Erneuerbare Energien weltweit auf dem Vormarsch
Wien (erneuerbare-energie) - Die weltweit installierte Leistung an Sonnenenergie und Windenergie hat im
ersten Halbjahr 2018 eine Billion Watt überschritten (1.000 Gigawatt). Diese Zahl entspricht dem 250 fachen
der in Österreich installierten Leistung von rund 4 Gigawatt Solar- und Windenergie. Die Analysen der Branchenexperten
von Bloomberg New Energy Finance zeigen, dass rund 90% dieser Leistung in den letzten zehn Jahren hinzugekommen
sind. Weltweit sind Wind- und Sonnenenergie bereits heute günstiger als die Energie aus neuen fossilen und
nuklearen Kraftwerken. Bloomberg rechnet daher damit, dass die nächste Billion bereits 2023 erreicht wird.
Knapp 40% der Windenergie und rund 60% der Sonnenenergie sind bereits in Asien installiert.
„In ihrem heute veröffentlichten Bericht zeigt Bloomberg New Energy Finance, dass wir die Mittel zur Bekämpfung
des Klimawandels schon in der Hand haben“, so Florian Maringer, Geschäftsführer des Dachverband Erneuerbare
Energie Österreich (EEÖ). Energie aus neu errichteten fossilen und nuklearen Kraftwerken, ist bereits
heute teurer als viele erneuerbare Energien. Daher werden auch in Zukunft Erneuerbare den Löwenanteil neu
installierter Erzeugungsleistung stemmen. Im Jahr 2017 wurde erneut doppelt so viel in die erneuerbare Stromerzeugung
investiert als in die Fossile.
Aktuell sind 54% der insgesamt 1.013 Gigawatt installierter Leistung aus Wind- und 46% aus Sonnenenergie. Rund
97% der Windenergie kommt dabei aus der Onshore Windenergie. Die aktuellen Prognosen gehen davon aus, dass Solar
und Wind 2023 die nächste Billion Watt erreichen und Sonnenenergie einen größeren Anteil haben
wird.
Europa hinkt in der Entwicklung leider hinterher. Ein Großteil der installierten Leistung ist in Asien installiert
und damit auch der Industrievorteil. „Europa benötigt die Energiewende nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes,
hier geht es um Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit. Die Industrie braucht ein klares Signal und europäische
Partner um die Energiewende voran zu bringen“, so Maringer. „Deutschland oder Dänemark zeigen vor wie es funktionieren
kann. Natürlich bremsen und blockieren immer wieder Vertreter der hochsubventionierten fossilen Wirtschaft.“
Die globale Wende hin zu erneuerbaren Energien ist jedoch eine große Chance für innovative und technologisch
fortgeschrittene Länder wie Österreich. Während der österreichischen EU Ratspräsidentschaft
besteht die einmalige Möglichkeit diese zu nutzen. Österreich ist nicht nur verantwortlich für ein
neues Design der veralteten fossilen Strommärkte. Es sitzt auch am Tisch für ein langfristiges EU Budget,
die Klima- und Energiepläne bis 2030 und 2050 und muss ebenso Pläne wie auch ein neues Energiegesetz
vorlegen. Letzteres muss gewährleisten, dass das Ziel 100% erneuerbarer Stromerzeugung bis 2030 erreicht wird
und Österreich am globalen Trend teilnimmt.
In Österreich stammten 2017 rund 26% der Stromproduktion aus fossilen Energien, 57% aus Wasserkraft, 9% aus
Windkraft, 5% aus Biomasse, 2% aus Photovoltaik und 1% aus Biogas.
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