Inflation steigt im Juni 2018 auf 2,0%

 

erstellt am
18. 07. 18
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juni 2018 lag nach Berechnungen von Statistik Austria bei 2,0%, nachdem sie im Mai 1,9% betragen hatte. Hauptverantwortlich für den Anstieg waren deutliche Teuerungen bei Treibstoffen. Damit stieg die Ausgabengruppe Verkehr zum stärksten Preistreiber auf. Die Ausgabengruppe Wohnung, Wasser, Energie erwies sich nur noch als zweitstärkster Preistreiber.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Juni 2018 bei 105,1. Gegenüber dem Vormonat Mai stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2%.

Ohne Ausgaben für Treibstoffe hätte die Inflation 1,6% betragen
Die Ausgaben für Verkehr stiegen im Jahresabstand um durchschnittlich 4,1% und beeinflussten die allgemeine Teuerung mit +0,49 Prozentpunkten. Ausschlaggebend dafür waren Treibstoffe, die sich im Juni insgesamt um 14,3% (Einfluss: +0,40 Prozentpunkte) verteuerten (Mai +9,7%; Einfluss: +0,28 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 2,8% mehr (Einfluss: +0,04 Prozentpunkte), Flugtickets um 1,8% weniger.

Für Wohnung, Wasser, Energie musste um durchschnittlich 2,2% mehr bezahlt werden (Einfluss: +0,43 Prozentpunkte). Die Mieten stiegen um 3,6% (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Haushaltsenergie verteuerte sich insgesamt um 2,9%; hauptverantwortlich dafür waren die um 26,8% höheren Heizölpreise (Einfluss: +0,12 Prozentpunkte), die allerdings auch bereits im Mai merklich zugelegt hatten (+20,8%; Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Die Kosten für feste Brennstoffe stiegen im Juni um 6,8%, jene für Fernwärme um 1,6%. Die Strompreise gingen um 0,2% zurück, die Gaspreise um 5,9%. Die Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen stiegen um durchschnittlich 1,6% (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte).

Restaurants und Hotels verteuerten sich durchschnittlich um 2,9% (Einfluss: +0,31 Prozentpunkte). Dazu trugen fast ausschließlich Bewirtungsdienstleistungen bei, deren Preise um insgesamt 2,9% stiegen (Einfluss: +0,28 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 2,8% mehr.

Die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen um durchschnittlich 2,0% (Einfluss: +0,23 Prozentpunkte). Dafür waren die Nahrungsmittel ausschlaggebend (insgesamt +2,0%; Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Milch, Käse und Eier verteuerten sich um insgesamt 3,0%, Öle und Fette um 11,0% (darunter Butter +22,9%). Die Ausgaben für Fleisch stiegen um 1,7%, jene für Brot und Getreideerzeugnisse um 1,9%. Obst verteuerte sich um 2,7%, Gemüse um 0,6%. Für alkoholfreie Getränke zahlte man um 2,0% mehr.

Die Preise für Freizeit und Kultur erwiesen sich nur deshalb als stabil (durchschnittlich +0,1%; Einfluss: +0,01 Prozentpunkte), weil billigere Pauschalreisen (insgesamt -6,6%; Einfluss: -0,14 Prozentpunkte) erneut merklich preisdämpfend wirkten. Freizeit- und Kulturdienstleistungen verteuerten sich hingegen um 1,3% (Einfluss: +0,06 Prozentpunkte); Zeitungen, Bücher und Schreibwaren wurden um insgesamt 4,9% teurer (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte).

Für Nachrichtenübermittlung gingen die Kosten um durchschnittlich 4,4% zurück (Einfluss: -0,08 Prozentpunkte). Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich insgesamt um 3,3% und Mobiltelefone um 11,4%.

Inflation Juni 2018 gegenüber Mai 2018: +0,2%
Ausgaben für Freizeit und Kultur (durchschnittlich +1,5%; Einfluss: +0,16 Prozentpunkte) erwiesen sich als Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Hauptverantwortlich dafür waren saisonbedingt teurere Pauschalreisen (insgesamt +9,9%).

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war der Ausgabenbereich Bekleidung und Schuhe, dessen sinkende Preise (durchschnittlich -2,1%; Einfluss: -0,11 Prozentpunkte) den beginnenden Sommerschlussverkauf anzeigten (Bekleidungsartikel -2,2%, Schuhe -2,4%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im Juni 2018 bei 2,3%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Juni 2018 bei 105,46 (Mai revidiert 105,40). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,3%; die Differenz zum VPI von 0,3 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI. Kräftige Preisanstiege für Restaurants und Hotels (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Höhere Preise für Treibstoffe, für Heizöl sowie für Reparaturen privater Verkehrsmittel (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI zusätzlich gegenüber dem VPI ansteigen. Überdies dämpften merklich billigere Pauschalreisen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) den HVPI weit weniger stark als den VPI. Höhere Kosten für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Preissteigerung für täglichen und wöchentlichen Einkauf deutlich höher als Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 3,3% (Mai +3,8%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 5,5% (Mai +4,4%).

 

 

 

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