Salzburger Plaktsäulen sind im August wieder temporärer Kunst-Schau-Platz
Salzburg (stadt) - In Salzburg sorgen mehr als 250 Litfaßsäulen im öffentlichen Raum für
aktuelle Infos aus dem Kulturleben. In den vergangenen Jahren haben die klassischen Annoncier-Säulen außerdem
zeitgenössische „Geschwister“ bekommen – die drehbaren City-Light-Säulen und die digitalen City-Lights
(Digi-Screens) für bewegte Bilder. Im August 2018 werden Litfaßsäulen aller Generationen wieder
zum temporären Kunstschauplatz:
Die Stadt Salzburg hat im Frühjahr in Zusammenarbeit mit dem Kunstbeirat, der Progress Werbung und der Kulturabteilung
des Landes zum fünften Wettbewerb „Kunst-Litfaßsäulen“ eingeladen. Die acht Siegerprojekte setzen
sich wieder in sehr unterschiedlicher, pointierter Form mit dem Medium Plakatsäule in allen Erscheinungsformen
auseinander. Prämiert und realisiert wurden fünf analoge und drei digitale Projekte:
• Reinhold Bidner Litfaß-Eule, klassische Litfaßsäule, Franz-Josef-Kai 39
• Karin Fisslthaler Social Network, klassische Litfaßsäule, Franz-Josef-Kai 27 (S-Bahn)
• Gunda Gruber koordinaten korrektur, klassische Litfaßsäule, Giselakai 51-53
• Ines Hochgerner Die Verantwortlichkeiten sind komplex verteilt,
City-Light-Säule, Schumacherstraße (Stadtbibliothek)
• Matthias Krinzinger Kleinvieh macht auch Glanz, klassische Litfaßsäule,
Franz-Josef-Straße 1
• Lavinia Lanner Ich seh, ich seh, klassische Litfaßsäule, Giselakai 47
• Claudia Larcher Urban Landscape, Digi-Screens im Stadtraum
• Ina Loitzl Pieta reloaded, Digi-Screens im Stadtraum
Litfaßsäulen als temporärer Ausstellungsraum
Angeregt wurde die Aktion für Kunst im öffentlichen Raum im Jahr 2013 vom Vorsitzenden des Kunstbeirates,
Werner Thuswaldner, und Progress-Geschäftsführer Fred Kendlbacher, der die Plakatsäulen und Digi-Screens
als Ausstellungsflächen zur Verfügung stellt.
Dagmar Aigner, stellvertretende Leiterin der MA 2 - Kultur, Bildung & Wissen, sagt: „Das Projekt Kunst-Litfaßsäulen
ist zwar eigentlich noch jung – im Jahr 2014 wurden die ersten prämierten Arbeiten in der Öffentlichkeit
gezeigt -, dennoch hat es sich schon als fixer Bestandteil des Salzburger Kultursommers etabliert. Spannend sind
auch heuer wieder die Bandbreite und Aktualität der Themen, und die differenzierten Stilmittel, die von den
Künstlerinnen und Künstlern eingesetzt wurden.“
Der Vorsitzende des Kunstbeirats, Werner Thuswaldner, erläutert den Ursprung der Initiative für diese
spezifische Präsentationsform von Kunst im öffentlichen Raum: „Zwischen Kunst und Werbung gibt es durchaus
Überschneidungen. Ein gutes Beispiel dafür sind die künstlerisch gestalteten Litfaßsäulen
in der Stadt Salzburg. Jahr für Jahr erbringt die Zusammenarbeit zwischen der Progress Werbung, der Kulturabteilung
der Stadt und dem Kunstbeirat sowie der Kulturabteilung des Landes, wenn sie die Künstlerinnen und Künstler
gemeinsam zu einem Litfaßsäulen-Wettbewerb aufrufen, überraschende Ergebnisse.“
Das in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts erfundene Medium habe bewegte Zeiten überlebt und bewähre
sich auch heute noch als Plakatfläche und Werbeträger im öffentlichen Raum, sagt Werner Thuswaldner.
„Aber eben nicht nur als Werbeträger, sondern auch als Träger künstlerischer Botschaften. Die rege
Beteiligung und die Qualität der Einreichungen zeigen, dass die Möglichkeiten und Formen noch lang nicht
ausgereizt sind, zumal die digitale Technik zusätzliche innovative Lösungen anbietet. Die Kunst im öffentlichen
Raum wird ihrem Anspruch, zu einer Sensibilisierung der Wahrnehmung beizutragen, vollauf gerecht.“
Fred Kendlbacher, GF der Progress Werbung und gemeinsam mit Werner Thuswaldner Initiator des Projekts, ergänzt:
„Den Dialog mit dem Publikum suchen, Kunst dort präsentieren, wo sie sich dem Alltag aussetzen muss, statt
im geschützten Museumsraum. Das ist ein wesentlicher Ansatz für die Salzburger Kunst-Litfaßsäulen.“
Progress stellt die klassischen und digitalen Litfaßsäulen zur Verfügung und übernimmt die
Plakatierung.
„Wir tun das gerne.“, betont Kendlbacher. „Erstens zählt Kulturförderung zu unserer Unternehmensidentität
und zweitens, ist es wichtig, unser Medium immer neu zu inszenieren. Um zu verstehen: Out of Home wirkt. Und bewirkt.“
Dietgard Grimmer, Referentin für Bildende Kunst in der Kulturabteilung des Landes, über die Kunst-Intervention
in der Festspielzeit: „Sehr positiv und spannend ist die Erweiterung und Vielfalt der Kunst-Litfaßsäulen
von ursprünglich rein klassischen Plakatsäulen in den Bereich der neuen Medien – die drehbare City Light
Säule und seit dem Vorjahr auch Kurzfilme auf den Digi-Screens.“
Wie im Vorjahr gibt es am Eröffnungstag, 2. August, eine geführte Besichtigungsrunde per Fahrrad zu allen
Kunst-Säulen für Interessierte. Treffpunkt um 18 Uhr am Giselakai 51, Dauer ca. eine Stunde.
Daten & Fakten
Die Salzburger Kunst-Litfaßsäulen sind ein Projekt der Abteilung Kultur, Bildung & Wissen der
Stadt Salzburg in Zusammenarbeit mit dem Kunstbeirat Salzburg, der Kulturabteilung des Landes Salzburg und der
Progress Werbung. Die ausgewählten Projekte werden von der Abteilung Kultur, Bildung und Wissen der Stadt
Salzburg sowie der Abteilung Kultur, Bildung und Gesellschaft des Landes Salzburg jeweils mit 1.000 Euro (in Summe
2.000 Euro) pro Plakatsäule/Digi-Screen-Arbeit für die Entwurfsgestaltung unterstützt; die Kosten
für die Ausführung der Werke übernimmt die Progress Werbung.
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