Wohnen in Wien verschlingt mehr vom
 Nettoeinkommen als in deutschen Städten

 

erstellt am
08. 08. 18
13:00 MEZ

Österreich-Deutschland Immobilien-Preisanalyse: Wiener geben 56 Prozent für Miete aus, Berliner 46 Prozent
Berlin/Wien (immobilienscout24) - Wer wohnt teurer – die Deutschen oder die Österreicher? Die Betrachtung der absoluten Miet- und Kaufpreise etwa in München legt den Schluss nahe, dass die deutschen Nachbarn für das Wohnen mehr bezahlen müssen. Gemessen an der Kaufkraft zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Wer in Wien eine Wohnung mieten oder kaufen möchte, muss mehr oder zumindest gleich viel von seinem Einkommen dafür hinblättern wie in vergleichbaren deutschen Städten. Das zeigt eine Preisanalyse von ImmobilienScout24 mit Kaufkraftdaten des Marktforschungsinstituts GfK und von checkmyplace.com.

Anteil am Jahresnettoeinkommen seit 2017 gestiegen
Für eine durchschnittliche 80m2 Wohnung betragen die Mietkosten in Wien jährlich rund 12.300 Euro, in München mit rund 14.800 Euro um einiges mehr. Dank der höheren Kaufkraft in der bayrischen Landeshauptstadt geben Wiener und Münchner allerdings etwa gleich viel von ihrem Jahresnetto für das Wohnen aus, nämlich etwa 55 Prozent. Seit dem Vorjahr bedeutet das in beiden Städten einen erklecklichen Anstieg um 9 Prozentpunkte - 2017 lag der Anteil der Wohnkosten bei etwa 46 Prozent. Grund dafür ist neben gestiegenen Mietkosten auch ein gesunkenes Jahresnettoeinkommen in beiden Städten. Die durchschnittlich verfügbare Kaufkraft*) der Wiener liegt bei rund 21.900 Euro und ist seit dem Vorjahreszeitraum um 3 Prozent gefallen. Der durchschnittliche Münchner verfügt mit etwa 27.150 Euro pro Jahr über eine um einiges höhere Kaufkraft als der Wiener, diese ist jedoch seit 2017 um rund 10 Prozent gesunken.

Deutlich größer ist der Unterschied zum vergleichsweise noch günstigen Berlin. Die Wohnkosten schlagen hier mit rund 46 Prozent des Jahreseinkommens zu Buche. Im Vorjahr waren es 40 Prozent. Sowohl Mietkosten (rund 8.800 Euro) als auch Kaufkraft (rund 19.000 Euro) sind niedriger als in Wien. Auch im Norden, in der Hansestadt Hamburg, lässt es sich günstiger wohnen. Die Hansestädter müssen rund 41 Prozent für das Wohnen einrechnen (2017: 39 Prozent). Die höhere Kaufkraft von rund 23.900 Euro in Kombination mit für Hamburg angemessenen Mietkosten (rund 9.900 Euro für 80m2) macht das Wohnen im schönen Hamburg günstiger als in Wien.

In Wien weniger Quadratmeter Eigentum für Jahreseinkommen, Tendenz fallend
Beim Kauf von Immobilien ist die Tendenz ähnlich. Gemessen an der Kaufkraft können sich die Wiener weniger leisten als die deutschen Nachbarn. Während man in Wien für ein durchschnittliches Jahreseinkommen 4 Quadratmeter (rund 5.400 Euro/m2) bekommt, sind es in Berlin etwa 6,5 Quadratmeter, in Hamburg 6,9 Quadratmeter, im teureren München immerhin noch 4,8 Quadratmeter. Die Tendenz ist aber in allen Städten fallend. In Wien erhielt man 2017 noch um einiges mehr, nämlich 5,5 Quadratmeter, in Berlin 8 Quadratmeter, in Hamburg 7,6 Quadratmeter, und in München noch 5,8 Quadratmeter.

Stadt - verfügbare Kaufkraft je Einwohner in Euro - Mietkosten pro Jahr für 80m²-Wohnung in Euro - Anteil Mietkosten am verfügbaren Jahresnettoeinkommen in % - Vergleich 2017



Stadt - verfügbare Kaufkraft je Einwohner in Euro - Kaufkosten pro m²-Wohnung in Euro - Quadratmeter Eigentum für Jahreseinkommen - Vergleich 2017


*) Zur Verfügung gestellt von checkmyplace.com für Wien und von GfK für München, Berlin, Hamburg.

Über die Analyse
*) Für die aktuelle Preisanalyse wurden aktuelle ImmoDEX/ImmobilienScout24-Daten für die Städte Wien, Hamburg, Berlin, München herangezogen (November 2017 bis April 2018). Analysiert wurden bei der Miete die Jahreskosten für eine 80 Quadratmeter Mietwohnung inkl. Betriebskosten.

**) Die verfügbare Kaufkraft betrifft ebenfalls das Jahr 2017. Bei der Kaufkraft wurden Einkommen aus selbstständiger und unselbstständiger Arbeit, aus Land- und Forstwirtschaft, aus Vermietung und Verpachtung, aus Vermögen und aus Transferleistungen berücksichtigt. Gesetzliche Sozialbeiträge und bezahlte Steuern wurden eliminiert. Die deutschen und österreichischen Kaufkraftdaten wurden ImmobilienScout24 vom Marktforschungsinstitut GfK und von checkmyplace.com zur Verfügung gestellt.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.immobilienscout24.at/

 

 

 

 

 

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