Einhand-Oskar, Sensoren, die Sehen helfen, und ein
Rehabilitationstrainer machen das Leben einfacher
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erstellt am
25. 07. 18
13:00 MEZ
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UNIQA Österreich und Österreichischer Behindertenrat vergeben Preis für drei
Projekte
Wien (uniqa) - Die Sieger des UNIKATE Ideenwettbewerbs 2018 für Menschen mit Behinderungen stehen fest.
Der Ideenwettbewerb, der 2011 ins Leben gerufen wurde, zeichnet Ideen aus, die das Leben von Menschen mit Behinderungen
vereinfachen. UNIKATE sind ein gemeinsames Projekt von UNIQA Österreich, dem Österreichischen Behindertenrat
und dem Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung der TU-Wien.
Der Preis geht heuer an die Schüler Niklas Brandacher und Marlene Feuchtinger (HTL Braunau), Felix Götzhaber
und Marco Kobald (HTL Klagenfurt) sowie den Studenten Johannes Strelka-Petz (TU Wien). Alle drei Siegerprojekte
werden mit jeweils 2.000 Euro Preisgeld unterstützt. Peter Eichler, Vorstand UNIQA Österreich und Herbert
Pichler, Präsident des Österreichischen Behindertenrats, ehrten die Sieger im UNIQA Tower. Eichler: „Es
ist immer wieder sehr berührend, wenn man sieht, wie technische Lösungen plötzlich das Leben von
Menschen mit Behinderungen einfacher machen und ihnen dadurch neue Möglichkeiten eröffnen.“ Behindertenrat-Präsident
Herbert Pichler schlägt in dieselbe Kerbe: „Durch UNIKATE wird Inklusion zum Innovationsmotor. HTL-Schülerinnen
und Schüler sowie TU-Studierende arbeiteten zusammen mit Menschen mit Behinderungen an technischen Innovationen
für ein barrierefreieres Leben. Zusammenarbeit und Vernetzung sind für den Österreichischen Behindertenrat
besonders wichtig, UNIKATE zeigt, was daraus Großartiges entstehen kann.“ Im Rahmen eines Inkubator-Workshops
an der TU Wien wurden die eingereichten Projektideen im Februar gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen weiterentwickelt.
Projekt 1: Wenn Sensoren Sehen helfen
Niklas Brandacher und Marlene Feuchtinger von der HTL Braunau haben eine Orientierungshilfe erfunden und entwickelt,
die Menschen mit Sehbehinderung hilft. Ein Ultraschallsensor zeichnet die Entfernung zu einem potenziellen Hindernis
auf. Die in einer Art „Taschenlampe“ verbaute Elektronik, konvertiert die ermittelten Entfernungswerte anschließend
in ein Vibrationssignal, welches mit seiner Intensität den Abstand zum Hindernis fühlbar machen soll.
Zusätzlich zur Taschenlampe wurde ein App-Prototyp entwickelt, welcher als weitere Schnittstelle zum aufgezeichneten
Abstandswert fungiert. Über eine Sprachausgabe, wird der Abstandswert akustisch vermittelt.
Projekt 2: Der „Einhand Oskar“: Die Einhand-Braille-Tastatur
Johannes Strelka-Petz der an der TU WienVerfahrenstechnik studiert, hat die Einhand Braille-Tastatur „Oskar“
erfunden und umgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Braille-Zeile für PCs. Die Tastatur
wird ohne Unterlage mit einer Hand bedient. Das ist für Menschen mit Sehbehinderung praktisch, wenn sie etwa
in der U-Bahn ein SMS oder E-Mail schreiben wollen.
Projekt 3: Memoryactive Rehabilationstrainer
Felix Götzhaber und Marco Kobald von der HTL Klagenfurt hatten die Idee einen Memoryactive Rehabilitationstrainer
umzusetzen. Ein Computerprogramm hilft die Genesung, etwa nach einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirn-Trauma,
zu beschleunigen. Der Trainer animiert nicht nur Übungen durchzuführen, sondern auch sie richtig durchzuführen.
Er gibt Rückmeldung, ob eine Bewegung korrekt durchgeführt worden ist, oder nicht.
Österreichischer Behindertenrat
Der Österreichische Behindertenrat ist die Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs.
Sie vertritt mit 80 Mitgliedsverbänden die Interessen von rund 400.000 Menschen mit Behinderungen in Österreich
und ist als Mitglied des Europäischen Behindertenforums (EDF) auch international aktiv.
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