"Moot Court Verwaltungsgericht 2018" der Johannes Kepler Universität und des
Landesverwaltungsgerichts Oberösterreich
Linz (lvwg ooe) - Der "Moot Court Verwaltungsgericht" - veranstaltet im Rahmen der Kooperationspartnerschaft
der Johannes Kepler Universität (JKU) mit dem Landesverwaltungsgericht Oberösterreich - fand auch im
Jahr 2018 wieder im Sommersemester statt. Wörtlich übersetzt bedeutet Moot Court "fiktives Gericht",
welches es den Studierenden ermöglichen soll, in einem Prozessspiel - also einer möglichst realitätsnahen
Simulation eines Verfahrensganges samt Gerichtsverhandlung - das theoretisch erlernte Rechtswissen praktisch umzusetzen.
Damit können und sollen die künftigen Juristen das praktische Handwerkszeug in einer professionellen
Umgebung erlernen. "Moot Courts" stellen einen wesentlichen Baustein der modernen Wissensvermittlung
in allen Rechtsbereichen dar.
Die Tradition des "Moot Court Verwaltungsgericht" soll herausragenden Studierenden mit besonderem
Interesse am Öffentlichen Recht regelmäßig die Möglichkeit verschaffen, Praxisluft zu schnuppern.
Unter der Leitung des Präsidenten des Landesverwaltungsgerichts Dr. Johannes Fischer sowie Vizerektor Univ.-Prof.
Dr. Andreas Janko und Univ.-Prof. Dr. David Leeb (beide Institut für Staatsrecht und Politische Wissenschaften
der JKU) wird ein verwaltungsgerichtliches Verfahren imitiert. Die zugrundeliegenden Fälle sind solche, die
beim Landesverwaltungsgericht tatsächlich anhängig waren und in völlig anonymisierter Form den Studierenden
zur Verfügung gestellt werden.
Das Verfahren wird von der Einbringung der Beschwerde über den Vorlageschriftsatz der belangten Behörde
und Schriftsätze allfälliger weiterer Parteien über die mündliche Verhandlung bis hin zum Erkenntnis
des Verwaltungsgerichts nachgestellt. Teams aus bis zu drei Personen schlüpfen in die Rolle von Partei(en),
belangter Behörde und Richtersenat. Die Studierenden sind gefordert, den maßgeblichen Sachverhalt zu
ermitteln und ihre Rechtsansicht mit tragfähigen Argumenten zu begründen. Neben dem Verfassen der Schriftsätze
bildet natürlich die Abhaltung der mündlichen Verhandlung stets einen Höhepunkt der Lehrveranstaltung.
Dabei werden die angehenden Juristen von den Veranstaltungsleitern genau beobachtet und erhalten im Anschluss an
die Verhandlung ein unmittelbares und ausführliches Feedback.
Thematisch mussten sich die Studierenden beim diesjährigen "Moot Court Verwaltungsgericht" mit dem
Natur- und Artenschutz befassen und es galt, je nach Zugehörigkeit zum Team "Behörde" bzw.
Oö. Umweltanwaltschaft,
"Beschwerdeführer" oder "Verwaltungsgericht" ein von einer Bezirkshauptmannschaft ausgesprochenes
Verbot der Entnahme (= der Tötung) von Bibern in einer bestimmten Umgebung zu verteidigen oder zu bekämpfen
bzw. darüber zu entscheiden.
Bei der mündlichen Verhandlung konnten die Teilnehmer dann auch in diesem Jahr erneut in einer authentischen
Umgebung - einem Verhandlungssaal des Landesverwaltungsgerichts Oberösterreich - ihr Verhandlungsgeschick
unter Beweis stellen und schulen. Die Leistungen der Studierenden waren dabei wieder äußerst beachtlich,
wenn es galt Zeugen zu vernehmen, Sachverständige zu befragen und die eigenen Standpunkte in der jeweiligen
Rolle zu vertreten. Nach der mündlichen Verhandlung liegt der Ball nun beim Team Verwaltungsgericht, das bis
Ende Juli zu entscheiden hat.
Die Studierenden haben nach Abschluss des "Moot Court Verwaltungsgericht" noch die Möglichkeit,
ihre Ergebnisse in eine Diplomarbeit münden zu lassen. Dafür ist allerdings zusätzlich noch eine
wissenschaftliche
"Legal Opinion" im thematischen Zusammenhang mit dem Moot Court zu erstellen.
Das Leitungsteam des "Moot Court Verwaltungsgericht 2018" zeigte sich mit den Ergebnissen der Studierenden
und dem Erfolg der Veranstaltung auch in diesem Jahr sehr zufrieden. "Diese hervorragende Gelegenheit eines
besonders wertvollen, praxisnahen Ausbildungsbausteins unter optimalen Rahmenbedingungen für unsere angehenden
Juristen soll jedenfalls auch in Zukunft genutzt und die Tradition des Moot Courts fortgesetzt werden", erklärten
die Lehrgangsleiter unisono.
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