Gantner: Land Vorarlberg unterstützt
 regional vermarktende Strukturen

 

erstellt am
26. 07. 18
13:00 MEZ

Heuer drei Millionen Euro an Landesbeiträgen
Bregenz (vlk) - Das Land Vorarlberg stellt heuer rund drei Millionen Euro zur Unterstützung der Regional- und Direktvermarkter im Bereich der Ländlichen Entwicklung und Regionalwirtschaftsförderung bereit, hält Landesrat Christian Gantner in der aktuellen Diskussion über die notwendige Förderung von Strukturen, die regional vermarkten, fest.

Wie schon kürzlich in der Beantwortung einer Landtagsanfrage zur Reduktion von Kälbertransporten ausgeführt, unterstützt Landesrat Gantner das Ergebnis des "Runden Tisches" vom 16. März 2018 in Bregenz. Dabei haben sich die Landwirtschafts- und Tierschutzsprecher der im Landtag vertretenen Parteien sowie Vertreter der Landwirtschaftskammer und der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH, der Metzger, des Vereins gegen Tierfabriken und der Veterinär- und Landwirtschaftsabteilung im Amt der Landesregierung im Bemühen um Tierwohl und regionale Wertschöpfung ausgetauscht. Die von allen Teilnehmern mitgetragenen Ergebnisse sind:

  • 8 Stunden als maximale Dauer für Schlachtviehtransporte.
  • Keine Kälber- und Schlachtviehtransporte von Vorarlberg in Drittstaaten.
  • Ziel: Zusätzlich 1.000 Kälber in Vorarlberg schlachten und verwerten.
  • Gemeinsamer Landtagsantrag aller Parteien für verstärkte Partnerschaften mit dem Tourismus und Prüfung von Bedingungen zur verstärkten Abnahme heimischer Erzeugnisse bei öffentlichen Einrichtungen, Vertragspartnern und Förderwerbern.
  • Weiterführung der Vollmilch-Mastkälberaktion.
  • Forcierung von Ländle-Produkten durch die Ländle Qualitätsprodukte GmbH.
  • Mutterkuhhaltung in Vorarlberg weiterhin unterstützen.
  • Landwirtschaftliche Produktion auf mehrere Beine stützen, z.B. durch Gemüseanbau auf geeigneten Flächen.

Absatzmöglichkeiten im Land weiter ausbauen
Weiters sind im Rahmen der Umsetzung der Landwirtschaftsstrategie "Landwirt.schafft.Leben" und des Entwicklungsprozesses "FleischZukunftVorarlberg" derzeit große Bemühungen im Gange, die Absatzmöglichkeiten im Land weiter auszubauen und somit zur Vermeidung von Tiertransporten beizutragen: Schwerpunkte sind insbesondere die Fortführung des Schlachthofes Dornbirn und die kürzlich erfolgte Fixierung der Weiterführung des Schlacht- und Zerlegebetriebes efef in Hohenems als zukunftsfähiges Schlacht-, Zerlege- und Verarbeitungszentrum für Fleisch, der einstimmige Landtagsbeschluss vom 5. Juni 2018 "Kälbertransporte minimieren – Regionale landwirtschaftliche Produkte im Land besser vermarkten", die Aktion "Ländle Kalbsbratwurst", die Ausarbeitung des Programmes für Alprind und Alpochse, die Initiative im Bereich der Weideschlachtung, verstärkte Kooperationen mit den Krankenhäusern, dem Militärkommando Vorarlberg und der Gastronomie sowie die Gespräche über die Anpassung der Leistungsabgeltungen.

Stärkung lokaler Produzenten und der Nahversorgung
Darüber hinaus hat das Land Vorarlberg in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit verschiedenen Systempartnern mehrere Initiativen und Förderprogramme zur Stärkung lokaler Nahversorger und regionaler Produzenten und Vermarkter gestartet. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg kümmert sich u.a. um flächendeckende Einzelhandelsstrukturen, die Landwirtschaftskammer Vorarlberg mit der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH und die zahlreichen Regionalinitiativen (z.B. Klostertaler Bauerntafel, KäseStrasse Bregenzerwald, bewusstmontafon, Biosphärenpark Großes Walsertal, Genussregion Kleinwalsertaler Wild und Rind, Bioorganisationen Vorarlberg, Verein vom Ländle Bur etc.) bemühen sich um Qualität und verstärkte Absatzfähigkeit regionaler Produkte. Im Rahmen der Ländlichen Entwicklung sind heuer hierfür Landesmittel in der Höhe von ca. 1,5 Millionen veranschlagt.

Daneben entwickelte das Büro für Zukunftsfragen Bewusstseinsbildungsprozesse, die auf die Selbstorganisationskraft der Menschen vor Ort bauen und die nachhaltige Gemeindeentwicklung unterstützen. Mit ganzheitlichen Prozessen wie "Lebenswert Leben" oder "Zämma" wurden vor Ort Meinungsbildner gewonnen, Menschen motiviert und ein Schneeballeffekt erzeugt, wodurch das Schwinden der Nahversorger verlangsamt wurde. Im Herbst 2007 wurde die Initiative "Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung" gestartet, welche durch den gleichnamigen Verein "Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung", dem inzwischen der Großteil der Vorarlberger Gemeinden angehört, umgesetzt wird. Um auch in den Kleingemeinden Vorarlbergs eine funktionierende Nahversorgung aufrecht zu erhalten, sind heuer Förderungen in der Höhe von rund 1,5 Millionen Euro in Form von Betriebs- und Investitionskostenzuschüssen budgetiert, um ein wirtschaftliches Überleben der regional vermarktenden Lebensmittelgeschäfte zu gewährleisten.

 

 

 

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