Summe stehen 31 Millionen Euro zur
Verfügung, die von den Unternehmen zur Umsetzung der definierten Ziele eingesetzt werden, alleine 12 Millionen
Euro fließen in das Projekt NEFI ein. „Der Umstieg auf erneuerbare Energie ist eine Herausforderung für
die produzierende Industrie. Gleichzeitig bietet sich dadurch aber auch eine große Chance, um mit innovativen
Technologien die Marktführungsposition der Unternehmen in Oberösterreich weltweit auszubauen. Mit den
ausgewählten Projekten ist das Land Oberösterreich auf dem besten Weg, sich im internationalen Wettbewerb
zu behaupten“, erläutert LH-Stv. Strugl die Motivation zur Teilnahme am Projekt NEFI.
Innovationsmotor: NEFI_Lab
Eine zentrale Rolle spielt dabei das Innovationslabor NEFI_Lab mit seinen Partnern der Montanuniversität Leoben,
des OÖ Energiesparverband, des AIT Austrian Institute of Technology und der oö. Standortagentur Business
Upper Austria. Das Innovationslabor ist eine offene, gemeinsam genutzte Plattform, um Zusammenarbeit, Vernetzung
und Wissensbildung zu verbessern. Es unterstützt die systematische und frühe Einbindung der Nutzer/innenperspektive
in den Innovationsprozess, um so Potenziale von Innovationen zu erhöhen. Kernaktivitäten des NEFI_Lab
sind das Vorantreiben des Innovationsprozesses, diesen wissenschaftlich zu begleiten und mit Informationsaktivitäten
möglichst viele Unternehmen zu erreichen.
Saubere Energie für Oberösterreich
Die Einsparung von Primärenergie hat das geförderte Vorzeigeprojekt „High Temperature Link“ in Gmunden
zum Ziel. Möglich machen dies Abwärme-Nutzung und spezielle Speichertechnologien. Industrielle Abwärme,
die bei diversen Produktionsprozessen im Zementwerk Hatschek entsteht, dient zukünftig der Wärmeversorgung.
Projektpartner sind neben den Forschungseinrichtungen auch Leitbetriebe wie die Energie AG und der Industrieanlagenbauer
Kremsmüller. Ein weiteres ausgewähltes Projekt ist „Industrial Microgrids“, bei dem in einem technologiebasierten
Projekt Produkte und Dienstleistungen für den „Energietausch“ zwischen Unternehmen entwickelt, demonstriert
und getestet werden. In einem anderen Projekt wird die Abwärmenutzung eines Gießereiprozesses für
Nichteisenmetalle im Umfeld der Automotivindustrie unter dem Gesichtspunkt von prozessbedingtem Heizen und Kühlen
gesamthaft optimiert. Auch die Lebensmittelindustrie macht mit einem Projekt für erneuerbare Energien auf
sich aufmerksam: Mit Hilfe erneuerbarer Energien und Speichertechnologien soll ein innovatives Kontrollsystem,
unter anderem bei der Firma Fischer Brot GmbH, zukünftig thermische Prozesse regeln.
Energie im Fokus: WIVA P&G
Die Energie-Vorzeigeregion WIVA P&G verfolgt aus einer Vielzahl an ökologischen und ökonomischen
Gründen das Ziel der Demonstration der Umstellung der österreichischen Volkswirtschaft auf eine weitestgehend
CO2-neutrale Struktur mit einer dafür auch signifikant notwendigen Transformation auf ein stark Wasserstoff-basiertes
Energiesystem.
WIVA P&G zeigt, dass Österreich eine perfekt geeignete Region für den Umstieg auf ein System mit
grünem Wasserstoff ist, welcher wiederum einen fundamentalen Baustein für den Transformationsprozess
des Energiesystems darstellt. In WIVA P&G stehen hierbei drei Segmente im Fokus: (1) Grüne Energie, (2)
Grüne Industrie und (3) Grüne Mobilität.
Die in der ersten Tranche genehmigten österreichweiten Projekte sind in allen drei oben genannten Segmenten
angesiedelt. In diesen Projekten sind die oberösterreichischen Unternehmen Fronius International Gmbh und
das Energieinstitut an der JKU Linz involviert. Darüber hinaus gibt es Projekte nicht-oberösterreichischer
Unternehmen, die entsprechende Assets in OÖ aufweisen.
|