Tiroltage in Alpbach als Schaufenster exzellenter Forschungsarbeit
Trient/Bozen/Alpbach/Innsbruck (lk) - In Alpbach überreichte LHStv Josef Geisler gemeinsam mit Südtirols
LH Arno Kompatscher, Forumpräsident Franz Fischler, Tirols Wirtschaftskammervizepräsidentin Barbara Thaler
und Südtirols Handelskammerpräsident Michl Ebner am 19. August die Euregiopreise für JungforscherInnen
und JunginnovatorInnen.
„Die Tiroltage des Europäischen Forums Alpbach haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr zum Schaufenster
der exzellenten Forschungslandschaft der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino entwickelt“, gratulierte LHStv
Geisler den PreisträgerInnen zu ihren hervorragenden Leistungen zum Thema Naturgefahren und klimatische Herausforderungen.
Für die heurigen Tiroltage beim Europäischen Forum Alpbach waren zum ersten Mal UnternehmerInnen, ErfinderInnen
und EntwicklerInnen der Europaregion eingeladen worden, ihre innovativen Produkte, Technologien und Dienstleistungen
für einen JunginnovatorInnen-Preis einzureichen.
Eine Jury unter Leitung von Karlheinz Töchterle, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol 4.0 GmbH,
vormals österreichischer Bundesminister für Wissenschaft und Forschung sowie Rektor der Universität
Innsbruck), hatte die besten Projekte ausgewählt. Wie in den vergangenen Jahren wurde außerdem der Euregio-JungforscherInnen
vergeben. Die Auswahl dieser PreisträgerInnen hatte eine Jury unter Leitung von Ulrike Tappeiner, Präsidentin
der Freien Universität Bozen, getroffen.
Die PreisträgerInnen des Euregio-JungforscherInnen-Preis 2018
- 1. Preis: Das Projekt von Hannes Schuler (Versuchszentrum Laimburg, Südtirol) konzentriert sich auf die
Erforschung der invasiven Prozesse von Fruchtfliegen. Zwei dieser Insekten, Rhagoletis cingulata und Rhagoletis
completa, haben sich kürzlich in Europa niedergelassen. Das Projekt zielt darauf ab, die Auswirkungen ihrer
Ankunft auf lokale Ökosysteme, insbesondere auf Fruchtfliegen, Parasitoide und einheimische Mikroben, zu ermitteln.
Die Feststellung der bestimmenden Faktoren für den Erfolg dieser invasiven Arten wird ein nützlicher
Ausgangspunkt für weitere Forschungen zur Prävention und Bekämpfung sein.
- 2. Preis: Das Projekt von Adrian Lindermuth (Universität Innsbruck) untersucht das des Rückhaltevermögen
des Inneinzugsgebietes in Tirol. Die Vermeidung von Hochwasserrisiken entlang des Inns basiert aufgrund der begrenzten
Platzverhältnisse auf linearen Arbeiten (Böschungen und Dämme), die jedoch das Risiko stromabwärts
erhöhen. Um diesen Einfluss auszugleichen, sind große Rückhaltebecken in Planung. Das Projekt zielt
darauf ab, die Rückhaltekapazität des „Voldöpp-Beckens“ in Kramsach (Nordtirol) durch die Analyse
von Simulationen, die sowohl an einem physikalischen Modell im Maßstab 1:35 als auch an einem computergestützten
Modell durchgeführt wurden, zu bewerten. Vorläufige Ergebnisse bestätigen die Wirksamkeit der Eingangsstrukturen,
weisen aber auf die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen der Auswirkungen großer Mengen von Ablagerungen
und Holz hin.
- 3. Preis: Das Projekt von Karolina Sakowska (Universität Innsbruck) konzentriert sich auf den Einsatz
von „weißen“ Pflanzen zur Bekämpfung des Klimawandels. Eine großflächige Intensivierung des
Einsatzes von hellen Pflanzen könnte dazu beitragen, die Albedo der Erdoberfläche anzukurbeln und den
Treibhauseffekt zu mildern. Das Projekt untersuchte die Auswirkungen der Verwendung der mutierten Sojapflanze MinnGold,
die sich durch eine geringe Menge an Chlorophyll auszeichnet. Durch Multi-Methoden- und Multi-Skalen-Analyse wurde
festgestellt, dass das höhere Reflexionsvermögen der Pflanze zu einer signifikanten Reduktion ihres Strahlungsantriebs
bei gleichem Ertrag und geringerem Wasserverbrauch führt.
Die PreisträgerInnen des Euregio-JunginnovatorInnen-Preis 2018
- 1. Preis: Moritz Moroder (FlyingBasket, St. Ulrich - Südtirol) hat das Projekt FlyingBasket entwickelt,
einen elektrisch ferngesteuerten Multikopter für den Zivilschutz in den Alpen. Das Produkt ist leichter (160
kg) und einfacher zu handhaben als die traditionellen Hubschrauber, die in diesem Sektor eingesetzt werden, und
kann den Zivilschutz und die Bergrettung unterstützen, Luftbrücken zur Versorgung isolierter Gebiete
bauen und geologische Aufklärungsmissionen durchführen. Weitere Vorteile sind eine geringe Produktion
von CO2 und anderen Gasen und eine niedere Lärmbelastung.
- 1. Preis: Chiara Morstabilinis (M.I.C. Maccaferri Innovation Center Srl, Bozen) Projekt Mini Skirt Check Dam
ist ein innovatives Produkt zur Bekämpfung der schädlichen Auswirkungen von Muren. Ähnlich wie eine
offene Sperre, jedoch mit einem Netz in der Mitte, das die sperrigsten Sedimente zurückhält, hat das
Produkt eine höhere Walzfähigkeit, eine einfachere Installation und eine geringere Umweltbelastung als
herkömmliche Betonsperren.
- 1. Preis: Nadia Zorzis (M.I.C. Maccaferri Innovation Center Srl, Bozen) Projekt WEQUAL betrifft eine Webplattform
mit freiem Zugang zur Unterstützung der Planung und Bewertung der grünen Flussinfrastrukturen in Südtirol.
Die Plattform ermöglicht die halbautomatische Berechnung von Indikatoren für die Umweltqualität
einer bestimmten Flussstrecke (Morphologie, Flora und Fauna, Landnutzung usw.) und den Vergleich der Umweltauswirkungen
von fünfzig verschiedenen Projektalternativen, so dass Ingenieure, Planer und Verwalter Eingriffe bezüglich
des Wasserlaufes auf ökologische und nachhaltige Weise planen können.
Preisgeld (gestiftet von den Wirtschafts- und Handelskammern der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino)
1. Platz jeweils: 2.000 Euro
2. Platz jeweils: 1.000 Euro
3. Platz jeweils: 500 Euro
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