Europäische Union plant im Herbst Beschluss einer neuen Trinkwasserrichtlinie – LR Fellner
warnt in diesem Zusammenhang vor hohen Mehrkosten
Brüssel/Klagenfurt (lpd) - Aktuell sieht die neue Richtlinie der EU, die Anfang 2019 in Kraft treten
soll, strengere Kontrollen und Grenzwerte für Wasser vor als bisher. Kleine Wasserversorger (bis 100 m³/Tag)
sollen in Zukunft statt einmal zehnmal jährlich Proben und Analysen beauftragen. Dies würde auch die
Kosten verzehnfachen, statt 300 Euro müssten die kleinen Versorger dann 3.000 Euro pro Jahr für Proben
und Analysen ausgeben. Für viele kleine Anlagen könnte dies existenzbedrohend sein.
„Die Qualität unseres heimischen Trinkwassers ist im Europavergleich spitze“, so Kärntens Wasserwirtschaftsreferent
Landesrat Daniel Fellner am 10. August. Daher sei es nicht einzusehen, warum plötzlich hierzulande eine
Richtlinie exekutiert werden solle, die keinerlei Qualitätssteigerungen, wohl aber deutlich höhere Kosten
für Wasserversorger und letztlich auch für die Bürgerinnen und Bürger nach sich ziehe. Positiv
gesehen wird im Entwurf eine verpflichtend vorgesehene Risikoanalyse. Nur sollte dann für Anlagen ohne Gefahrenpotenzial
keine Verschärfung der Überwachung aufgezwungen werden, da diese nur teuer und unbegründet sei.
Ein Eingriff in das bisher schon strenge und auf einem sehr hohen Niveau angesiedelte Überwachungsprogramm
sei überdies mit der Subsidiarität, also der Selbstbestimmung der Mitgliedsstaaten, nicht in Übereinstimmung
zu bringen.
Fellner, der als zuständiger Landesrat gerade eine Kärntner Wassercharta erarbeiten lässt, die leistbares
und hochqualitatives Wasser für die nächsten Generationen sicherstellt, warnt: „Viele Punkte der geplanten
EU-Richtlinie würden hierzulande nichts verbessern, sondern teurer machen.“ Nicht zuletzt aus diesem Grund
habe das Land Kärnten federführend für die Bundesländer bereits einige Abänderungsanträge
gestellt. „Wünschenswert wäre es natürlich, dass alle Bundesländer mit vereinten Kräften
gegen die neue EU-Trinkwasserrichtlinie auftreten und so doch noch eine Abänderung in unserem Sinne erreichen“,
betont Fellner.
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