Heuer drei Millionen Euro an Landesbeiträgen
Bregenz (vlk) - Das Land Vorarlberg stellt heuer rund drei Millionen Euro zur Unterstützung der Regional-
und Direktvermarkter im Bereich der Ländlichen Entwicklung und Regionalwirtschaftsförderung bereit, hält
Landesrat Christian Gantner in der aktuellen Diskussion über die notwendige Förderung von Strukturen,
die regional vermarkten, fest.
Wie schon kürzlich in der Beantwortung einer Landtagsanfrage zur Reduktion von Kälbertransporten ausgeführt,
unterstützt Landesrat Gantner das Ergebnis des "Runden Tisches" vom 16. März 2018 in Bregenz.
Dabei haben sich die Landwirtschafts- und Tierschutzsprecher der im Landtag vertretenen Parteien sowie Vertreter
der Landwirtschaftskammer und der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH, der Metzger, des Vereins gegen
Tierfabriken und der Veterinär- und Landwirtschaftsabteilung im Amt der Landesregierung im Bemühen um
Tierwohl und regionale Wertschöpfung ausgetauscht. Die von allen Teilnehmern mitgetragenen Ergebnisse sind:
- 8 Stunden als maximale Dauer für Schlachtviehtransporte.
- Keine Kälber- und Schlachtviehtransporte von Vorarlberg
in Drittstaaten.
- Ziel: Zusätzlich 1.000 Kälber in Vorarlberg schlachten
und verwerten.
- Gemeinsamer Landtagsantrag aller Parteien für verstärkte
Partnerschaften mit dem Tourismus und Prüfung von Bedingungen zur verstärkten Abnahme heimischer Erzeugnisse
bei öffentlichen Einrichtungen, Vertragspartnern und Förderwerbern.
- Weiterführung der Vollmilch-Mastkälberaktion.
- Forcierung von Ländle-Produkten durch die Ländle
Qualitätsprodukte GmbH.
- Mutterkuhhaltung in Vorarlberg weiterhin unterstützen.
- Landwirtschaftliche Produktion auf mehrere Beine stützen,
z.B. durch Gemüseanbau auf geeigneten Flächen.
Absatzmöglichkeiten im Land weiter ausbauen
Weiters sind im Rahmen der Umsetzung der Landwirtschaftsstrategie "Landwirt.schafft.Leben" und des Entwicklungsprozesses
"FleischZukunftVorarlberg" derzeit große Bemühungen im Gange, die Absatzmöglichkeiten
im Land weiter auszubauen und somit zur Vermeidung von Tiertransporten beizutragen: Schwerpunkte sind insbesondere
die Fortführung des Schlachthofes Dornbirn und die kürzlich erfolgte Fixierung der Weiterführung
des Schlacht- und Zerlegebetriebes efef in Hohenems als zukunftsfähiges Schlacht-, Zerlege- und Verarbeitungszentrum
für Fleisch, der einstimmige Landtagsbeschluss vom 5. Juni 2018 "Kälbertransporte minimieren – Regionale
landwirtschaftliche Produkte im Land besser vermarkten", die Aktion "Ländle Kalbsbratwurst",
die Ausarbeitung des Programmes für Alprind und Alpochse, die Initiative im Bereich der Weideschlachtung,
verstärkte Kooperationen mit den Krankenhäusern, dem Militärkommando Vorarlberg und der Gastronomie
sowie die Gespräche über die Anpassung der Leistungsabgeltungen.
Stärkung lokaler Produzenten und der Nahversorgung
Darüber hinaus hat das Land Vorarlberg in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit verschiedenen Systempartnern
mehrere Initiativen und Förderprogramme zur Stärkung lokaler Nahversorger und regionaler Produzenten
und Vermarkter gestartet. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg kümmert sich u.a. um flächendeckende Einzelhandelsstrukturen,
die Landwirtschaftskammer Vorarlberg mit der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH und die zahlreichen
Regionalinitiativen (z.B. Klostertaler Bauerntafel, KäseStrasse Bregenzerwald, bewusstmontafon, Biosphärenpark
Großes Walsertal, Genussregion Kleinwalsertaler Wild und Rind, Bioorganisationen Vorarlberg, Verein vom Ländle
Bur etc.) bemühen sich um Qualität und verstärkte Absatzfähigkeit regionaler Produkte. Im Rahmen
der Ländlichen Entwicklung sind heuer hierfür Landesmittel in der Höhe von ca. 1,5 Millionen veranschlagt.
Daneben entwickelte das Büro für Zukunftsfragen Bewusstseinsbildungsprozesse, die auf die Selbstorganisationskraft
der Menschen vor Ort bauen und die nachhaltige Gemeindeentwicklung unterstützen. Mit ganzheitlichen Prozessen
wie "Lebenswert Leben" oder "Zämma" wurden vor Ort Meinungsbildner gewonnen, Menschen
motiviert und ein Schneeballeffekt erzeugt, wodurch das Schwinden der Nahversorger verlangsamt wurde. Im Herbst
2007 wurde die Initiative "Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung" gestartet, welche durch
den gleichnamigen Verein "Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung", dem inzwischen der Großteil
der Vorarlberger Gemeinden angehört, umgesetzt wird. Um auch in den Kleingemeinden Vorarlbergs eine funktionierende
Nahversorgung aufrecht zu erhalten, sind heuer Förderungen in der Höhe von rund 1,5 Millionen Euro in
Form von Betriebs- und Investitionskostenzuschüssen budgetiert, um ein wirtschaftliches Überleben der
regional vermarktenden Lebensmittelgeschäfte zu gewährleisten.
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