Starkes Betriebsergebnis und Risikoumfeld lassen Nettogewinn auf EUR 774 Mio steigen
Wien (erstegroup) - “Das Halbjahresergebnis, das sich um 24 Prozent auf 774 Millionen Euro verbessert hat,
zählt zu den besten in unserer Geschichte. Zu einem anhaltend positiven Risikoumfeld kommt ein erfreulicher
Anstieg von 3,3 Prozent im Zinsüberschuss und von 5,3 Prozent im Provisionsüberschuss hinzu. Die Dynamik
dieser Entwicklung hat sich im zweiten Quartal deutlich verstärkt und wesentlich zum Rückgang der Kosten-Ertrags-Relation
von 64,3 Prozent auf 58,8 Prozent im Quartalsvergleich beigetragen.
"Wir sind ziemlich überzeugt davon, dass sich die positive Geschäftsdynamik auch in der zweiten
Jahreshälfte fortsetzten wird. Ein wesentlicher Treiber dafür liegt in der anhaltenden Outperformance
der Volkswirtschaften im CEE-Raum, die durch niedrige Arbeitslosenraten, steigende Reallöhne und zunehmende
wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit hervorstechen“, kommentierte Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender der
Erste Group Bank AG, die Halbjahreszahlen.
Highlights GuV-Zahlen: 1-6 2018 verglichen mit 1-6 2017, Bilanzzahlen: 30. Juni 2018 verglichen mit 31. Dezember
2017
Der Zinsüberschuss stieg – vor allem in Tschechien und in Rumänien – auf EUR 2.213,8 Mio (+3,3%; EUR
2.143,0 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 959,3 Mio (+5,3%; EUR 910,9 Mio). Anstiege
gab es insbesondere bei den Erträgen aus dem Zahlungsverkehr und der Vermögensverwaltung, aber auch im
Kreditgeschäft. Während sich das Handelsergebnis deutlich auf EUR 11,9 Mio (EUR 102,9 Mio) verringerte,
verbesserte sich gleichzeitig die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value
bilanziert, auf EUR 66,6 Mio (EUR 4,5 Mio). Die Betriebserträge stiegen auf EUR 3.374,1 Mio. (+2,5%; EUR 3.292,8
Mio). Der höhere Verwaltungsaufwand von EUR 2.076,5 Mio (+3,6%; EUR 2.003,5 Mio) war vor allem auf gestiegene
Personalaufwendungen in Höhe von EUR 1.216,7 Mio (+5,7%; EUR 1.151,3 Mio) zurückzuführen. Abschreibungen
erhöhten sich leicht (+1,8%), Sachaufwendungen blieben nahezu unverändert (+0,5%). In den Sachaufwendungen
wurden bereits fast gänzlich die für 2018 erwarteten Aufwendungen für Beitragsleistungen in Einlagensicherungssysteme
in Höhe von EUR 80,2 Mio (EUR 68,6 Mio) verbucht. Insgesamt resultierte daraus ein leichter Anstieg im Betriebsergebnis
auf EUR 1.297,6 Mio (+0,7%; EUR 1.289,3 Mio). Die Kosten-Ertrags-Relation stieg auf 61,5% (60,8%).
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettoauflösungen bedingt
durch die verbesserte Kreditqualität auf EUR 73,2 Mio bzw. bereinigt um Zuführungen zu Rückstellungen
für Verpflichtungen und gegebene Garantien auf -12 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands
(Nettodotierungen EUR 104,3 Mio bzw. 15 Basispunkte). Der Grund dafür war der deutliche Rückgang des
Saldos aus der Dotierung bzw. Auflösung von Vorsorgen für das Kreditgeschäft in nahezu allen Segmenten,
insbesondere in Kroatien und in Österreich. Die NPL-Quote verbesserte sich weiter auf 3,6% (4,0%), die NPL-Deckungsquote
stieg auf 72,0% (68,8%), jeweils bezogen auf Bruttokundenkredite.
