Kläranlagenbericht des Nachhaltigkeitsministeriums stellt der Abwasserentsorgung ein gutes
Zeugnis aus.
Wien (bmnt) - Alle zwei Jahre veröffentlicht das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
einen umfangreichen Bericht zur kommunalen Abwasserwirtschaft. Dieser Bericht weist alle relevanten Zahlen und
Daten über die Behandlung von Abwässern in Österreich aus. Die hochwertige Klärung von Abwässern
ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für saubere Flüsse, Seen und Grundwasserreservoirs. Als wichtigste
Grundlage ist Wasser nicht nur unverzichtbar für unser tägliches Leben, auch für Wirtschaft, Landwirtschaft,
Tourismus und Energie zählt Wasser zum treibenden Faktor. Die nachhaltige Sicherung dieser wertvollen
Ressource ist eine der zentralen Aufgaben des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus. In Österreich
ist die flächendeckende Behandlung von kommunalem Abwasser sichergestellt, Österreich ist europaweit
führend bei der vollständigen Umsetzung der entsprechenden EU-Richtlinie.
Erweiterung ohne Verluste
So konnte in den letzten beiden Jahren erneut eine Steigerung des bereits sehr hohen Anschlussgrades an kommunale
Kläranlagen auf 95,2 % erzielt werden, ohne dabei Verluste in der Reinigungsleistung zu verzeichnen. Dieser
Anschlussgrad hat sich von 1971 bis 2016 von damals 47,9 Prozent auf nunmehr 95,2 Prozent gesteigert. Insgesamt
werden die Abwässer der Österreicher/innen in 1.883 Kläranlagen gereinigt. Senkgruben oder Hauskläranlagen
machen nur noch einen Bruchteil der Abwasserentsorgung aus.
Das österreichische Leitungsnetz ist mit rund 90.000 Kilometern Kanal und 80.000 Kilometern Trinkwasserleitungen
sehr gut ausgebaut. Im Jahr 2016 wurde – rein rechnerisch - eine Abwasserfracht von rund 14,82 Mio. Einwohnern
gereinigt und geklärt, davon die Abwässer von 8,35 Mio. Einwohnern aus privaten Haushalten und das Äquivalent
von rund 6,46 Mio. aus dem Fremdenverkehr bzw. industrielle und gewerbliche Abwässer.
Ergänzend dazu ist aufgrund der oft dezentralen Siedlungsstrukturen im ländlichen Raum die geordnete
Abwasserentsorgung durch insgesamt 27.452 Kleinkläranlagen (oft nur für wenige Haushalte) oder andere
individuelle Lösungen sichergestellt worden. Insgesamt werden durch alle Kläranlagen in ganz Österreich
81 % des Stickstoffs und 90 % des gesamten Phosphors aus dem Abwasser entfernt. Insofern ist die österreichische
Siedlungswasserwirtschaft ein Musterbeispiel des nachhaltigen und vorausschauenden Ressourcenschutzes.
Investitionen in die Zukunft
Um die hohen Standards weiter erfüllen zu können, muss die über Jahrzehnte geschaffene Infrastruktur
aufrechterhalten, wenn nötig erneuert und laufend verbessert werden. Von Seiten des Bundesministeriums für
Nachhaltigkeit und Tourismus wird daher die Siedlungswasserwirtschaft mit derzeit jährlich 80 Millionen Euro
gefördert. Damit wurden im Berichtsjahr 2016 Gesamtinvestitionen von 388 Mio. Euro ausgelöst. Mit innovativen
Lösungen ist sogar ein energieautarker Betrieb der immer effizienter arbeitenden Anlagen möglich. Damit
leistet der Abwassersektor seinen Beitrag zur Klima- und Energiestrategie des Bundes.
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