Tempolimit zeigt positive Wirkungen
Innsbruck (lk) - Nicht erst der Blick in den Luftgütebericht 2017 zeigt, dass es seit der Tempobeschränkung
auf 100 km/h von Kufstein bis Zirl mit der Luftqualität in Tirol nach oben geht: „Der permanente Luft-100er,
der 2014 eingeführt wurde, führt nachweislich zu einer verbesserten Luft für die Tiroler Bevölkerung.
Die höchstzulässige Geschwindigkeit wirkt dabei einerseits immissionsmindernd und senkt dabei auch noch
das Unfallrisiko“, zeigt sich Verkehrslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe von der Maßnahme überzeugt.
Gemeinsames Vorgehen der LandesumwelträtInnen
Schon im Juni, im Rahmen der LandesumwelträtInnenkonferenz wurde ein gemeinsamer Beschluss formuliert, wonach
auch der Bund im Rahmen seiner Zuständigkeiten, wirksame Maßnahmen zur Reduktion der Luftschadstoffbelastung
setzen soll, um eine Klage seitens der Europäischen Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof wegen
der Überschreitung der Grenzwerte zu verhindern. „Es sollte unser Ziel sein, die Luftqualität in Tirol
weiter zu verbessern und dadurch die Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung und die Belastung für
die Umwelt zu minimieren. Die hohe Bedeutung der Fahrgeschwindigkeit für den Ausstoß von Stickstoffdioxiden
ist unbestritten. Eine mögliche Erhöhung der Tempolimits auf den Tiroler Autobahnen ist da in jeglicher
Hinsicht kontraproduktiv und abzulehnen“, sagt LHStvin Felipe.
Mehr Unfälle, mehr Treibstoff
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) verweist zudem auf den erhöhten Spritverbrauch bei höherem
Fahrtempo sowie auf das damit einhergehende höhere Unfallrisiko, da der Anhalteweg, wie auch die Schwere der
Unfälle zunimmt. Eine Reduktion des Tempos von 130 auf 100 km/h führt zusätzlich zu einer Verminderung
des Verkehrslärms um drei Dezibel. Dies wird vom menschlichen Ohr wie die Halbierung der Verkehrsmenge wahrgenommen.
Der Weg zu einer besseren Luft
„Eine vom Land Tirol beauftragte Studie zu den Tempolimits auf der A 12 Inntal Autobahn kam zu dem Ergebnis, dass
durch die Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h eine Reduktion der Stickstoffdioxidimmissionen
von bis zu 6 µg/m³ im Jahresmittel gegenüber einem permanenten „130er“ erreicht werden konnte.
Tempolimits wirken somit lufthygienisch besser als räumliche oder zeitliche Fahrverbote und sind die mit Abstand
effektivste Maßnahme gegen Schadstoffe“, sagen die Experten des Landes Ekkehard Allinger-Csollich, Leiter
der Verkehrsplanung und Andreas Krismer von der Abteilung Waldschutz.
Die Vorgaben für die Tiroler Verkehrs- und Umweltlandesrätin sind klar: „Die weitere Eindämmung
der Luftschadstoffemissionen und die Einhaltung der Stickstoffdioxidgrenzwerte sehe ich als Verpflichtung gegenüber
den Tirolerinnen und Tirolern. Dabei setzen wir auf wissenschaftlich fundierte Ergebnisse, regelmäßige
Kontrollen und eine objektive Evaluation unserer Maßnahmen. Neben dem Luft 100-er wird daher auch der öffentliche
Verkehr weiter ausgebaut sowie der Umstieg auf umweltfreundlichere Antriebsformen erleichtert“, sagt LHStvin Felipe
und fügt zuversichtlich hinzu, „die gemeinsamen Beschlüsse der LandesumweltreferentInnen bestärken
uns bei unseren Bemühungen zur deutlichen Verbesserung der Luftwerte.“
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