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -204,6 Mio (EUR -209,8 Mio). Darin enthalten sind Aufwendungen
für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds in Höhe von EUR 71,3 Mio (EUR 65,4 Mio). Die
Banken- und Transaktionssteuern stiegen – vor allem in Ungarn und in der Slowakei – auf EUR 63,0 Mio (EUR 59,4
Mio); davon entfielen EUR 13,8 Mio (EUR 13,3 Mio) auf die ungarische Bankensteuer für das gesamte Geschäftsjahr.
Die sonstigen Steuern gingen auf EUR 6,5 Mio (EUR 11,9 Mio) zurück.
Das den Minderheiten zuzurechnende Periodenergebnis reduzierte sich leicht auf EUR 165,5 Mio (-2,1%; EUR 169,1
Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis erhöhte sich auf EUR
774,3 Mio (+24,0%; EUR 624,7 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital reduzierte sich auf EUR 16,7 Mrd (EUR 17,3 Mrd). Die Umstellung
auf den neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 führte zu einer Verringerung des gesamten
bilanziellen Eigenkapitals in Höhe von EUR 0,7 Mrd. Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR)
festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Harte Kernkapital (CET 1, Basel 3 aktuell) auf EUR 14,7 Mrd
(EUR 14,7 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (Basel 3 aktuell) auf EUR 20,3 Mrd (EUR 20,3 Mrd). Bei
der Berechnung wurde der Zwischengewinn berücksichtigt. Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das
Kredit-, Markt- und operationelles Risiko (Basel 3 aktuell) inkludiert, stieg auf EUR 116,3 Mrd (EUR 110,0 Mrd).
Die Harte Kernkapitalquote (CET 1, Basel 3 aktuell) lag bei 12,6% (13,4%), die Eigenmittelquote (Basel 3 aktuell)
bei 17,4% (18,5%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 229,9 Mrd (+4,2%; EUR 220,7 Mrd). Während sich auf der Aktivseite Kassenbestand
und Guthaben auf EUR 16,9 Mrd (EUR 21,8 Mrd) verringerten, erhöhten sich Kredite an Banken auf EUR 17,1 Mrd
(EUR 9,1 Mrd). Die Kundenkredite stiegen auf EUR 144,7 Mrd (+3,7%; EUR 139,5 Mrd). Passivseitig gab es einen Zuwachs
sowohl bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 17,9 Mrd (EUR 16,3 Mrd) als auch erneut bei Kundeneinlagen
– insbesondere in Österreich, Tschechien und in der Slowakei auf EUR 156,8 Mrd (+3,9%; EUR 151,0 Mrd). Das
Kredit-Einlagen-Verhältnis lag bei 92,3% (92,4%).
Ausblick
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollten Kreditwachstum unterstützen. Für die Kernmärkte der Erste
Group in CEE, inklusive Österreich, wird für 2018 ein reales BIP-Wachstum von etwa 3% bis 4% erwartet,
in erster Linie weiterhin getragen durch robuste Inlandsnachfrage. In CEE sollten Reallohnzuwächse und niedrige
Arbeitslosigkeit die Wirtschaftstätigkeit fördern. Wir gehen davon aus, dass die CEE-Staaten ihre Haushaltsdisziplin
beibehalten werden.
Geschäftsaussichten. Die Erste Group hat für 2018 ein ROTE-Ziel von über 10% (basierend auf dem
durchschnittlichen um immaterielle Vermögenswerte bereinigten Eigenkapital 2018) festgelegt. Folgende Annahmen
werden getroffen: leicht steigende Einnahmen (unter Zugrundelegung eines Nettokreditwachstums von über 5%
und Zinserhöhungen in Tschechien und Rumänien), leicht rückläufige Kosten dank niedrigerer
Projektkosten und Risikokosten weiterhin auf im langjährigen Vergleich niedrigem Niveau.
Risikofaktoren für die Prognose sind eine andere als erwartete Zinsentwicklung, gegen Banken gerichtete politische
oder regulatorische Maßnahmen sowie geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen.
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