Schellhorn besuchte Sommerakademie-Teilnehmer im Kiefersteinbruch in Fürstenbrunn
Fürstenbrunn/Salzburg (lk) - Der Kiefersteinbruch in Fürstenbrunn, in dem der sogenannte Untersberger
Marmor abgebaut wird, bietet ideale Voraussetzungen für Bildhauerinnen und Bildhauer. Vier Wochen lang wohnen
und arbeiten dort 13 Kursteilnehmerinnen und -nehmer der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst
und meißeln sozusagen ihre Ideen in Stein. „Dieser Kurs ist Fixpunkt im Programm der Sommerakademie. Das
Erfolgsgeheimnis der Sommerakademie ist, dass es Direktorin Hildegund Amanshauser stets gelingt, international
renommierte Künstlerinnen und Künstler für die Kurse zu gewinnen. Darüber hinaus ist die kreative
und inspirierende Atmosphäre an den Veranstaltungsorten längst eines der Markenzeichen der Sommerakademie“,
so Kulturreferent Heinrich Schellhorn am 17. August.
Im Steinbruch lernen die Kunstschaffenden die Möglichkeiten und Grenzen des Arbeitens mit Kalkstein kennen
und erkunden Licht, Farbe sowie Textur dieses Materials. Zudem experimentieren sie mit verschieden Bearbeitungsformen
und können ihre vorhandenen Fähigkeiten verfeinern. Geleitet wird der Kurs der Internationalen Sommerakademie
für Bildende Kunst seit 2016 von Andreas Lolis. Der 1970 in Athen geborene Künstler studierte an der
Hochschule der Bildenden Künste in Athen und an der Kunstakademie Carrara in Italien.
Arbeiten unter extremen Bedingungen
„Mich fasziniert das Arbeitsumfeld Kiefersteinbruch jedes Mal aufs Neue. Hier wird unter extremen Bedingungen gearbeitet:
Stein, Staub, Lärm dann wieder totale Stille, gleißende Hitze und nächtliche Kälte. Es entstehen
hier jedes Jahr beeindruckende Arbeiten. Die meisten Steinbruch-Studentinnen und Studenten kehren mit einem ganz
besonderen Erfahrungsschatz nach Hause“, so Kulturreferent Heinrich Schellhorn.
Aus der ganzen Welt
Auch für Direktorin Hildegund Amanshauser ist der Steinbruch ein ganz besonderer Lehr und Lern-Ort: „Weil
die Studierenden und Lehrenden dort wohnen, wo seit Jahrtausenden der Stein abgebaut wird. Ich freue mich, dass
es derzeit ein Revival der Steinbildhauerei gibt und daher junge Kunstschaffende und Studierende aus der ganzen
Welt zu uns kommen, um diese Technik zu lernen. In Europa gibt es meines Wissens nur unseren Kurs, wo das in dieser
Form möglich ist.“
Wohnen in ehemaligen Arbeiterhäusern
Der Kurs im Steinbruch wurde 1986 auf Anregung von Karl Prantl etabliert. Von Beginn an dabei war auch Miloslav
Chlupác, nach dem heute noch das Miloslav Chlupác-Stipendium des Vereins der Freunde gewidmet ist.
Der Steinbruch selbst wird seit der Römerzeit bewirtschaftet. Die Studierenden und Lehrenden leben heute in
den ehemaligen Arbeiterhäusern vor Ort.
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