Bei den europaweit profilierten Tunnelbauern ist das Projekt mit hohen technischen Anforderungen
in den besten Händen.
Linz (swietelsky) - Der bestehende Karawankentunnel - ein Grenztunnel zwischen den Republiken Österreich
und Slowenien an der A 11 Karawanken Autobahn - hat eine Gesamtlänge von 7,9 Kilometern. Davon entfallen 4.441
Meter auf das österreichische Staatsgebiet, weitere 3.477 Meter liegen auf slowenischem Hoheitsgebiet. Betrieben
wird der Tunnel gemeinsam von ASFINAG und dem slowenischen Autobahnbetreiber DARS. 2018 startet die ASFINAG zeitgleich
mit dem slowenischen Autobahnbetreiber DARS den Vollausbau des Karawankentunnels. Erster Schritt ist der Neubau
einer zweiten Tunnelröhre.
"Der Auftrag über den Neubau einer zweiten Röhre beim Karawankentunnel hat ein Volumen von rund
90 Mio. Euro. Er ist eine Auszeichnung für die Swietelsky -Baugesellschaft und ihr Tunnelbau-Unternehmen,
die in diesem Fall gemeinsam als ARGE beauftragt wurden. Wir sind auf Untertagebauprojekte hochspezialisiert und
können auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen", betont der Sprecher der Konzern-Geschäftsführung
Karl Weidlinger. Aktuell ist Swietelsky bei zahlreichen großen europäischen Tunnelbau-Projekten engagiert
- von Stuttgart 21 über den Albaufstieg der Bahnstrecke Wendlingen-Ulm bis hin zum Semmering Basistunnel-Abschnitt
"Fröschnitzgraben".
Große technische Herausforderungen
Für die Tunnelbauer von Swietelsky , die bereits bei der Errichtung der ersten Röhre maßgeblich
mitgewirkt hatten, liegen die besonderen Herausforderungen des Projektes in der Beherrschung der als schwierig
prognostizierten geologischen Verhältnisse, sowie den zu erwartenden massiven Wasserzutritten von bis zu 100
l/s.
Das Projekt wird durch die ambitioniert bemessene Bauzeit und die sicherheitstechnische Vorgabe, sämtliche
Querschläge noch während der Vortriebsarbeiten zur Bestandsröhre hin durchzuschlagen und elektromaschinell
auszustatten, auch zu einer logistischen Mammutaufgabe. "Durch die Erfahrung und das spezifische Know-how
unserer exzellenten Tunnelbau-Spezialisten ist der Auftrag bei Swietelsky in den besten Händen", so
Weidlinger.
Mehr Sicherheit und schneller Vorankommen
Nach Vollausbau wird es keinen Gegenverkehr im Tunnel mehr geben. Zwei sicherheitstechnisch topmoderne Tunnelröhren
mit je zwei Fahrspuren garantieren höchste Sicherheit für alle Lenkerinnen und Lenker. Die Errichtung
der zweiten Tunnelröhre beseitigt auch das Nadelöhr auf dem Weg in den Süden beziehungsweise wieder
retour. Die vor allem im Sommer wiederholt aufgetretenen Staus sind dann Geschichte. Das niedrige Tempolimit in
einem Gegenverkehrstunnel ist durch den Vollausbau ebenfalls nicht mehr erforderlich. Im Karawankentunnel wird
dann wie in allen zweiröhrigen Tunnel Tempo 100 als Höchstgeschwindigkeit gelten.
Die Meilensteine bis zum Vollbetrieb
Die Ausschreibung für den Neubau der zweiten Tunnelröhre erfolgte 2017. Mit dem Bau des mehr als
vier Kilometer langen Tunnelabschnittes auf österreichischer Seite wird am 10. September 2018 begonnen. Anfang
2024 geht der knapp acht Kilometer lange Karawankentunnel in Vollbetrieb. Nach dem Tunnelanschlag erfolgen der
Ausbruch und die Errichtung der Betonschale der zweiten Tunnelröhre sowie der Flucht und Rettungswege, wobei
sowohl von österreichischer als auch zugleich von slowenischer Seite aus gearbeitet wird. Nach der Fertigstellung
des Rohbaus erfolgt der Innenausbau, insbesondere die Ausstattung mit modernster Sicherheitstechnik.
Eckdaten zum Neubau der zweiten Tunnelröhre (Oströhre)
- Tunnellänge Österreich: ca. 4.441 m
- Tunnellänge Slowenien: ca. 3.477 m
- Tunnellänge gesamt: ca. 7.918 m
- Baukosten Österreich: ca. 168 Mio. Euro
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