Wien (bmi) - Was am 1. August 1975 in der Wiener Polizeischule begann, wuchs im Lauf von 42 Dienstjahren zu
vielen Höhepunkten an: Ernst Punzer wurde am 31. Juli 2018 von Kabinettchef Ministerialrat Ing. Mag. Reinhard
Teufel für sein Lebenswerk geehrt.
Einer "Legende" des Bundeskriminalamts wurde von Ministerialrat Ing. Mag. Reinhard Teufel, Kabinettchef
im Bundesministerium für Inneres, am 31. Juli 2018 in Wien das "Goldene Verdienstzeichen der Republik
Österreich" verliehen: Ernst Punzer. "Es freut mich, Ihnen im Namen von Innenminister Herbert Kickl,
das Ehrenzeichen überreichen zu dürfen", sagte der Kabinettchef. "Sie haben durch Ihr Wirken
bleibende Spuren hinterlassen – höchst positive Spuren. Sie gelten mittlerweile als Legende des Bundeskriminalamts,
ein Attribut, das nicht jedem Mitarbeiter zuteil wird und das Sie sich hart erarbeitet haben. Ich wünsche
Ihnen weiterhin das Allerbeste – Sie haben Ihren Ruhestand wohl verdient."
Ernst Punzers Polizeikarriere im Detail
1975, noch während der Grundausbildung, war Punzer mit Kollegen der damaligen Wiener Alarmabteilung zur Sicherung
der OPEC-Zentrale in Wien eingesetzt, als sechs Terroristen unter Führung von "Carlos", einem venezolanischen
Terroristen, Geiseln nahmen und drei Menschen ermordeten. Ein Jahrzehnt später! Drei Terroristen mit Sturmgewehren
töteten am Schalter der El-Al-Fluglinie in der Abflughalle Wien Schwechat drei Menschen, verletzten 39 teils
schwer. Ernst Punzer in der staatspolizeilichen Abteilung bearbeitete den Fall. Ortswechsel nach Thailand: 1991
stürzte das Flugzeug einer österreichischen Fluglinie ab. Unter 223 Toten waren 89 Menschen aus Österreich.
Punzer half mit bei der Bergung und Identifizierung der Opfer. Auch bei der Identifizierung der österreichischen
Toten nach der Tsunami Katastrophe 2004 war er dabei.
Der pensionierte Kriminalist wirkte an unzähligen Leichenidentifizierungen im Rahmen von Interpol mit und
koordinierte die internationale Zusammenarbeit bei Fahndungen nach vermissten österreichischen Staatsbürgern.
Auch bei den Vermisstenfällen Natascha Kampusch und Julia Kührer war er als Aktenführer beteiligt.
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