Nach Unwetter in Pettneu: Rund 12 Millionen Euro Schaden erwartet
Innsrbruck (lk) - LH Günther Platter erkundigte sich am 4. August bei Betroffenen aus Pettneu
am Arlberg und dem Ortsteil Schnann über das Ausmaß der Schäden und versprach rasche, unbürokratische
Hilfe von Seiten des Landes. Gemeinsam mit Bürgermeister Manfred Matt und Vertretern der Einsatzorganisationen
besprach der Landeshauptmann den aktuellen Stand der Aufräumarbeiten und die weitere Vorgehensweise. Die Tiroler
Landesregierung wird bereits am 15. August entsprechende Soforthilfemaßnahmen beschließen.
„Die gute Nachricht vorweg: Es sind keine Personen zu Schaden gekommen und auch keine Wohngebäude zerstört
worden. Unglaubliches Glück hatten Wanderer, die kurz zuvor im betroffenen Gebiet unterwegs waren. Zum Teil
erheblich sind die durch Überflutungen in Kellern und Wohnräumen verursachten Sachschäden sowie
Verschmutzungen an Hausfassaden und Beschädigungen von Brückenanlagen“, berichtet der Landeshauptmann.
Noch höher seien die Schäden an Betriebsanlagen im Gewerbepark Schnann, die durch das rückgestaute
Wasser der Rosanna teilweise bis zu zwei Meter unter Wasser gesetzt wurden. „Allein bei den Betrieben müssen
wir mit einer Schadenssumme von mindestens vier Millionen Euro rechnen. Besonders schwer erwischt hat es dabei
die Metzgerei Wetter Wild Österreich. Nicht mit eingerechnet sind die Schäden an Privathäusern,
die Instandsetzung von Straßen und Wegen und der beschädigten vier Brücken sowie die Kosten für
den Abtransport des Murenmaterials. Ohne noch die Höhe der Schäden an der Bahnstrecke zu kennen, müssen
wir von zehn bis zwölf Millionen Euro Schadenssumme ausgehen,“ zieht der Landeshauptmann eine erste vorsichtige
Bilanz.
Außer Diskussion steht für LH Platter, dass allen Betroffenen rasch geholfen wird: „Wie bei bisherigen
Ereignissen, werden wir auch diesmal rasch und unbürokratisch Hilfe leisten und die entsprechenden Beschlüsse
in der Sitzung der Tiroler Landesregierung am 15. August treffen. Wir werden dort die Abgeltung der Schadenssummen
mit Mitteln des Katastrophenfonds beschließen und eine Sofortauszahlung von 50 Prozent des Landesanteils
veranlassen. Zudem bin ich mit Bundeskanzler Sebastian Kurz in Kontakt, der ebenfalls rasche Hilfe der Bundesregierung
zugesichert hat.“
„Die Aufräumarbeiten im Dorf und im Gewerbepark Schnann konnten dank der Freiwilligen Feuerwehr und vieler
freiwilliger Helferinnen und Helfer bereits abgeschlossen werden. Auch die Stanzertalstraße sowie die Bahnverbindung
zwischen Landeck und Bludenz konnten rasch für den öffentlichen Verkehr freigegeben werden“, informiert
der stellvertretende Bezirkshauptmann von Landeck, Siegmund Geiger. „Die Menge an Geröllmassen ist unvorstellbar!
Der Freiwilligen Feuerwehr, den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie der Einsatzleitung mit BH-Stellvertreter
Siegmund Geiger und Bürgermeister Manfred Matt an der Spitze sowie allen, die bei den Aufräumarbeiten
mitgeholfen haben, sei aufrichtig für ihren großartigen Einsatz gedankt“, betont LH Platter. Auch die
Zusammenarbeit mit Expertenteams der Schutzwasserwirtschaft, der Wildbach- und Lawinenverbauung unter der Leitung
von Gebhard Walter sowie der ÖBB habe einmal mehr reibungslos funktioniert.
Laut Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung und der Schutzwasserwirtschaft haben die Murenabgänge im
Gridlontobel und in der Schnanner Klamm rund 350.000 m3 Material in Bewegung gesetzt. Dieses so genannte Murenmaterial
wird nun zur Errichtung von Schutzdämmen entlang des Dorfbaches eingesetzt und auf dafür bewilligten
Flächen im Bereich Gridlontobel und Strengen deponiert.
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